Fußball

Charakterstark zum Ausgleich: TSG Balingen holt hochverdienten Punkt in Großaspach

21.09.2020

Von Matthias Zahner

Charakterstark zum Ausgleich: TSG Balingen holt hochverdienten Punkt in Großaspach

© Becher

Matthias Schmitz und Kaan Akkaya (Bildmitte) freuen sich gemeinsam über den 2:2-Ausgleich.

Kapitän Matthias Schmitz und seine Mitspieler lagen sich nach Spielende in den Armen. Der Innenverteidiger hatte gerade beim Drittliga-Absteiger SG Sonnenhof Großaspach den 2:2-Ausgleich geköpft.

Die Fortune ist zurück. Nach der verkorksten Abbruchsaison scheint die Mannschaft von Balingens Trainer Martin Braun gefestigter denn je zu sein. Die Sommerneuzugänge Tim Wöhrle und Simon Klostermann zählen zum Stammpersonal. Leander Vochatzer, der im Winter zur TSG stieß, ist auf der „Sechs“ neben Co-Spielertrainer Lukas Foelsch derzeit gesetzt.

Akkaya bekommt Verschnaufpause

Vochatzers läuferisches Vermögen macht ihn zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Mittelfeld und Angriff. Das Balinger Trainerduo hat sein Grundgerüst gefunden. In Großaspach änderte es die Startformation nur auf einer Position. Für Kaan Akkaya, der beim 1:0-Heimsieg gegen den Bahlinger SC erneut ein starkes Spiel ablieferte, rückte Ivan Cabraja auf die linke Mittelfeldseite. „Mir hat man vor dem Spiel gesagt, dass ich die Leistung der letzten Wochen eventuell nicht noch mal so bringen kann. Die Saison ist lang. Es ist klar, dass wir relativ viele Spiele haben werden – auch viele Englische Wochen. Da bin ich dem Trainer auch nicht böse. Im Endeffekt haben wir einen großen Kader. Und deswegen muss man das auch ausnutzen, wenn man qualitativ so viele gute Spieler hat“, sagt Akkaya, der in der 79. Minute für Cedric Guarino in die Partie kam.

Gelb oder Rot?

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber mit 2:1 in Front. Einen schnellen Angriff hatte SG-Angreifer Marvin Cuni kurz nach dem Seitenwechsel zur Führung vollendet. „Davor hatten wir zwei, drei gute Torchancen, wo wir das 1:0 machen müssen“, konstatiert Akkaya, der von der Ersatzbank aus eine „strittige Szene“ sah. „Marc Pettenkofer geht eigentlich alleine aufs Tor zu und muss nur noch quer legen“, beschreibt Akkaya die Situation in der 13. Minute. Der TSG-Stürmer wurde von einem SG-Verteidiger umgerissen. „Dann gibt der Schiedsrichter eine Gelbe Karte. Wenn er da Rot zeigt, wäre es für uns vielleicht noch einfacher geworden“, meint der Linksfuß. Nur wenige Minuten nach dem 0:1 drückte der durchgestartete Wöhrle den Ball aus sechs Metern über die Linie.

„Das 2:1 war ein Sonntagsschuss“, haderte Akkaya. Andreas Ivan hatte fast von der Grundlinie eingenetzt. Wieder vergaben die Balinger in der Folge gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Großaspachs Cuni in der Endphase allein vor TSG-Keeper Marcel Binanzer auftauchte, aber den Ball über den Kasten jagte – und die Balinger damit im Spiel hielt. „Klar hatten sie Chancen, das 3:1 zu machen“, weiß auch Akkaya, „aber es zeigt unseren Charakter in diesem Jahr, dass wir nie aufgeben und bis zur letzten Minute kämpfen. Und dann ist es einfach nur eine Belohnung, dass wir noch das 2:2 machen.“ Der Ausgleich entsprang einem langen Einwurf von Sascha Eisele – eine Variante, die für jeden Gegner schwer zu verteidigen ist und die die Balinger ausgezeichnet beherrschen. Schmitz‘ Kopfballtreffer zeigte den Willen, den die TSG gerade auszeichnet, und dass mit den positiven Ergebnissen auch der Glaube an sich zurück ist. Deshalb durften die TSG auch den ersten Auswärtspunkt der Saison bejubeln.

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