Albstadt

Das Städtische Orchester Albstadt blickt auf eine bewegte Geschichte von 220 Jahren

26.05.2021

von Pressemitteilung

Das Städtische Orchester Albstadt blickt auf eine bewegte Geschichte von 220 Jahren

© Archiv Städtisches Orchester Albstadt

So präsentierte sich das Städtische Orchester Ende des Jahres 1927 vor der Ebinger Martinskirche.

Seit 220 Jahren bereichern die Musiker das kulturelle Leben in und um Albstadt. Der 25. Mai 1801 ist das älteste Datum, auf das sich das Städtische Orchester Albstadt bezieht. Das Orchester hofft, die wegen Corona ausfallenden Feierlichkeiten nachholen zu können.

Der 25. Mai 1801 ist das älteste Datum, auf das sich das Städtische Orchester Albstadt bezieht. Die vielzitierte Stelle aus der Chronik des Bleichers Johannes Jerg beschreibt das Friedensfest zum Frieden von Lunéville, bei dem zunächst Böllerschüsse und später eine Lob-und-Dank-Musik vom Oberen-Tor-Turm den Frieden verkündeten.

Die Musikgesellschaft spielte vom Obertorturm

„Es war der 25. Mai des Jahres 1801, ein prächtiger Pfingstmontag. Vom Mühlesteig herab erdröhnten die Lösungen der Böller und Doppelhaken, knatterten die Schüsse der Gewehre und Pistolen. Nach Verabredung hatte die ‚Musikgesellschaft‘ mit dem Beginn ihrer Weise gewartet, bis die Stimme der Pulverrohre verstummt war. Jetzt ertönte es vom Obertorturm herab frisch und feierlich in die taufrische Mailuft hinein: ‚Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir steh’n‘“.

Feierlichkeiten bleiben wegen Corona versagt

Damals wie heute, so informiert der das Orchester in einer Pressemitteilung, herrschten also besondere Umstände. Während die Menschen 1801 den Frieden von Lunéville und damit das Ende des Zweiten Koalitionskrieges feiern konnten, bleibt dem Städtischen Orchester Albstadt eine Feier anlässlich seines 220-jährigen Bestehens aufgrund der Corona-Pandemie versagt.

Zwei Weltkriege überstanden

In 220 Jahren blickt der Verein auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Zwei Weltkriege hat er überstanden. Im Zweiten Weltkrieg geriet eines der heute ältesten und mittlerweile passiven Mitglieder des Städtischen Orchesters Albstadt in Kriegsgefangenschaft. Jahrzehnte später berichtete er: „Die Musik hat mich am Leben gehalten. Wir haben in Gefangenschaft aus allem, was wir finden konnten, Instrumente gebaut und ein Gefangenenorchester auf die Beine gestellt.“

Musiker sind zuversichtlich in der Krise

Die Liebe zur Musik und die Kameradschaft im Verein verbindet auch heute die Musikerinnen und Musiker des Städtischen Orchesters Albstadt. Sie sind daher zuversichtlich, auch die wegen der Corona-Pandemie auferlegte Zwangspause sowohl musikalisch als auch kameradschaftlich gut zu überstehen.

Proben sollen bald wieder beginnen

Bei weiterhin sinkenden Infektionszahlen und fortschreitenden Impfungen hofft der Verein, die Probearbeiten bald wieder aufnehmen und die eigentlich für 2020 geplante Ungarnreise im Herbst dieses Jahres nachholen zu können – sozusagen als Jubiläumsreise. Sollte all dies möglich sein und sich die Lage weiterhin verbessern, steht auch einem Herbstkonzert in diesem Jahr hoffentlich nichts im Wege.

Keine Auftritt auf dem Kirchturm

Auch wenn gegenwärtig keine Feier möglich ist, war es dem Verein ein Anliegen, aus diesem Anlass auch musikalisch an das 220-jährige Bestehen zu erinnern. Geplant war die Darbietung des Chorals „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir steh’n“ auf dem Turm der Martinskirche mit 4 bis 5 Musikerinnen und Musikern – natürlich unter strengen Hygieneauflagen. Dafür bekam der Verein vom Ordnungsamt keine Erlaubnis. Das Orchester hofft, dies zum 222-jährigen oder 225-jährigen Jubiläum nachholen zu können.

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