Defizite aufgezeigt: HBW Balingen-Weilstetten besteht Härtetest nur bedingt

Von Marcus Arndt

Die „Gallier“ haben ihr finales Testspiel vor dem Start in die Rest-Runde der 2. Handball-Bundesliga verloren: mit 29:36 (17:18) beim Serienmeister Kadetten Schaffhausen. Das Ergebnis sei ein wenig zu hoch ausgefallen, urteilt Jens Bürkle.

Defizite aufgezeigt: HBW Balingen-Weilstetten besteht Härtetest nur bedingt

Jens Bürkle weiß, was bis Samstag zum Zweitliga-Re-Start besser werden muss.

„Bis zum 28:28 zehn Minuten vor Schluss war es okay von uns“, bilanziert der Balinger Trainer, „die Mannschaft hat gut gespielt. Hinten raus haben wir dann ein paar Wechsel gemacht, welche wir sonst aufgrund der guten Leistung nicht machen würden. So hatte beispielsweise Lukas Saueressig einen super Lauf und das Spiel gut gesteuert. Aber ich wollte jedem noch einmal die Chance geben, sich zu zeigen.“ In der Folge dominierten dann die Eidgenossen, setzten sich mit einem 8:1-Lauf deutlich ab.

Viele Erkenntnisse

„Durch die Wechsel ist das Ergebnis ein bisschen hochgefahren worden. Aber insgesamt hat uns schon ein bisschen etwas noch gefehlt“, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein, welcher trotz der deutlichen Niederlage zum Ende einer „tollen Vorbereitung“ (O-Ton Bürkle) nicht unzufrieden war.

„Vom Erkenntnisgewinn her sehr dankbar“, findet der 42-Jährige, „wir haben noch einmal Dinge gesehen, die wir rasch in den Griff kriegen müssen. Und dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Wir haben über Phasen Dinge extrem gut gemacht, hatten aber auch ein paar Sachen, welche nicht auf dem Niveau waren, wie wir sie brauchen.“ Das Ergebnis hätte er in der Form nicht gebraucht, fährt der 42-Jährige fort, „aber vielleicht tut es uns gut, wenn wir jetzt die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“

„Weiter oben erwartet“

Nach einem freien Wochenende vor einer intensiven, langen Rest-Runde arbeitet Bürkle die Begegnung noch einmal auf, „und dann schauen wir in den ersten Tagen noch auf uns“. Erst Mitte der Woche beschäftigen sich die Balinger mehr mit dem HC Elbflorenz.

Die ambitionierten Sachsen (16:20 Punkte) – nur 14. im Klassement – haben sich in der WM-Pause zunächst mit einem mehrtägigen Trainingslager in Zinnowitz an der Ostsee auf die zweite Saisonhälfte eingestimmt. Danach ging es noch nach Tschechien: mit Tests gegen Teams aus Kalisz, Lovosice und Plzen (zwei Siege/eine Niederlage). „Ich hätte Elbflorenz weiter oben in der Tabelle erwartet“, nimmt Bürkle den Gesprächsfaden wieder auf, „trotzdem ist es eine gute Mannschaft.“

Den Schalter umlegen

Natürlich weiß der erfahrene Übungsleiter über die Qualitäten der Elbestädter, welcher nach dem teilweise misslungenen Härtetest in der Schweiz betont: „Wir haben drei tolle Vorbereitungswochen gehabt. Wir haben super viel trainiert, haben hart trainiert. Aber jetzt müssen wir schauen, dass wir den Schalter von Vorbereitungsmodus auf Wettkampfmodus umstellen. Gerade was die Aggressivität in der Abwehr angeht, waren wir nicht auf dem Niveau, das wir brauchen, um in der 2. Liga zu bestehen.“

Es sei wichtig, „dass wir gut in die Rest-Runde reinkommen.“ Nach dem Ende der ersten Halbserie mit der Partie gegen die Sachsen (4. Februar, 19 Uhr) empfängt der Kreisstadt-Klub eine Woche später Verfolger Ludwigshafen (19 Uhr), ehe es in die Hansehalle nach Lübeck geht (17. Februar, 19.30 Uhr). Ein anspruchsvolles, aber machbares Auftaktprogramm für den Zweitliga-Primus, welcher mit einem Sechs-Punkte-Polster auf die Verfolger aus Eisenach, Dessau und Lübbecke (alle 25:11) in die zweite Saisonhälfte geht.

„Wir haben oft genug gesehen, wie schnell sich die Tabelle zusammenschiebt“, warnt Bürkle, „wir haben bislang eine super Saison gespielt.“ Wichtig werde sein, „dass wir wieder mehr Energie auf die Platte bringen“, so der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer weiter, „daran haben wir in den vergangenen Wochen gearbeitet.“