Corona-Politik: Sachliche Kritik ist in Ordnung, persönliche Anfeindungen sind es nicht

Von Klaus Irion

Die Nerven mancher Zeitgenossen liegen ob der hohen Corona-Inzidenz im Zollernalbkreis blank. Persönliche Anfeindungen gegenüber den Überbringern schlechter Nachrichten, in diesem Fall Kreisdezernentin Dr. Gabriele Wagner, sind jedoch nicht akzeptabel.

Corona-Politik: Sachliche Kritik ist in Ordnung, persönliche Anfeindungen sind es nicht

Das Coronavirus hat den Zollernalbkreis weiterhin fest im Griff (Symbolfoto).

Die Worte, die Dr. Gabriele Wagner, Dezernentin für Gesundheit und Lebensraum im Zollernalbkreis, am Montag im Kreistag ausgesprochen hat, mögen drastisch gewesen sein. Von familiärer „Durchseuchung“ war dabei die Rede, die man, ob der so hoch ansteckenden britischen Corona-Variante, wohl in Kauf nehmen müsse, ehe die hohe Inzidenz im Zollernalbkreis entscheidend sinke. Inzwischen wird Wagner hierfür „massiv persönlich angefeindet“, wie Landratsamtssprecherin Marisa Hahn am Donnerstag mitteilte.

Nur bereits betroffene Familien

Vielleicht trägt es zur Wiederversachlichung der erhitzten Debatte bei, wenn hier noch einmal betont wird, dass die Dezernentin nicht alle Familien gemeint hat, sondern ausschließlich die Familien, die bereits über ein oder mehrere Familienmitglieder mit dem Virus infiziert sind. Denn in diesen Fällen scheint es, nach jetzigem wissenschaftlichen Kenntnisstand tatsächlich so zu sein, dass über kurz oder lang häufig sämtliche Familienmitglieder von Corona betroffen sind.