Fußball

Dem 1:1 geht aus TSG-Sicht ein Foul voraus: Balinger hadern mit den Unparteiischen

29.07.2019

Von Matthias Zahner

Dem 1:1 geht aus TSG-Sicht ein Foul voraus: Balinger hadern mit den Unparteiischen

© Huebner

Nach diesem Foul war Schluss für TSG-Neuzugang Jonas Fritschi. Der 19-jährige Linksverteidiger musste mit Gelb-Rot vom Platz.

Es fehlte nicht viel: Ein paar Minuten trennten die TSG Balingen vom ersten Regionalliga-„Dreier“ in einem fremden Stadion. Lukas Foelschs Führung in der 39. Minute hatte bis zur Nachspielzeit Bestand.

„Es ist ärgerlich, wir haben 90 Minuten lang gut verteidigt“, sagt Foelsch ob der beiden Gegentreffer in der Schlussphase. Einen, das 1:1, hätte er verhindern können. „Ich wäre an den Ball gekommen, wurde aber im Gesicht getroffen“, schildert der Spielmacher eine entscheidende Szene, die dem Ausgleich vorausging. FSV-Innenverteidiger Nestor Djengoue hatte seinen Arm ausgestreckt, um Handspiel zu reklamieren und dabei Foelsch einen Knock-out versetzt. „Das war unabsichtlich. Trotzdem muss es der Schiedsrichter oder der Linienrichter sehen“, hadert der 31-Jährige.

Kein Pfiff des Schiedsrichters

Der Pfiff blieb aus und Frankfurts Kapitän Dominik Nothnagel, seines Zeichens ebenfalls Innenverteidiger, schloss trocken zum 1:1 ab. Einige TSG-Spieler in giftgrün rannten zum Schiedsrichter, beschwerten sich. Foelsch lag zu diesem Zeitpunkt immer noch auf dem Boden, trug einen drei Zentimeter langen Cut über den Schneidezähnen davon. „Es ist schwer zu beurteilen. Aber wenn Lukas Foelsch mit blutüberströmtem Mund da steht . . .“, lässt TSG-Trainer Ralf Volkwein seine Meinung zu der Situation durchblicken. Nach den Balinger Protesten versicherte sich der Unparteiische bei seinem Assistenten. „Der Schiedsrichter kann es nicht sehen – sagt er. Aber dann ist es der Job vom Linienrichter. Und wenn er das nicht sieht, ist es verdammt hart“, meint Volkwein.

Unparteiische lassen sich nicht umstimmen

Um die Männer in Gelb versammelte sich eine giftgrüne Spielertraube, die bei der Entscheidungsfindung behilflich sein wollte. Doch alles Beschweren brachte nichts. Das Tor zählte – und die Frankfurter wollten mehr. „Nach dem Ausgleich müssen wir zumindest mit einem Punkt rausgehen. Das müssen wir uns selbst ankreiden“, gibt Volkwein zu, „wir sind kopflos, diskutieren, und schauen nicht mehr auf das Spiel. Dann kommt das 2:1, das war natürlich der absolute Nackenschlag.“

Arif Güclü hatte nach einer Flanke aus dem Halbfeld von Ahmed Azaouagh mit dem Hinterkopf den Siegtreffer markiert.

„Knackpunkt“: die Gelb-Rote Karte

Als das 2:1 fiel, war Foelsch nach kurzer Behandlungspause erst wenige Sekunden wieder auf dem Spielfeld. „Wir werden die richtigen Lehren daraus ziehen. So etwas wird uns nicht mehr passieren“, sagt der „Sechser“, der die Gelb-Rote Karte für TSG-Neuzugang Jonas Fritschi als „Knackpunkt“ in der Partie bezeichnet. Der erst 19-jährige Ex-Freiburger hatte bereits in der 28. Minute den gelben Karton gesehen und war in der zweiten Hälfte stark gefährdet, den Platz führzeitig verlassen zu müssen.

Foelsch profitiert von Torwartfehler

Deshalb wollte Volkwein den Linksverteidiger auswechseln und Fabian Kurth in die Partie bringen. Der hatte sich schon bereit gemacht, da kam der Schiedsrichter dem Balinger Kommandogeber zuvor und schickte Fritschi zum Duschen. „Wir hatten einen doofen Ballverlust im Mittelfeld und Jonas ist einen Schritt zu spät gekommen. Ich mache ihm da keinen Vorwurf“, meint Foelsch, der sein Team kurz vor der Pause in Führung geköpft hatte – allerdings auch davon profitierte, dass FSV-Keeper Marco Aulbach unter der Flanke von Patrick Lauble durchsegelte. „Das 0:1 war nicht unverdient, wir haben Frankfurt durchaus vor Probleme gestellt“, lobt Volkwein seine Elf.

Auch Foelsch, der seinen Einsatz am Freitag (19 Uhr) zu Hause gegen die TSG Hoffenheim 2 nicht gefährdet sieht, attestiert den Balingern einen guten Auftritt in Frankfurt. „Nun wollen wir die drei Punkte“, blickt er aufs erste Heimspiel in dieser Saison.

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