Balingen

Corona-Tests im Drive-In: Abstrichstelle auf dem Balinger Messegelände geht in Betrieb

21.03.2020

Von Benno Haile

Corona-Tests im Drive-In: Abstrichstelle auf dem Balinger Messegelände geht in Betrieb

© Benno Haile

Abstrich im Vorbeifahren: In der Volksbankmesse wird der Test durch das Seitenfenster hindurch vorgenommen.

Am Samstag wurde das Corona-Testzentrum auf dem Balinger Messegelände in Betrieb genommen. Die Verantwortlichen sind mit der Startphase zufrieden.

Samstag, 13.25 Uhr: Fünf Minuten vor der geplanten Eröffnung des neuen Corona-Testzentrums auf dem Balinger Messegelände. Fünf Autos stehen vor dem verschlossenen Tor und warten auf Einlass.

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Erste Station: Direkt nach der Einfahrt werden die Autofahrer auf die notwendige Bescheinigung kontrolliert.

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Im Slalom-Parcours werden die Autofahrer über das Gelände geführt.

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Station zwei: In einem Untersuchungszelt wird die Körpertemperatur der Testpersonen gemessen und ein kurzes Arztgespräch geführt.

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Wer nicht vorher ausgesiebt wird, wird zum Abstrich in die Halle gebeten.

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Corona-Testzentrum

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Schließlich wird an der letzten Station der Abstrich genommen.

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An drei Abstrichstellen parallel können die Tests durchgeführt werden.

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Test abgeschlossen: Ausfahrt.

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Als das Tor geöffnet wird, sind es etwa 20 Fahrzeuge, die auf das Gelände fahren – konstant kommen vereinzelt neue nach.

Testzentrum soll Abstrichstelle am Krankenhaus ersetzen

Das neue Testzentrum auf dem Messegelände soll die Abstrichstelle, die bislang am Balinger Krankenhaus betrieben wurde, ersetzen. „Das ist heute noch ein Testlauf“, erklärt Dietmar Dieter vom DRK-Kreisverband. „Wir schauen jetzt, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen und was wir verändern müssen.“

Gleich nach den ersten Autos erkennen die Verantwortlichen Verbesserungspotenzial: Den größte Zeitaufwand bereiten die Formalien. Zunächst wird der Fragebogen noch an einem Zelt ausgefüllt, wo auch ein kurzes Arztgespräch und eine Fiebermessung stattfinden.

DRK optimiert den Ablauf

Um den Ablauf zu beschleunigen, wird die Entscheidung getroffen, den Fragebogen schon bei der Einfahrt auszugeben damit die Autofahrer ihn schon während der Wartezeit ausfüllen können. Die Schlange vor dem Untersuchungszelt schwindet in der Folge zügig dahin.

Die kurze Untersuchung im Zelt dient dazu zu klären, ob ein Test überhaupt notwendig ist. Kann schon hier eine Corona-Infektion ausgeschlossen werden, werden die Autofahrer erst gar nicht mehr in die Halle zum Abstrich geschickt. Vereinzelt kommt das bei den ersten Autos vor.

Alle haben die Bescheinigung dabei

Schon bei der Einfahrt findet eine Kontrolle durch Securitypersonal auf die nötige Bescheinigung statt. Dieses muss am Samstag zumindest zu Beginn niemanden wegschicken – die ersten Autofahrer haben alle eine nötige Bescheinigung dabei.

Sind die ersten beiden Kontrollstationen passiert, fahren die Autofahrer in die Halle, wo die Testpersonen erfasst werden. Schließlich wird an ihnen durch das Seitenfenster hindurch ein Abstrich vorgenommen.

Mehrere Tests parallel

Dazu sind drei Spuren eingerichtet, an denen parallel getestet werden kann. „Wir schauen jetzt erst mal, wie groß der Andrang ist und wie viele Leute wir brauchen“, erklärt Leitstellenchef Alwin Koch.

Corona-Tests im Drive-In: Abstrichstelle auf dem Balinger Messegelände geht in Betrieb

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Auf dem Messegelände parken mehrere Einsatzfahrzeuge des DRK.

Am Samstag ist sicherheitshalber etwas mehr medizinisches Personal vor Ort: 14 Leute kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf. Auch die Öffnungszeiten ab Montag sollen dem Andrang der Autofahrer angepasst werden. Am Sonntag hat das Testzentrum nochmals von 13.30 bis 16 Uhr geöffnet.

Erstes Fazit fällt positiv aus

Um 14 Uhr – etwa eine halbe Stunde nach der Öffnung der Tore – verlässt das erste Fahrzeug die Messehalle wieder. „Für den Anfang läuft das sehr gut“, erklärt Dietmar Dieter. Am frühen Sonntagabend, am Ende der ersten beiden Öffnungstage der neuen Abstrichstelle, bilanziert Dieter: „Der Ablauf gestaltet sich reibungslos.“

An beiden Tagen waren es etwa 40 Personen, die getestet wurden. Es musste kaum jemand abgewiesen werden, weil er keine Bescheinigung dabei hatte: „Das lief vorbildlich“, lobt Dieter.

Mindestens 200 Tests am Tag möglich

An der Abstrichstelle am Krankenhaus habe man täglich bis zu 200 Personen getestet. „So viele schaffen wir hier auch – mindestens“, erklärt Dieter.

Fünf Tage dauert es aktuell, bis die Testpersonen ihr Ergebnis aus dem Labor erhalten. Bis dahin rät Dr. Gabriele Wagner vom Gesundheitsamt, zuhause zu bleiben: „Wer hierher kommt und Symptome hat ist auf jeden Fall krank“, sagt sie. „In der heutigen Situation sollte man nicht mehr krank zur Arbeit gehen – das hätte man eigentlich schon vor Coronazeiten nicht tun sollen.“

Quarantäne erst bei positivem Testergebnis

Eine amtlich verordnete Quarantäne könne man aber erst bei einem positiven Testergebnis verhängen. „Fällt das Ergebnis hier negativ aus, dann hat man die Grippe oder etwas Ähnliches“, erklärt Wagner. Das Coronavirus könne dann ausgeschlossen werden, einen Gesundungstest gäbe es dann auch nicht mehr.

Bei einem positiven Testergebnis wird eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet. Ist man nach dieser Zeit für 48 Stunden symptomfrei, gilt das Virus als überstanden.

Öffnungszeiten am Montag

Am Montag hat die Abstrichstelle von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Getestet werden nur Bürger mit grippeähnlichen Symptomen aus dem Zollernalbkreis, die eine entsprechende Bescheinigung oder E-Mail vor Ort vorzeigen, beziehungsweise durch den Arzt vorangemeldet sind. Die Bescheinigung erhält man nach telefonischer Rücksprache und Beratung durch den Hausarzt.

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