Dämpfer im Abstiegskampf: Stets bemühte „Gallier“ kassieren nächste Pleite

Von Daniel Drach

Die Fans waren gekommen, um dem HBW Balingen-Weilstetten gegen Wetzlar zu wichtigen Punkten im Kampf um den Ligaverbleib zu verhelfen – doch daraus wurde nichts.

Dämpfer im Abstiegskampf: Stets bemühte „Gallier“ kassieren nächste Pleite

Enttäuschung pur beim HBW Balingen-Weilstetten: Gegen Wetzlar gab es für die „Gallier“ den nächsten Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt.

Gegen den Bundesliga-Sechsten HSG Wetzlar musste sich der HBW Balingen-Weilstetten mit 24:28 beugen. Das Team von Trainer Jens Bürkle brachte die nötigen Emotionen nur bedingt auf die Ränge transportiert.

Probleme im Rückzug

Die „Gallier“ gingen mit drei Niederlagen in Serie in das vorletzte Heimspiel der Saison, doch auch die Lahnstädter hatten im Vorfeld nur eine der jüngsten sieben Partien für sich entschieden. Dennoch hatte die HSG noch immer einen Startplatz für das internationalen Geschäft im Visier. Die Hausherren starteten mit einem langen Angriff, den Tim Nothdurft nach mehr als zwei Minuten mit dem 1:0 abschloss. Danach kamen die Wetzlarer allerdings zu schnellen und einfachen Toren, drehten den Spielstand zunächst in ein 1:2 (4. Minute). Und nach zwei Paraden von Till Klimpke erhöhten die Mittelhessen auf 4:2 (7.).

Gregor Thomann verkürzte kurzzeitig auf minus Eins, doch nach weiteren HBW-Fahrkarten konnten die Gäste erneut kontern und bauten die Führung in Person von Emil Mellegard auf 6:3 aus (10.). Die Lahnstädter stellten die Hausherren mit einer offensiven Deckung immer wieder vor Probleme, stressten die Schwaben. So zog Bürkle beim 4:8 die erste Auszeit (13.), forderte Tiefe im Angriff: „Geht in die Schnittstellen.“ Auch das Rückzugsverhalten seiner Schützlinge kreidete der Kommandogeber an. Die HBW-Fans mussten aber noch mal vier Minuten warten, ehe die „Gallier“ mal wieder trafen. Björn Zintel und Nothdurft brachten die Balinger in Überzahl auf 6:9 heran (19.).

Gretarsson weckt Hoffnungen

Der für Mario Ruminsky zwischen die Pfosten gerückte Simon Sejr entschärfte daraufhin zwar einen Siebenmeter von Maximilian Holst, doch Lenny Rubin und Ivan Srsen stellten beim 6:12 auf plus Sechs für die Mittelhessen (26.). Bürkle zog abermals die Notbremse, brachte nach seiner zweiten Auszeit den siebten Feldspieler. Jona Schoch mit einem Treffer, Sejr mit einer Parade und Daniel Ingason mit dem 8:12 veranlassten dann Gäste-Coach Ben Matschke zu einem Timeout (28.), um nachzujustieren. Mit mäßigem Erfolg. Denn Oddur Gretarsson feierte sein Bundesliga-Comeback mit einem verwandelten Strafwurf zum 9:13-Halbzeitstand.

Und der gute Schlussspurt aus Durchgang eins gab den Balingern zu Beginn des zweiten Abschnitts dann auch Auftrieb. Sejr parierte doppelt, Fabian Wiederstein in Überzahl und Tobias Heinzelmann im Sieben-gegen Sechs verkürzten auf 11:13 (33.). Dann kassierten die „Gallier“ jedoch ein Gegentor ins verwaiste Gehäuse und kurz darauf sah Wiederstein nach einem Schlag ins Gesicht von Filip Mirkulovski auch noch die Rote Karte.

Schnell baute Wetzlar den Vorsprung wieder aus (16:12/35.). Nun war Kampf angesagt – und die „Gallier“ stellten ihre Tugenden unter Beweis. Sejr wurde zum Faktor und vorne netzte Gretarsson vom Strich – zum 14:16 (41.). Wenig später scheiterte der Isländer dann aber an Gennadiy Komok. Wetzlar zog wieder auf 19:14 davon (44.). Sejr hielt seine Farben zwar im Spiel, doch die Schwaben ließen vorne zu viel legen.

Wende bleibt aus

Mit einem 17:21-Rückstand ging der HBW in die Crunchtime. Es war noch was drin für das Bürkle-Ensemble, das nun offensiver deckte. Doch nach einem Lipovina-Fehlpass erhöhten die Gäste wieder auf 23:17 (51.). In der Schlussphase, in der die „Hölle Süd“ den Ausschlag hätte geben können, war es dann aber einfach nicht mehr eng genug. Am Ende stand eine 24:28-Niederlage für die „Gallier“ zu Buche. Umso bitterer, dass Minden gegen Hannover einen Punkt holte.