Dautmergen

Dautmergen freut sich über eine Viertelmillion Euro Förderung für den Breitbandausbau

07.12.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Dautmergen freut sich über eine Viertelmillion Euro Förderung für den Breitbandausbau

© Rosalinde Conzelmann

Schnelles Internet für alle Dautmerger Haushalte – diesem Ziel ist Dautmergen sehr nahe.

Neben Rangendingen ist Dautmergen die einzige Gemeinde im Zollernalbkreis, die über einen fetten Zuschuss aus dem Innenministerium jubeln darf. Die kleinste Gemeinde aus dem Kreis erhält für den Breitbandausbau Fördermittel in Höhe von 240.000 Euro. Corona-bedingt fand die Übergabe am Montagnachmittag im Dautmerger Rathaus online statt.

Die Rangendinger zählen ebenfalls zu den glücklichen Empfängern. Die Gemeinde erhält 720.000 Euro für den Breitbandausbau. Damit fließt fast eine Million Euro an Landesmitteln in den Zollernalbkreis.

Bürgermeister freut sich

„Ich freue mich wahnsinnig“, kommentiert Bürgermeister Hans Joachim Lippus den Förderbescheid. „Es zeigt uns, dass wir im Gemeinderat die richtige Entscheidung getroffen haben.“ Seine Hoffnung, dass die beantragten 240.000 Euro genehmigt würden, habe sich nun erfüllt.

Dass die Dautmerger gut wegkommen würden, hatte sich schon in der vergangenen Woche bei einer Vorab-Videokonferenz mit dem Innenministerium angedeutet, als Lippus auf die Frage nach der Höhe der Fördersumme zur Antwort bekam, dass er beruhigt schlafen könne.

2020 war ein Turbojahr

Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, meinte bei der Übergabe: „2020 war ein Turbo-Ausbaujahr für unsere Kommunen. Es wurden 427,5 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Das sind annähernd so viele Mittel, wie in den vier Jahren zuvor zusammengenommen. Insgesamt wurden damit 488 Breitbandprojekte gefördert.“

Das Land hat am Montag Zuschussbescheide für 28 Breitbandprojekte in zwölf Landkreisen mit insgesamt 42,8 Millionen Euro online übergeben, informierte er.

„Es freut mich besonders, dass wir wieder viele Schulen, Gewerbegebiete und Krankenhäuser mit gigabitfähigen Anschlüssen versorgen können. Zudem erhalten wieder Tausende Bürger einen direkten Hausanschluss an das Netz der Zukunft. Wichtig ist, dass wir Städte und den ländlichen Raum gleichbehandeln“, so Strobl bei der Übergabe.

Egal, wo jemand wohnt und arbeitet – Landesziel sei es, dass alle einen Zugang zur Breitbandversorgung erhalten.

Erster Bauabschnitt ist fertig

Für Dautmergen bedeutet die Förderung eine Bestätigung der bisherigen Digitalisierungspolitik, sagt Lippus. Der erste Bauabschnitt für den Bau der Leitungen ist fertig. Im Frühjahr 2021 soll es mit dem zweiten Bauabschnitt weitergehen.

Dautmergen ist Pionier

Dautmergen ist die einzige Gemeinde im Landkreis, die den Breitbandausbau nicht an andere Erschließungsarbeiten koppelt, sondern ausschließlich Rohre legt für den Breitbandausbau. Insgesamt kosten der erste und zweite Bauabschnitt insgesamt 950.000 Euro. Dank der großzügigen Förderung von Bund und Land bleiben „nur“ 200.000 Euro an der Gemeinde hängen.

Alle sollen profitieren

Lippus geht davon aus, dass im Herbst 2021 die Glasfaserkabel in die verlegten Leerrohre mit Druckluft eingeblasen werden. Sein Ziel: „Wir wollen mittelfristig alle Haushalte mit der neuen Technik ausstatten.“

Eine Frage an den Minister

Eine Frage brennt dem Schultes noch unter den Nägeln. Er wird die Gunst der Stunde nutzen und diese direkt an Strobl bei der Videokonferenz richten: „Wird die bisherige 30-Mbit-Schwelle als Grundlage für die Förderung fallen?“

Dautmergen weist jetzt 75 Prozent „weiße Flecken“ auf, bei denen die Internetversorgung unter 30 Mbit/s liegt. Lippus möchte auch die restlichen Haushalte, die bislang als „gut versorgt“ eingestuft werden, ans Glasfasernetz anschließen – und das geht nur mit Zuschüssen. „Ich bin zuversichtlich, dass der Wert fallen wird“, sagt er.

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