DM in Ulm: Kelson de Carvalho holt Gold im letzten Versuch

Von Pressemitteilung

Kelson de Carvalho von der LG Steinlach-Zollern hat bei den deutschen Einzelmeisterschaften den U 18-Titel im Diskuswerfen geholt. Außerdem waren in Ulm auch Athleten der TSG Balingen und des TB Tailfingen am Start.

DM in Ulm: Kelson de Carvalho holt Gold im letzten Versuch

In der aktuellen deutschen Bestenliste liegt de Carvalho sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswurf unter den Top-Fünf. Da er sich als Zweiter der Diskus-Rangliste mit einer Bestweite von 57,14 Metern Chancen ausrechnete, verzichtete er auf das Kugelstoßen am Samstagvormittag und konzentrierte sich voll auf den Diskus am frühen Abend.

Der 16-jährige Hechinger startete mit 51,41 Metern und setzte sich auf Rang zwei. In den weiteren Versuchen war ihm die Aufregung anzumerken. Dabei vergaß er, seine gute Technik einzusetzen. Als er nach dem vierten Versuch auf den fünften Platz abgerutscht war, besann er sich auf seine Fähigkeiten, sodass er sich im fünften Versuch auf 54,11 Meter steigerte und vorübergehend die Führung übernahm. Denn Ole Mehlberg aus Neubrandenburg überbot seine Marke um 13 Zentimeter. De Carvalho nahm das Duell an. Er animierte das Publikum, ihn in seinem letzten Versuch zu unterstützen und ließ mit einem technisch starken Wurf die 1,5 Kilogramm schwere Scheibe auf 56,26 Meter hinaussegeln. Damit hatte er seinem Widersacher den Zahn gezogen und wurde deutscher U 18-Meister im Diskuswurf. Die Leistung ist umso höher einzustufen, weil de Carvalho dem jüngeren U 18-Jahrgang angehört und im nächsten Jahr seinen Titel verteidigen kann.

Erkältung bremst Sprenger

Pech hatte Soraya Sprenger im Diskuswurf der U 18. Sie litt die ganze Woche unter einer ordentlichen Erkältung. Offensichtlich war die 16-jährige Ofterdingerin so geschwächt, dass sie deutlich hinter ihrer bisherigen Saisonbestleistung von 43,77 Metern zurückblieb, mit der sie als Fünfte der Rangliste angereist war. 36,08 Meter bedeuteten für sie schon nach dem Vorkampf das Aus.

Für Milena Fischer vom TB Tailfingen sowie für Lea Eberhardt und Felix Stengel (beide TSG Balingen) war es in Ulm die erste große Meisterschaft auf nationaler Ebene; alle drei schlugen sich achtbar. Eberhardt hatte sich bei der U 20 über die 1500 Meter qualifiziert. Auf Rang 24 der Meldeliste angereist, lag der Fokus für die TSG-Läuferin darauf, ein gutes Rennen zu absolvieren und Erfahrung zu sammeln. Eberhardt lief im Vorlauf lange im Hauptfeld mit und musste die Spitzenläuferinnen erst am Ende ziehen lassen. Mit 4:48,7 Minuten blieb die Balingerin nur wenige Zehntel über ihrer Bestzeit und schloss den Wettkampf auf dem 15. Rang ab. Den Endlauf verfehlte sie nur um zwei Sekunden.

Stengel startete ebenfalls über 1500 Meter. Als 30. der Meldeliste waren die Chancen auf den Endlauf gering. Dennoch heftete er sich an die starke Konkurrenz und zeigte einen guten Lauf, auch wenn er im taktischen Rennen nur reagieren und noch nicht mitbestimmen konnte. Am Ende lag der TSG-Athlet in seinem Vorlauf nur rund 50 Meter hinter dem Sieger und schloss den Wettkampf auf dem 22. Platz ab.

Fischer mit neuer Bestzeit

Fischer startete in ihrer Paradedisziplin, den 100 Meter Hürden der U 18. Mit einer Bestzeit von 14,62 Sekunden nach Ulm gekommen, erwischte sie in ihrem Vorlauf einen guten Start und erzielte eine neue Bestleistung von 14,45 Sekunden. Mit Rang 20 im Gesamtklassement verfehlte auch sie den Einzug in die Zwischenläufe nur knapp. Für Fischer, Eberhardt und Stengel stehen nun am Wochenende die süddeutschen Meisterschaften in Ludwigshafen auf dem Programm.

Sprengel müde von WM-Vorbereitung

WM-Fahrerin Sandrina Sprengel von der LG Steinlach-Zollern startete bei den Jugendmeisterschaften im Ulmer Donaustadion, obwohl sie im Hinblick auf die U 20-Titelkämpfe in Kolumbien aktuell einen intensiven Trainingsblock absolviert hat. Dementsprechend fehlte der Siebenkämpferin die nötige Spritzigkeit. Im Vorlauf über die 100 Meter Hürden lief sie in 14,23 Sekunden ein technisch ordentliches Rennen. Damit hätte sie sich für den Zwischenlauf qualifiziert, im Hinblick auf den später zeitgleich anstehenden Weitsprung hatte die 18-jährige Grosselfingerin ohnehin nur den Vorlauf vorgesehen. Im Weitsprung zeigte sich bereits beim Einspringen, dass sie trainingsbedingt zu müde ist, um wie zuletzt in ihrem Rekord-Siebenkampf auf 6,37 Meter hinauszuspringen. So sprang sie nach einem ungültigen ersten Versuch solide 5,88 Meter weit. Doch dies bedeutete auch für die Siebenkämpferin mit Rang elf nach dem Vorkampf ihre Sachen zu packen und auf den Endkampf verzichten zu müssen. Sprengels Fokus liegt derzeit jedoch auf der Junioren-WM der U 20 in Cali (Kolumbien), bei denen sie in der ersten August-Woche mit Medaillenchancen an den Start geht. Bereits am Freitag fliegt sie nach Florida, um sich auf die WM vorzubereiten.