⚡ Google AMP Ansicht ⚡

Das Risiko fährt immer mit

Von Polizei

Hurra, der Lenz ist da! Dies bedeutet für viele Biker im Zollernalbkreis auch den Startschuss in die neue Motorradsaison. Doch Vorsicht ist geboten.

Nicht aus Jux und Tollerei stehen die Warnschilder an der Auffahrt zum Lochenpass. Sie weisen Biker darauf hin, die steile Strecke nicht mit Vollgas zu befahren.

Dies haben auch die ersten warmen Tage gezeigt, als es bereits zu schweren Unfällen kam. Nach einer langen Winterpause fehlt es vielen Motorradfahrern an der Routine und das kann zur tödlichen Gefahr werden.

Wer sich wieder mit seinem Motorrad auf die Straße begibt, sollte sich langsam wieder herantasten und ein Gefühl für seine meist doch hochmotorisierte Maschine bekommen und sich nach der langen Winterpause nicht selbst überschätzen. Dies rät die Polizeidirektion Tuttlingen. Auch sollte man sich auf die Straßenzustände im Frühling einstellen. Durch Frost entstandene Schäden an der Fahrbahndecke und teils durch Landwirte verursachte Verunreinigungen auf den Straßen bergen ein hohes Risiko für die Biker auf ihren zwei Rädern.

Die Polizei verweist auf die Unfallstatistik des vergangenen Jahres. Der Appell, vorsichtig zu fahren, habe offenbar Wirkung gezeigt, denn die Zahlen der Unfälle, in welche Motorradfahrer verwickelt waren, sind rückläufig. Dennoch sei die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer im Jahre 2016 mit zwölf Getöteten im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen mit den Landkreisen Tuttlingen, Freudenstadt, Rottweil, dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Zollernalbkreis immer noch viel zu hoch und stelle sogar den höchsten Wert in allen regionalen Polizeipräsidien des Landes Baden-Württemberg dar.

Die Hauptunfallursachen waren auch im vorigen Jahr wiederum nicht angepasste beziehungsweise überhöhte Geschwindigkeit sowie ungenügender Sicherheitsabstand. Der Rat der Polizei: Biker sollten auf eine defensive Fahrweise und einen genügenden Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden achten. Natürlich werden auch wieder viele Biker gemeinsam unterwegs sein. Ein gemeinsamer Ausflug mit Gleichgesinnten ist für viele ein Highlight, birgt jedoch auch Risiken. Deshalb sollten sich die Teilnehmer untereinander abstimmen und aufeinander achten, insbesondere auf unerfahrenere Fahrer.

„Fahren Sie Ihr eigenes Tempo“, legt die Polizei allen Motorradfahrern ans Herz. Nicht nur eine besonnene Fahrweise trage zu einer Unfallverhütung bei, auch der Zustand von Fahrer und Maschine sollten tadellos sein. Alkohol ist tabu. Warnkleidung und geeignete Sicherheitskleidung sowie ein geeigneter Schutzhelm sollten selbstverständlich sein. Die Erfahrung lehrt: Durch entsprechende Schutzkleidung mit Protektoren lässt sich ein Sturz eher verzeihen als mit einer kurzen Hose.

Ist der Fahrer entsprechend gerüstet, fehle nur noch die Überprüfung des Motorrads selbst. Ein ausreichendes Reifenprofil und entsprechender Fülldruck seien unerlässlich. Bei unzureichendem Fülldruck leidet die Fahrstabilität erheblich, zudem erweitert sich der Bremsweg enorm. Die Beleuchtungseinrichtungen sollten ebenso überprüft werden wie die Bremsen am Fahrzeug. Außerdem sollte grundsätzlich das Licht während der Fahrt eingeschaltet bleiben, dadurch werden Biker nochmals besser gesehen.

Diese sollten stets mit dem Wissen fahren, dass ein Motorrad schlechter wahrgenommen wird als ein Auto.

 

Damit der Wiedereinstieg problemlos klappt

Training Am Montag, 10. April, Beginn 9 Uhr, bietet der Arbeitskreis „Gib Acht im Verkehr“ Zollernalb auf dem Parkplatz der Sparkassen Arena in Balingen für (ältere) Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger eine eintägige Informationsveranstaltung zu Beginn der Motorradsaison 2017 an.

Ausfahrt Die Teilnehmer erwartet ein umfangreiches Programm in Theorie und Praxis, verteilt auf etwa 150 Kilometer Wegstrecke. Bei der Veranstaltung wirken die Kreisverkehrswacht Zollernalb, der ADAC mit den Ortsclubs Hechingen und Albstadt, der Sportkreis Zollernalb, das DRK Zollernalb und die Polizei zusammen.