Zollernalbkreis

Corona-Krise kostet Landkreis bislang 3,8 Millionen Euro: Größere Projekte auf der Kippe?

18.05.2020

Von Klaus Irion

Corona-Krise kostet Landkreis bislang 3,8 Millionen Euro: Größere Projekte auf der Kippe?

© Rosalinde Conzelmann

Den Kreisräten des Zollernalbkreises stehen schwierige Finanzdebatten bevor.

Der Bund hilft mit Corona-Rettungsschirmen, das Land Baden-Württemberg tut es ihm gleich. Was aber kostet die Coronakrise den Zollernalbkreis? Eine Antwort auf diese Frage gibt nun Landrat Günther-Martin Pauli in seiner Vorlage für die Sitzung des Kreistags, der am kommenden Montag, 25. Mai, um 18 Uhr in der Geislinger Schlossparkhalle tagt.

Wörtlich heißt es dort: „Die Auswirkungen des Coronavirus können derzeit in ihrer Gesamtheit weder inhaltlich noch zahlenmäßig abgeschätzt werden. Die Verwaltung hat aufgrund der besonderen Lage dennoch eine Erstbetrachtung der Haushalts- und Finanzlage vorgenommen.“

Größter Posten Schutzausstattung

Demnach beliefen sich die Corona-Kosten für den Zollernalbkreis mit Stand 22. April auf insgesamt knapp 3,8 Millionen Euro. Davon entfielen 1,9 Millionen Euro auf Corona-Schutzausstattung, 1,25 Millionen Euro auf Beatmungsgeräte und Ausgleichszahlungen, 540.000 Euro auf die Corona-Station, 60.000 Euro auf die Coronaverwaltung, 20.000 Euro auf die Corona-Schwerpunktambulanz und 18.000 Euro aufs Corona-Testzentrum.

2020 wohl keine Kredite

Trotz dieser unvorhersehbaren Kosten in Millionenhöhe sieht die Landkreisverwaltung nach eigener Aussage den Haushaltsausgleich 2020 als „nicht gefährdet“ an. Nach jetzigem Stand sei nicht von einer Kreditaufnahme für das laufende Haushaltsjahr auszugehen. Die Liquiditätslücke von 1,7 Millionen Euro reduziere sich durch den Wegfall des Zuschusses für die Großsporthalle des HBW auf 0,7 Millionen Euro. Weitere Verschiebungen ließen ein Schließen der Liquiditätslücke erwarten.

Schwierige Prognose

Anders sieht es dagegen aller Voraussicht nach in den kommenden Jahren aus. „Es ist bei der Durchführung aller vorgesehenen Investitionsvorhaben mit deutlich höheren Kreditaufnahmen zu rechnen, weil die Erträge im Ergebnishaushalt in den Folgejahren rückläufig sein werden.“ So steht es in der Verwaltungsvorlage. Weitergehende Aussagen zu den Folgehaushalten seien aktuell nicht möglich.

Deshalb sei eine Fortsetzung der größeren mehrjährigen Projekte erst nach einer fundierten Einschätzung der finanziellen Entwicklung möglich. Welche „größeren Projekte“ auf dem Prüfstand stehen, bleibt aber bislang offen.

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