Corona kippt Rosapolis: Als Ersatz finden die ersten Rosenfelder „Ferien-Kids“ statt

Von Rosalinde Conzelmann

Die Stadt Rosenfeld schlägt diesen Sommer bei der Ferienbetreuung den gleichen Weg wie die Nachbarstadt Geislingen ein: Enges Miteinander und Corona vertragen sich nicht nicht, hatte Geislingens Stadtchef gesagt. „Die Kinder sind einfach zu eng zusammen“, begründet Rosenfelds Bürgermeister die Absage für die Spielstadt Rosapolis.

Corona kippt Rosapolis: Als Ersatz finden die ersten Rosenfelder „Ferien-Kids“ statt

2018 war die Welt noch in Ordnung in der Rosenfelder Spielstadt Rosapolis. Szenen wie diese wird es 2020 nicht geben (Archivfoto).

„Wir müssen Rosapolis dieses Jahr ausfallen lassen“, sagt Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller. Die Entscheidung, die allen Beteiligten nicht leicht gefallen sei, wurde in der vergangenen Woche getroffen. Neben der Verwaltung hatte der Stadtchef auch die bewährten Betreuer im Meeting am Mittwoch zur Beratung hinzugezogen.

Der 20. Geburtstag wird um ein Jahr geschoben

Schwer gefallen ist der Stadt und den zwölf Betreuern die Absage auch deshalb, weil die Kinderspielstadt die 20. Auflage hätte feiern können. „Aber den 20. Geburtstag können wir auch 2021 feiern“, betont Miller. Letztlich gehe die Gesundheit der Kinder und der Betreuer vor.

Ganz ohne Betreuung und Begegnung sollen die Sommerferien für die Rosenfelder Kinder aber dennoch nicht vorübergehen, nachdem schon das Jubiläums-Kinderfest abgesagt werden musste.

„Wir haben gemeinsam ein anderes Konzept und Ideen für die erste Ferienwoche entwickelt“, sagt Miller. Das neue Konzept hat bewusst einen anderen Namen bekommen, damit klar ist, dass es nichts mit Rosapolis gemein hat.

Premiere für „Rosenfelder Ferien-Kids“

Die Runde hat ihre Vorschläge an der neuen Realität ausrichten müssen, die keine Nähe zulässt. „Wir wollen es Corona-sicher machen“, so Miller. Am Ende steht ein Konzept, das unter dem Namen „Rosenfelder Ferien-Kids“ weg von der Spielstadt in Richtung Ferienspiele geht. „Denn die Trennung der Gruppen ist das wichtigste Kriterium in diesen Zeiten“, betont Thomas Miller.

Neues Angebot im kleinen Rahmen

Trotz Corona und Abstand wollten die Organisatoren den Kindern aber ein breites Angebot machen. Allerdings mit einem ganz großen Haken: In Rosapolis bestimmten in den vergangenen 19 Jahren bis zu 150 Kinder ihren Tagesablauf selbst. Für die „Ferienspiel-Kids“ können maximal 35 Jungen und Mädchen angenommen werden.

Ebenso dürfen keine behinderten Teilnehmer, wie die Jahre zuvor, mitmachen.

„Ich weiß, es ist komplett anders“, sagt Miller. Aber man biete auf alle Fälle eine Alternative an.

An den „Ferienspiel-Kids“ vom 3. bis 7. August können Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren teilnehmen. Sie werden von zwölf ehrenamtlichen Helfern, die sich auch auf die abgespeckte Version freuen, von 9 bis 16 Uhr betreut.

Die Gruppen kommen nicht groß zusammen

Die Teilnehmer werden in Zehnergruppen eingeteilt, die von einem bis zwei Helfern begleitet werden. Es gibt täglich zwei Angebote für jede Gruppe. Das gemeinsame Mittagessen findet in der Festhalle statt. Die Angebote sind nicht, wie bei Rosapolis, auf das Schulgelände beschränkt, so dass eine räumliche Trennung der Gruppen garantiert ist.

Auf dem Programm, das noch im Detail ausgefeilt wird, stehen Spiele, Basteln, Sport, Wandern und gemeinsames Grillen. Sobald der exakte Plan steht, wird die Stadt ihn im Amtsblatt veröffentlichen und die Anmeldung kann starten. Weil die Zahl der Plätze nur begrenzt ist, geht es nach der Reihenfolge der Anmeldung.

Seit 20 Jahren Rosapolis

Die Ferienspielstadt Rosapolis, die im Jahr 2000 vom damaligen Jugendpfleger Klaus Schirott ins Leben gerufen und später von Schirotts Nachfolger Helge Martelock und Susanne Pawlika gemanagt wurde, hat in dieser langen Zeit nicht an Attraktivität verloren und ist der Ferien-Hit geblieben.

Für die Kids und die bis zu 70 ehrenamtlichen Betreuer, die ihre eigenen Kinder mitbringen durften, bedeutete die erste Ferienwoche vor allem Spaß, Selbstbestimmung und Kreativität ohne Grenzen.

Die „Ferienspiel-Kids“ liegen in der Verantwortung von Nadine Leykam und Anetta Maschtel, die auf dem Bürgerbüro arbeiten. Sie sind ebenso gespannt wie der Stadtchef, wie das neue auf Corona zugeschnittene Konzept ankommen wird.

Ferienbetreuung findet statt

Während Rosapolis dieses Jahr auf Eis liegt, geht die Ferienbetreuung in den letzten drei Wochen der Sommerferien wie gewohnt über die Bühne. Corona durchkreuzt diese Pläne nicht, weil die Anzahl der Kinder überschaubar ist und die Regeln eingehalten werden können. Helge Martelock und ein kleines Team sind dafür verantwortlich.