Debatte im Gemeinderat: Schömberger Bauhof muss sich in Sachen Bagger noch etwas gedulden

Von Jelena Marjanov

Der geplante Kauf eines gebrauchten Baggers, eigentlich eine Routinesache, stieß in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine rege Diskussion an. Neben der Gewährleistungsdauer wollten die Räte auch die Frage der bisher geleisteten Betriebsstunden geklärt wissen. Am Ende gab es kein Votum für eine Bestellung. Ein komplett neues Gerät soll allerdings auch nicht angeschafft werden.

Debatte im Gemeinderat: Schömberger Bauhof muss sich in Sachen Bagger noch etwas gedulden

Bagger in Aktion: Der Schömberger Bauhof muss auf seinen eigenen noch etwas warten (Symbolfoto).

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sah vor, einen Minibagger zum Preis von 40.162,50 Euro zu beschaffen. Hintergrund der Beschaffung ist die Tatsache, dass bisher bei allen städtischen Arbeiten im Bereich der Wasserversorgung und des allgemeinen Bauhofbetriebes der private Bagger des ehemaligen Bauhofleiters Alois Schwarz eingesetzt wurde. Diese Maschine würde über die Firma „Baggerbetrieb Schwarz“ abgerechnet. Nachdem Schwarz altersbedingt aufhörte, kündigte er auch die Abmeldung des Betriebes an. Deshalb steht der Bagger der Stadt seit Jahresanfang nicht mehr zur Verfügung. Um die notwendigen Arbeiten dennoch vornehmen zu können, stellte die Verwaltung bereits im Jahr 2020 40.000 Euro in den diesjährigen Haushalt ein, um einen geeigneten Bagger anzuschaffen.

Testphase beginnt

Wie Bürgermeister Karl-Josef Sprenger mitteilte, hat sich der Bauhof in den vergangen Wochen verschiedene Bagger angeschaut und diese auch ausgiebig getestet. Dabei wurde festgestellt, dass die stärkere 3,5 Tonnen Maschine unbedingt einer schwächeren 2,8-Tonnen-Version vorzuziehen ist. Um aber im Rahmen des festgelegten Budgets zu bleiben, wurden auch Vorführmaschinen, welche im Leihbetrieb sind, zum Gebot zugelassen.

Ein Bagger punktet

Mittels verschiedener Kriterien wie Preis, Werkstattnähe, ein verstellbares Fahrwerk und einer Oberwagen- beziehungsweise Kabinenneigungsverstellung wurde ein geeigneter Bagger ausfindig gemacht.

Mit einer Gesamtbewertung von 17 Punkten setzte sich das Modell „EZ36“ der Firma Wacker-Neusson aus Balingen-Frommern gegen die anderen Modelle durch – so weit, so gut.

Einwände erhoben

Ratsmitglied Edwin Nagel stellte die Frage, wie viele Betriebsstunden der Bagger bereits im Einsatz gewesen ist. „Schließlich handelt es sich dabei um ein Vorführgerät, welches bereits drei Jahre alt ist.“ Bauhofleiter Armin Rieble konnte ihm darauf keine Antwort geben: „Ich kann nur sagen, dass der Bagger aus einem Mietpark kommt.“

Bürgermeister Sprenger merkte an, dass sich der Bagger im Probebetrieb bewährt habe und auf die Bereiche des städtischen Bauhofes abgestimmt sei. „Wir kaufen also keine Katze im Sack.“ Rieble informierte, dass die Bagger jeweils eine Woche im städtischen Bauhof in Betrieb waren. So wurde mit ihnen beispielsweise am Stauseebühl gearbeitet oder das Pflanzen verschiedener Bäume und Hecken vorgenommen. „Außerdem wurden die Bagger von mehreren Personen getestet“ , fügte er an. Sprenger betonte, dass eine einfache Bedienung des Baggers gewährleistet sein müsse. „Auch wenn man nicht wöchentlich damit arbeitet.“

Neuer Bagger würde Budget sprengen

Aber Edwin Nagel ließ sich davon nicht überzeugen und bohrte weiter: „Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch: Wir sollen eine Mietmaschine kaufen, welche bereits drei Jahre auf dem Buckel hat? Wir wissen doch gar nicht welche Vorschäden vorhanden sind, geschweige denn, ob eine Garantie gewährleistet ist“. Ferner merkte er an, dass man sich überlegen müsse, ob eine neue Maschine nicht besser sei – sofern diese das festgesetzte Budget nicht zu sehr sprengen würde.

Der Schultes stellte dazu klar: „Eine Neubeschaffung würde eindeutig über dem Budget liegen“. Außerdem käme ein Kauf ohne vorherige Testung und Erprobung nicht in Frage. Bei dem momentan ausgesuchten Modell habe man Vertrauen und es sei wie maßgeschneidert – sowohl finanziell gesehen als auch wenn man die zukünftigen Einsatzbereiche berücksichtige.

Versprechen an die Gemeinderäte

Armin Rieble versicherte dem Gremium, „dass das Gerät wird bei einem Kauf komplett überholt wird“. Tommy Geiger hatte anschließend einen Wunsch: „Es wäre schön, wenn Sie uns im Nachgang Informationen über die Garantie und die geleisteten Betriebsstunden des Baggers zur Verfügung stellen könnten.“ Bürgermeister Sprenger versprach, der Bitte nachzugehen: „Wir werden bis dahin auch keine Bestellung tätigen. Sollte ein paar Tage danach aber nichts Negatives mehr zu hören sein, werden wir das Gerät bestellen.“ Da die bisherige Maschine nicht mehr zur Verfügung stehe, müsse gehandelt werden. Schließlich könne täglich ein Einsatzgebiet auftreten, in welchem ein Bagger benötigt wird.

Zum Abschluss betonte der Schultes noch einmal dass keine Bestellung erfolge, solange die bisher geleisteten Betriebsstunden und notwendigen Reparaturen des Baggers nicht bekannt sind.