⚡ Google AMP Ansicht ⚡

Corona im Zollernalbkreis: Wieder mehr Covid-19-Patienten stationär in der Klinik

Von Michael Würz

Der Zollernalbkreis kratzt, Stand Dienstag, an der 50er-Inzidenz. Unterdessen steigt auch die Zahl der Covid-19-Patienten, die in der Klinik behandelt werden müssen. Das Landratsamt hat eine Sperrstunde für die Gastronomie angekündigt, sobald der Inzidenzwert überschritten ist.

Die Zahl der Covid-19-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, steigt.

Den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen hat der Kreis am Dienstag nur noch knapp unterschritten. Die Inzidenz, also die Anzahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, liegt nun bei 49,6. Insgesamt seien derzeit 153 Menschen im Kreis mit SARS-CoV-2 infiziert, meldet das Landratsamt. Davon wurden am Dienstag 18 Fälle neu bestätigt.

Zahl der Covid-19-Patienten in der Klinik steigt auf 10

Auch die Zahl der Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind und stationär im Zollernalb Klinikum behandelt werden müssen, hat sich erhöht – von zuletzt 4 auf nun 10. Laut DIVI-Intensivregister wird derzeit ein Covid-19-Patient auf der Intensivstation beatmet. Von insgesamt 28 Intensivbetten in der Klinik sind laut Register derzeit 6 frei.

Ab Inzidenzwert von 50: Landratsamt muss Sperrstunde verhängen

Unabhängig von der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch weist das Landratsamt bereits darauf hin, dass ab einer Inzidenz von 50 eine Sperrstunde für die Gastronomie ab 23 Uhr gelte. Dazu gehöre dann auch ein Außenabgabeverbot für Alkohol. Angesichts der sich abzeichnenden landesweiten Beschränkungen wohl eher eine Formalie: Auch die Besucheranzahl bei Messen muss ab einer Inzidenz von 50 begrenzt werden.

Das Infektionsgeschehen ist über den gesamten Landkreis verteilt

Laut Gesundheitsamt ist das Infektionsgeschehen über den gesamten Landkreis verteilt. Es lasse sich nicht auf bestimmte Bereiche wie Veranstaltungen, besondere Ereignisse oder Infektionsherde zurückführen. Die Kontaktnachverfolgung sei gegenwärtig noch möglich. „Wir haben das Gesundheitsamt in den vergangenen Tagen personell noch einmal deutlich verstärkt“, sagt Gesundheitsdezernentin Dr. Gabriele Wagner.

Bei den Neuinfektionen handele es sich vorwiegend um Einzelfälle, einige wenige Reiserückkehrer kämen noch hinzu. Viele der neuen Fälle seien dem Gesundheitsamt bereits als Kontaktpersonen bekannt, so Wagner. Das zeige: „Die Nachverfolgung der Infektionsketten im Zollernalbkreis wirkt.“ Vor allem Erwachsene im Alter zwischen 30 und 59 Jahren haben sich zuletzt mit dem Virus infiziert, sie machen etwa die Hälfte aller Neuinfektionen aus.

Landrat: „Hoffen, dass jeder verantwortlich damit umgeht“

„Wir befinden uns in einer Nacht- und Nebelfahrt ohne Licht und hoffen, dass jeder mit viel gesundem Menschenverstand verantwortlich damit umgeht“, sagt Landrat Günther-Martin Pauli. Er empfiehlt, viel an die frische Luft zu gehen, der Abwechslung wegen, aber auch um das Immunsystem zu stärken. „Gerade der Zollernalbkreis bietet hierfür viele Möglichkeiten“, betont der Landrat. Er appelliert an die Bürger, sich weiterhin an die gängigen Schutzmaßnahmen zu halten – „Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, regelmäßiges Lüften“. Außerdem gelte es, sich nur auf zwingend notwendige Kontakte zu beschränken, so Pauli.