Charmantes Projekt: Binsdorfs Ortsvorsteher schwirrt Idee einer Hochzeitswiese im Kopf herum

Von Rosalinde Conzelmann

Dr. Hans-Jürgen Weger hat auch schon ein Plätzchen mitten im Ort gefunden, möchte aber erst die Reaktion seiner Ratskollegen abwarten und abfragen, was sie von der Idee halten. Er ist zudem offen für weitere Vorschläge für einen möglichen Standort.

Charmantes Projekt: Binsdorfs Ortsvorsteher schwirrt Idee einer Hochzeitswiese im Kopf herum

Dieses Plätzchen hinter der Bushaltestelle bim Rathaus wird Dr. Weger vorschlagen.

Die Rangendinger haben sie bereits und die Binsdorfer denken darüber nach, sie anzulegen: eine Hochzeitswiese. Dahinter verbirgt sich der Brauch, dass neuvermählte Paare einen Obstbaum auf einer ausgewählten Wiese in ihrem Heimatort pflanzen.

In Rangendingen boomt der Brauch

In Rangendingen hat das Projekt eingeschlagen wie ein Blitz: seit 2005 haben dort 200 Paare ein Bäumchen gepflanzt. Die Hochzeitswiese mit ihren 200 Apfel-, Birn-, Zwetschgen- oder Kirschbäumen hat sich zum größten zusammenhängenden Streuobstgebiet in Rangendingen entwickelt.

Ein Plätzchen mitten im Ort

So weit wird es wohl in Binsdorf nicht kommen, sollte der Ortschaftsrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause die Idee für gut befinden und sich für eine Realisierung aussprechen. Denn durchschnittlich sind es zwei bis drei Binsdorfer Paare im Jahr, die sich das Ja-Wort geben, sagt Hans-Jürgen Weger.

Ein charmantes Projekt

Er findet das Projekt auch deshalb charmant, weil es die Paare an den Ort bindet, und umsetzenswert und hat auch schon einen Vorschlag für einen Standort: „Hinter der Bushaltestelle beim Rathaus gibt es ein schönes Plätzchen, das der Stadt gehört.“ Dort hätten zehn bis zwölf Bäume Platz.

Weitere Vorschläge seien aber durchaus willkommen, sagt er. „Der Ortschaftsrat hat vielleicht noch andere Ideen, wo wir die Hochzeitswiese ausweisen können.“

Umsetzung wäre schnell möglich

Sollte der Ortschaftsrat sein Okay geben und auch der Geislinger Gemeinderat zustimmen, könnte der erste Obstbaum, den die Stadt den Paaren stiftet, demnächst gepflanzt werden.

Denn am 12. September wird Weger das erste Binsdorfer Brautpaar nach seiner Bestellung zum Standesbeamten trauen. Das Paar hat für seine Vermählung den idyllischen Platz vor der Loretokapelle ausgewählt.

Zwei Trauungen am zweiten Septemberwochenende

Der Gemeinderat hatte in seiner Juli-Sitzung die Widmung des Platzes und damit auch die Freigabe für Trauungen beschlossen. Der Platz auf dem Kesselberg ist am zweiten September-Wochenende begehrt: Bereits am Freitag wird Weger dort ein Paar trauen, das allerdings nicht aus Binsdorf stammt.

Weger ist gespannt auf die Resonanz seiner Ratskollegen. Sollten alle zustimmen, könnte er sich vorstellen, dass – ebenso wie in Rangendingen – ein jährlicher Pflanztag festgelegt wird, bei dem die Frischvermählten ihren Baum mit Unterstützung der Stadt setzen.

Die Rangendinger Paare erhalten nach getaner Arbeit ein Vesper und man sitzt gemütlich zusammen.

Die Sitzung ist nächsten Montag

Die Sitzung am Montag, 7. September, beginnt um 19.30 Uhr im Rathaus. Auftakt ist mit „Bürger fragen“. Zudem stellt sich der neue Geislinger Hauptamtsleiter Christian Volk vor.