DRK und Landkreis machen sich für Rettungshubschrauber-Standort im Zollernalbkreis stark

Von Pressemitteilung

In einem offenen Brief haben sich der Kreisverband des Roten Kreuzes sowie Landrat Pauli an das Innenministerium gewendet. Sie liefern Argumente und drei mögliche Standorte für einen Rettungshubschrauber im Zollernalbkreis.

DRK und Landkreis machen sich für Rettungshubschrauber-Standort im Zollernalbkreis stark

Landrat Günther-Martin Pauli (Mitte), Kreisbrandmeister Stefan Hermann (links) und DRK-Kreisvorsitzender Heiko Lebherz (rechts) begutachten in der Leitstelle Zollernalb die Rettungshubschrauber per Echtzeitortung.

Der offene Brief im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Staatssekräter Klenk,

in den letzten Tagen konnten wir aus den Medien erfahren, dass die Gemeinde Wannweil die Stationierung eines Rettungshubschraubers ablehnt.

Die Struktur- und Bedarfsanalyse der Luftrettung in Baden-Württemberg sieht für unsere Raumschaft vor, den Rettungshubschrauber Christoph 41 von Leonberg in den Bereich Reutlingen/Tübingen zu verlegen. Dadurch erhalten wir im Zollernalbkreis eine schnellere Eintreffzeit und die bestehende Lücke im Bereich Burladingen und angrenzend in den Landkreisen Reutlingen und Sigmaringen wird endlich abgedeckt!

Daher hatten wir Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung der Ergebnisse des Gutachtens. Mit einem Schreiben an Herrn Minister Strobl hatten wir zuletzt am 27. November 2020 mehrere Möglichkeiten der Stationierung eines Rettungshubschraubers im Zollernalbkreis dargelegt. Daraufhin erhielten wir Antwort, dass das Regierungspräsidium Tübingen mit der Umsetzungsbewertung beauftragt wurde.

Veränderte Lage nach Wannweiler Veto

Dabei sollten explizit genau die Ergebnisse des Gutachtens bewertet werden. Nun entsteht eine Situation, in der sich die im Gutachten genannte Achse Reutlingen/Tübingen für einen Rettungshubschrauberstandort problematischer darstellt.

Der mögliche Standort Wannweil wird offenbar kommunalpolitisch abgelehnt. Ein Standort auf dem Dach der BG-Klinik Tübingen ist als Dachlandeplatz mit der Infrastruktur eines Luftrettungszentrums enorm kostspielig. Daher bitten wir darum, bei der Standortsuche den Horizont zu erweitern!

Neben der Verlegung bestehender Standorte hatten wir ebenfalls gebeten zu prüfen, ob stattdessen ein weiterer Rettungshubschrauber im Bereich der bisherigen Versorgungslücke denkbar wäre. Weiterhin sprechen dafür einige Argumente.

Argumente für Stationierung im Zollernalbkreis

Mehrere Petitionen und Initiativen unterstreichen dies mit diversen Argumentationen aus verschiedenen Richtungen. Aus unserer Sicht sind dies hauptsächlich drei Punkte:

Drei mögliche Standorte

Im Zollernalbkreis stünden für ein weiteres Luftrettungszentrum mehrere Standorte zur Verfügung, bis hin zu Optionen, bei denen quasi sofort ein Betrieb beginnen könnte:

Das Ergebnis der Struktur- und Bedarfsanalyse der Luftrettung in Baden-Württemberg ist grundsätzlich zu begrüßen. Die Situation für den Zollernalbkreis wird sich voraussichtlich verbessern, weshalb wir an einer unverzüglichen Umsetzung interessiert sind.

Kein Prestige-Objekt

Bisher sind wir im Verfahren jedoch zur Untätigkeit verdammt. Grundsätzlich geht es in der Debatte nicht darum, aus Prestige einen Rettungshubschrauber im Zuständigkeitsbereich zu stationieren.

Vielmehr kann durch eine geschickte Zusammenarbeit bei Betrachtung der vielversprechenden Standortmöglichkeiten unter Umständen ein sinnvolles Ergebnis erzielt werden.

Im Sinne einer raschen Verbesserung der Situation bieten wir allen am Verfahren beteiligten Stellen unsere Kooperation, Unterstützung und Gesprächsbereitschaft an.

Unterschrieben ist der offene Brief von Landrat Günther-Martin Pauli und DRK-Kreisvorsitzenden Heiko Lebherz.