FUSSBALL

Dank Kuhn-Doppelpack: TSG Balingen gewinnt beim SGV Freiberg

03.12.2022

Von Marcel Schlegel

Dank Kuhn-Doppelpack: TSG Balingen gewinnt beim SGV Freiberg

© Eibner-Pressefoto

Moritz Kuhn traf für die TSG Balingen in Freiberg doppelt.

Zehnter Sieg im 19. Saisonspiel: Beim SGV Freiberg hat die TSG Balingen am Samstag einen verdienten 3:1-Erfolg eingefahren. Moritz Kuhn traf doppelt. Die Balinger sind nun wieder Regionalliga-Dritte.

Als Balingens Moritz Kuhn am Samstag in der Schlussminute von seinem Trainer Martin Braun vom Rasen geholt wurde, nahm er auf dem Weg zur Bank einen kleinen Umweg. Der führte den 31-Jährigen über die Tribünenseite des Freiberger Wasenstadions am Block der mitgereisten und ungewohnt lautstarken TSG-Fans vorbei, wo Kuhn, demütig an der Außenlinie entlang gehend, sich unter anderem den Sprechchor „Kuhn für Deutschland“ abholte. Den Beifall hatte sich der Sommer-Neuzugang redlich verdient: Denn mit seinem Doppelpack bescherte Kuhn der TSG Balingen im vorletzten Spiel diesen Jahres einen verdienten 3:1-Sieg beim SGV Freiberg. Und ganz nebenbei die Rückkehr auf den nahezu sensationellen dritten Tabellenplatz der Regionalliga Südwest, punktgleich mit dem zweitplatzierten TSV Steinbach Haiger (beide 19 Spiele, 35 Zähler).

Bei beiden Treffern, gefallen zu nicht unwesentlichen Zeitpunkten kurz vor und etwas nach der Pause, zeigte Kuhn, weshalb er die längste Zeit seiner Karriere in der zweiten und dritten Liga kickte. Beim Führungstor in der 39. Minute kam der Mittelfeldspieler, der sich im Hauptjob bei einem Baubetrieb verdingt, am kurzen Pfosten an eine scharfe Hereingabe und ließ sich weder vom spitzen Winkel noch von Freibergs Keeper Michael Gelt irritieren.

Kuhn mit klugem Lupfer

Und beim zwischenzeitlichen 0:2, das Kuhn in der 54. Minute nachlegte, lupfte der frühere Wiesbadener das Leder butterweich über Gelt. Freibergs Torspieler hatte zuvor eine Balinger Flanke aus dem Strafraum gefaustet und war dafür fatalerweise zu weit aus seinem Kasten gekommen. Kuhn ließ sich nicht zwei Mal bitten und entschied das Württemberg-Derby auf dem schmierigen Rasen mit einer Eiseskälte, wie sie sich auch über das Wasenstadion selbst gelegt hatte.

Dass die TSG ihren zehnten Saisonsieg eintüten würde, war zu diesem Zeitpunkt, nach gut einer Stunde also, jedem der lediglich 200 Zuschauenden klar. Zum einen, weil die Gäste-Abwehr um TSG-Kapitän Matthias Schmitz gewohnt solide stand und die Freiberger Profis zum anderen zwar kämpften, liefen und viel versuchten, aber insbesondere offensiv kaum etwas zustande brachten. In der ersten Hälfte brannte es im Strafraum der Balinger Amateure nur einmal kurz, als Mohamed Baroudi schneller als Schmitz war, sich dann aber nicht entscheiden konnte, ob er schießen oder flanken wollte (34.).

Viventi und Vegelin treffen direkt

Statt den Anschlusstreffer fürchten zu müssen, legten die Braun-Mannen, die erneut unter anderem ohne ihren Torjäger Jan Ferdinand (Schulter) auskommen musste, im zweiten Durchgang den dritten Treffer nach – und der war nicht nur schön herausgespielt, sondern in seinen Merkmalen durchaus selten: Mit einem feinen, halbhohen Außenrist-Ball schickte der lange verletzte Aron Viventi seinen Teamkollegen Walter Vegelin steil, der Balinger Stürmer blieb im direkten Duell mit Freibergs Torwart eiskalt (84.). Markant nun: Viventi wie Vegelin waren von Braun erst Sekunden vor dem 0:3 eingewechselt worden; für beide war es der erste Ballkontakt im Spiel (83.); für Neuzugang Vegelin zudem das erste Punktspieltor im Balinger Trikot; und für Martin Braun das 100. Punktspiel als TSG-Coach. Die Möglichkeit zum zweiten Treffer ergab sich für den Nagolder Vegelin in der Nachspielzeit, er scheiterte jedoch an Gelt. Die vom Sigmaringer Ramon Gehrmann gecoachten Freiberger kamen noch zum 1:3-Ehrentreffer. Diesen erzielte Adrien Koudelka (90.), bezeichnenderweise ein Verteidiger.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Curda, Schmitz, Müller, Akkaya, Ramser (90.+2 Wöhrle), Vochatzer (90.+2 Foelsch), Kuhn (90. Meiser), Dierberger (83. Vegelin), Morais (83. Viventi).

Tore: 0:1 Kuhn (39.), 0:2 Kuhn (54.), 0:3 Vegelin (84.), 1:3 Koudelka (90.).

Schiedsrichter: Philipp Reitermayer (Heidelberg).

Zuschauer/-innen: 200.

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