Meßstetten

Das Mitfahrbänkle bringt die Meßstetter zusammen

08.07.2021

von Pressemitteilung

Das Mitfahrbänkle bringt die Meßstetter zusammen

© Stadtverwaltung Meßstetten

Eines der Mitfahrbänkle steht in der Wohnsiedlung Bueloch.

Daumen raushalten war früher: In Meßstetten wartet man künftig auf dem Mitfahrbänkle. Vor allem Jugendliche und ältere Menschen sollen auf diese Weise die Möglichkeit erhalten, von A nach B zu gelangen, ohne ausschließlich auf den Bus angewiesen zu sein.

Das Projekt, da ist sich Bürgermeister Frank Schroft sicher, bedeute mehr Mobilität für den Heuberg. „In vielen Städten und Gemeinden wird die Idee der Mitfahrbänkle bereits erfolgreich praktiziert“, erklärt Schroft.

Keine Konkurrenz zum Bus

Nicht verstanden wissen will der Bürgermeister die neue Meßstetter Idee als Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV: Er sehe darin vielmehr eine sinnvolle Ergänzung, heißt es in der Pressemitteilung. „Die Bänkle können beispielsweise die Bustakte überbrücken und so für mehr Flexibilität sorgen. Oder die Wartezeit bei schlechtem Wetter verkürzen“, erklärt der Meßstetter Rathauschef.

Ein weiterer Aspekt liegt Schroft sehr am Herzen. Die Mitfahrbänkle, die im Rahmen eines Ortsbegangs des Gemeinderats angeregt und federführend von Tobias Böttner vom Meßstetter Hauptamt begleitet wurden, bringen die Menschen wieder zusammen, jetzt, wo die Coronazahlen auch im Zollernalbkreis stark gesunden sind.

Zehn Bänkle für zentrale Orte

Frank Schroft kann sich gut vorstellen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger nach der langen, pandemiebedingten Pause sehr über spontane und zufällige Begegnungen am Mitfahrbänkle freuen – einen freundlichen Plausch gern eingeschlossen. In den vergangenen Tagen hat das Meßstetter Bauhof-Team die zehn Bänke in der Gesamtstadt und in den Stadtteilen aufgestellt. Ausgewählt wurden zentrale, viel befahrene Stellen im Ort.

Gefertigt von der Lebenshilfe

Alle Standorte wurden so ausgesucht, dass die Fahrzeuge anhalten können, ohne den nachfolgenden Verkehr zu beinträchtigen. Zudem sollen die Mitfahrer gefahrlos einsteigen können. Gefertigt hat die Bänke die Lebenshilfe Zollernalb: Es handelt sich um sogenannte Albkult-Bänke.

Das Bauchgefühl entscheidet

Wie das Ganze funktioniert? Wer auf dem Mitfahrbänkle sitzt, signalisiert: Ich möchte gerne mitgenommen werden. Der oder die Wartende muss lediglich den Pfeil mit dem direkten Fahrziel oder der Fahrtrichtung umklappen. Verpflichtet einzusteigen, ist aber niemand: Bei einem schlechten Bauchgefühl bleibt man lieber noch eine Runde länger auf dem Bänkle sitzen.

Eltern müssen Kinder sensibilisieren

Genauso wenig müssen die Autofahrer zwingend eine Fahrgelegenheit anbieten. Die Stadtverwaltung bittet Autofahrer aber ausdrücklich darum, keine Kinder unter 14 Jahren mitzunehmen, die alleine unterwegs sind. Eltern wiederum müssen ihren Nachwuchs sensibilisieren, sich weder auf ein Mitfahrbänkle zu setzen, noch in ein fremdes Auto einzusteigen. Versichert sind Mitfahrende grundsätzlich über die Haftpflichtversicherung des Autofahrers.

Kosten liegen bei 14.200 Euro

Die Gesamtkosten für die Mitfahrbänkle beziffert die Stadt Meßstetten auf rund 14.200 Euro. Eingerechnet sind dabei die Kosten für die Bänke von rund 6060 Euro sowie alle Arbeiten des Bauhofs, beispielsweise für die Vorbereitung des Untergrunds, notwendige Pflasterarbeiten oder Maschinenstunden.

Die Standorte

Die Mitfahrbänkle der Gesamtstadt Meßstetten stehen an der Hauptstraße 16 (vor der Metzgerei Müller), an der Kreuzung Ebinger Straße/Konradstraße, beim Edeka-Koch-Markt, in der Wohnsiedlung Bueloch (Max-Eyth-Straße), in Hartheim in der Römerstraße (bei der Werbetafel), in Heinstetten an der Hilb, in Hossingen bei der Kapfstraße 2, in Oberdigisheim bei der Widumstraße 6, in Unterdigisheim vor dem ehemaligen Adler-Areal und in Tieringen am Rathaus.

Diesen Artikel teilen: