Balingen

Der Arbeitsmarkt bleibt recht stabil, doch die Pandemie hinterlässt auch hier Spuren

05.01.2021

Von Nicole Leukhardt

Der Arbeitsmarkt bleibt recht stabil, doch die Pandemie hinterlässt auch hier Spuren

© Jasmin Alber

Die Agentur für Arbeit in Balingen.

In den letzten vier Wochen des Jahres 2020 ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen leicht gestiegen, der Anstieg war jedoch schwächer als in den Jahren zuvor. Dies geht aus dem Arbeitsmarktbericht hervor, den die Behörde am Dienstag veröffentlichte.

Mit insgesamt 7.180 Arbeitslosen im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen und einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent im Bezirk der Agentur für Arbeit Balingen ist das alte Jahr auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu Ende gegangen. An Weihnachten waren rund 80 Menschen mehr arbeitslos als im November.

„Die für die Jahreszeit übliche Verschlechterung der Arbeitsmarktzahlen ist schwächer ausgefallen als in den Jahren zuvor“, zieht Rainer Pfeifer, Bereichsleiter bei der Balinger Agentur für Arbeit, Bilanz. „Im Dezember steigt die Arbeitslosigkeit meistens an, das konnten wir auch in diesem Jahr nicht verhindern. Trotz dieses zuletzt nur moderaten Anstiegs endet das Jahr 2020 unter dem Einfluss von Corona mit einer um 30 Prozent über dem Vorjahr liegenden Zahl an Arbeitslosen,“, so Pfeifer weiter.

Der Arbeitsmarkt verliert insgesamt an Dynamik

Die Dynamik, also die Summe der Zu- und Abgänge in und aus der Arbeitslosigkeit, geht seit einigen Wochen zurück. Dieser Trend setzte sich im Dezember fort. Rund 1.430 Menschen meldeten sich erstmals oder zum wiederholten Male arbeitslos, nur etwas mehr als 1.360 Personen konnten dagegen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Die landesweite Arbeitslosenquote liegt bei 4,2 Prozent. Im Agenturbezirk bleibt sie weiter drei Zehntel darunter. Sie beträgt im Dezember wie im Vormonat 3,9 Prozent und liegt damit um neun Zehntel über dem Vorjahreswert. Im Landkreis Sigmaringen stieg die Quote in den vergangenen vier Wochen um ein Zehntel auf 3,6 Prozent, im Zollernalbkreis blieb sie mit 4,1 Prozent unverändert (darunter in Albstadt 4,9, in Balingen 3,6 und in Hechingen 3,7 Prozent).

Im Dezember war eine gewisse Zurückhaltung bei der Einstellungsbereitschaft der Betriebe festzustellen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war um fast ein Fünftel geringer als in den vier Wochen zuvor. Gemessen am Dezember 2019 ist sie jedoch um 16 Prozent gestiegen. 670 Stellen wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der beiden Jobcenter Zollernalbkreis und Landkreis Sigmaringen im Dezember gemeldet, im ganzen Jahr 2020 mehr als 7.800 Stellen und damit knapp 20 Prozent weniger als 2019. Die Agentur für Arbeit Balingen hat zum Jahreswechsel 3.270 gemeldete Stellen im Pool.

Rechtliche Unterschiede

Bei den Arbeitslosen unterscheidet man jene in der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III, die in der Regel längstens ein Jahr arbeitslos sind und die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung nach dem SGB II, die von den Jobcentern betreut werden. Von den 7.180 Arbeitslosen gehören 2.750 bzw. rund 38 Prozent zum SGB II. Im Zollernalbkreis sind derzeit 1.780 SGB II-Arbeitslose gemeldet, im Landkreis Sigmaringen 970. Im SGB III sind 4.430 Personen erfasst, davon 2.680 im Zollernalbkreis und 1.750 im Landkreis Sigmaringen.

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