Der Balkon ist schon da: Binsdorfs Ortsvorsteher ärgert sich über Schwarzbau an der Straße

Von Rosalinde Conzelmann

Da macht der Bauherr den zweiten vor dem ersten Schritt und verärgert den Ortsvorsteher. Das Baugesuch lag dem Geislinger Gemeinderat am Mittwoch vor –der Balkon ist schon gebaut.

Der Balkon ist schon da: Binsdorfs Ortsvorsteher ärgert sich über Schwarzbau an der Straße

Ein nicht genehmigter Anbau eines Balkons an der Binsdorfer Ortsdurchfahrt war Thema im Gemeinderat.

Dieser Umstand brachte Binsdorfs Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger leicht in Rage. „Städtebaulich ist der Anbau eine Katastrophe“, ereiferte er sich.

Zugepflastert mit Balkonen

Der Balkon des über 100 Jahre alten Gebäudes direkt an der Ortsdurchfahrt füge sich in keinster Weise in die Umgebung ein. Zudem gehe er bis fast zur Grenze. Er befüchtete, dass das Schule mache und die Häuser an der Straße zugepflastert würden mit Balkonen.

Laut Weger hat ein Teil des Ortschaftsrates bereits seine Meinung dazu kundgetan: „Zwei stimmen dafür, vier sind dagegen.“

Letztlich aber habe der Gemeinderat ja keine Entscheidungsgewalt bei Baugenehmigungen. Er habe es noch nie erlebt, dass das Landratsamt eine Abbruchverfügung verhängt hat.

Landratsamt sagt Ja

Bürgermeister Oliver Schmid wies darauf hin, dass es für das Gebiet keinen Bebauungsplan gibt und die optischen Gesichtspunkte bei der Beurteilung keine Rolle spielen dürften.

Das Landratsamt habe im Übrigen bereits signalisiert, dass es keine Bedenken habe, weil sich der Balkonanbau aus Sicht der Baurechtsbehörde einfüge in die Umgebung.

Es gibt auch Befürworter

Er finde es unglücklich, dass der Balkon schon gebaut sei, erklärte Stadtrat Wolfgang Pauli. Generell aber befürworte er, dass ältere Häuser saniert würden: „Es wird immer noch gebaut, vielleicht wirkt es harmonischer, wenn alles fertig ist.“

Das Gremium einigte sich darauf, den Binsdorfer Ortschaftsrat entscheiden zu lassen und sich diesem Votum anzuschließen.