Schörzingen

Charmeoffensive statt weniger Räte: Schörzinger Ortschaftsrat will Ausschuss für Attraktivität

09.03.2021

Von Daniel Seeburger

Charmeoffensive statt weniger Räte: Schörzinger Ortschaftsrat will Ausschuss für Attraktivität

© Daniel Seeburger

Die Mehrheit der Räte stimmte gegen den Antrag von Ortsvorsteher Tommy Geiger (vorne).

Elf Ortschaftsräte wie bisher – oder doch lieber nur neun? Für Ortsvorsteher Tommy Geiger war die Antwort klar – für die Ortschaftsräte nicht. Es entwickelte sich am Dienstagabend eine spannende Diskussion im Gremium.

Tommy Geiger stellte seinen Vorschlag zur Diskussion, das Gremium zu verkleinern. Er wies auf die vergangene Ortschaftsratswahl hin, bei der sich gerade einmal sechs Kandidaten für die elf Sitze fanden. Fünf Schörzinger wurden sozusagen zwangsverpflichtet.

Geiger präsentierte eine Liste mit vergleichbar großen Gemeinden und deren Räten. So sind in Dotternhausen mit 1900 Einwohner zehn Gemeinderäte aktiv, in Dormettingen mit 1100 Einwohner bestimmen acht Räte die Gemeindepolitik. Da erscheint Schörzingen mit seinen elf Ortschaftsräte bei knapp 1400 Einwohnern überdimensioniert zu sein.

Problem würde entschärft

Eine geringere Anzahl von Räte löse zwar das Problem nicht, es werde aber durchaus entschärft, so Geiger. Einen Grund für die geringe Bereitschaft zu kandieren: „Wir verkaufen uns zu schlecht“. Geigers Motto: „Anzahl reduzieren – Chancen erhöhen.“

Das sah die große Mehrheit der Räte allerdings anders. Ortschaftsrat Heiko Gerstenberger wies auf ein breiteres Meinungsspektrum hin, das es mit elf Ortschaftsräten gebe. „Mehr Köpfe im Gremium bedeutet mehr Ideen“, führte er aus.

Mit Herzblut bei der Sache

„Alle sind mit Herzblut bei der Sache, obwohl einige von uns zwangsverpflichtet sind“, erklärte Matthias Senn, der selbst auch nicht kandidiert hatte und durch die Mehrheitswahl gewählt worden war. Hier setzte Karl-Heinz Koch an. Er schlug vor, die Sitzzahl bei elf zu belassen und dafür einen Ausschuss zu gründen, der sich um die Erhöhung der Attraktivität dieses kommunalen Ehrenamts kümmern sollte. Es gebe beispielsweise keine einzige Frau im Gremium, bemängelte er. „Irgendwie scheint sich niemand mehr für die Themen zu interessieren“, führte Koch aus und verwies auf die geringe Zuhörerzahl.

Letztlich sprachen sich drei der Ortschaftsräte für die Verkleinerung des Gremiums aus, acht stimmten gegen Geigers Antrag. Daniel Seeburger

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