Dank 2:0-Erfolg beim FSV Frankfurt: TSG Balingen klettert auf den zwölften Tabellenplatz

Von Stefan Fritschi

Gastspiele am Bornheimer Hang hatten sich für die TSG Balingen bisher kaum gelohnt. Bei der Premiere erreichten die Kreisstädter ein Unentschieden beim FSV Frankfurt, dann folgte eine Niederlage. Im dritten Anlauf klappte es nun mit dem ersten Auswärtssieg – und dies verdientermaßen.

Dank 2:0-Erfolg beim FSV Frankfurt: TSG Balingen klettert auf den zwölften Tabellenplatz

In Frankfurt holte die TSG Balingen drei Punkte.

Zwar musste die TSG erst einmal einen Schreckmoment überstehen, als Frankfurts Stoßstürmer Jake Hirst nach einem Eckstoß frei zum Abschluss kam, aber der Ball flog knapp über die Latte (2. Minute).

Doch schon mit der ersten gelungenen Aktion ging Balingen in Führung: Einen Pass in die Schnittstelle der Abwehr erlief sich Harut Arutunjan, umkurvte Keeper Kenan Mujezinovic und spitzelte den Ball vor einem Frankfurter Verteidiger ins verwaiste Tor (6.).

Stark in der Defensive

Der FSV hatte fortan mehr Spielanteile, konnte die recht stabile TSG-Defensive aber nicht richtig unter Druck setzen. Die Balinger warteten auf ihre Chance – und die erhielt Tobias Dierberger. Nach Missgeschick von Außenverteidiger Leonhard von Schroetter, der bei einem Querpass einen Mitspieler anschoss, schnappte sich der 24-Jährige den Ball und zielte aus 17 Metern genau ins kurze Eck (20.). Somit hatte auch schon der zweite TSG-Stürmer getroffen.

Das 2:0 gab dem Braun-Team noch mehr Sicherheit. Pass- und Positionsspiel waren stimmig. Gegen die verunsichert wirkenden Frankfurter boten sich sogar weitere Chancen, vor der Pause für klare Verhältnisse zu sorgen. Während Cedric Guarino an Mujezinovic scheiterte (33.), zielten Kaan Akkaya (35.) und Dierberger (40.) am Tor vorbei. Kurz vor der Pause war es wieder Dierberger, der diesmal aus zentraler Position den FSV-Schlussmann nicht überwinden konnte.

Frankfurt hofft auf Anschlusstreffer

Nach der Pause agierten die Hessen flinker, erhöhten das Tempo. In dem unterhaltsamen, aber nur durchschnittlichen Spiel gab es nun Chancen in Hülle und Fülle. Zunächst köpfte von Schroetter wuchtig knapp über die Latte (47.).

Ähnliche Szene auf der Gegenseite, als Matthias Schmitz zum Abschluss kam (51.). Dann verfehlte Frankfurts Hirst das Ziel (53.), ehe Gashi nach Kopfball des FSV-Angreifers aus vier Metern überragend parierte (61.).

Pech hatte der eingewechselte Leander Vochatzer, dessen Kopfball aus kurzer Distanz nach Eckstoß am Innenpfosten landete (66.). Zur Abwechslung probierte es Felix Heim aus 25 Metern, doch Mujezinovic wehrte zur Ecke ab (68.). Nach strittiger Abseitsentscheidung von Schiedsrichter Lukas Heim konnte Dierberger sein Temperament nicht zügeln und sah wegen Ballwegschlagens die Gelbe Karte – Braun reagierte sofort und nahm ihn vom Feld (72.).

Gashi überzeugt

In den letzten zehn Minuten übte der FSV großen Druck aus. Doch Gashi war bei seinem Regionalliga-Debüt einfach nicht zu überwinden: Zweimal rettete er gegen Frankfurts Torjäger Arif Güclü (82., 84.), und in der zweiminütigen Nachspielzeit machte der 20-Jährige eine Doppelchance von Hirst zunichte. Diese Leistung dürfte Gashi Selbstvertrauen geben – und sicherte den Balingern den „Dreier“.

Der zweite Erfolg innerhalb von fünf Tagen sorgte bei TSG-Trainer Martin Braun für große Zufriedenheit. „Es war ein verdienter Sieg. Das haben wir sehr gut gemacht und hätten auch noch ein, zwei Tore mehr schießen können“, sagte er. Und der langjährige Bundesliga-Profi richtete ein großes Lob an Torwart Plator Gashi. „Er hat drei-, viermal super gehalten.“

Viele Veränderungen

Hätten die Gastgeber den Anschlusstreffer erzielt, wären die drei Punkte womöglich noch in Gefahr geraten. Überhaupt nahm Braun wohlwollend zur Kenntnis, wie sich seine Mannschaft in Frankfurt präsentierte. „Alle haben sich nahtlos eingefügt“, sagte er.

Gleich auf acht Positionen hatte Braun seine Startelf verändert. Wegen einiger Ausfälle blieb sogar ein Platz im 18er-Kader unbesetzt; alle Feldspieler kamen in der zweiten Halbzeit zum Einsatz, auch noch Jonas Vogler und Simon Klostermann kurz vor Beginn der Nachspielzeit.

Torschütze muss runter

Pech hatte indes Harut Arutunjan: Der Stürmer zeigte bis zur Pause eine engagierte, gute Leistung, blieb aber dann in der Kabine. Er habe Beschwerden an den Bändern im Knie gehabt, begründete Braun dies. Es bleibt daher abzuwarten, ob Arutunjan im letzten Match auf dem Feld steht, denn bereits am Mittwoch beendet die TSG die Regionalliga-Saison. In einer vorgezogenen Partie des 42. Spieltags geht es noch gegen Walldorf