Zollernalbkreis

Chancen steigen für Lara Herter aus Albstadt: Landesvorsitzender der Jusos kandidiert nicht

08.09.2020

Von Pascal Tonnemacher

Chancen steigen für Lara Herter aus Albstadt: Landesvorsitzender der Jusos kandidiert nicht

© Privat

Lara Herter ist Stadträtin in Albstadt und stellvertretende Juso-Landesvorsitzende.

Jetzt ist sie die formell einzige Kandidatin für den Job: Die bisherige Stellvertreterin Lara Herter will Landesvorsitzende der Jusos werden und hat nun offenbar auch beste Chancen drauf. Juso-Chef Pavlos Wacker hat angekündigt, wegen privater Covid-19-Todesfälle auf eine erneute Kandidatur zu verzichten.

Wenn sich am 19. September die Landesdelegierten der Jusos in Karlsruhe zur Abstimmung treffen, bekommt die SPD-Jugendorganisation einen neuen Chef.

Oder mit Lara Herter aus Albstadt eine neue Chefin. Denn die 25-jährige aktuelle Stellvertreterin ist Stand jetzt die einzige Bewerberin für den Job.

Rückzug vor tragischem Hintergrund

Der aktuelle Juso-Landesvorsitzende Pavlos Wacker zieht nämlich eine zweite Amtszeit nicht mehr in Erwägung. Auf Facebook teilte er mit: „Nach Rücksprache mit engen Freunden, meinen Eltern und wichtigen Wegbegleitern habe ich den Entschluss gefasst, bei der kommenden Landesdelegiertenkonferenz der Jusos Baden-Württemberg nicht erneut als Landesvorsitzender zu kandidieren.“

Herter war sehr überrascht, respektiere jedoch die Entscheidung, die mit privaten Covid-19-Todesfällen in der Familie Wackers vor einem wirklich tragischen Hintergrund getroffen worden sei. Das sagte sie unserer Zeitung auf Anfrage.

Herter will Wacker-Unterstützer mitnehmen

Herter ist es nach eigenen Angaben nun wichtig, auch die Unterstützerinnen und Unterstützer des aktuellen Juso-Chefs mitzunehmen und daran nicht nur bis zur Konferenz, sondern auch danach als mögliche neue Landesvorsitzende zu arbeiten.

Auch wenn es der Albstädter Stadträtin offenbar lieber gewesen wäre, wenn sie sich im Wettbewerb über die besten Ideen für die Zukunft des Verbands durchsetzen würde, wie Herter sagt. „Das wäre eine Chance für die Jusos in Baden-Württemberg gewesen.“

Wofür sie steht

Im Vorfeld der Wahl hatte sie angekündigt, sie wolle „einen modernen Jugendverband schaffen“. Sie will zeigen: Die Jusos können künftig gesellschaftlich und politisch deutlich relevanter sein.

Die Corona-Einschränkungen hätten ihr gezeigt, dass sie die vielbeschworene Normalität nicht zurück wolle. Ein „von Profitgier getriebenes Wirtschafts- und Sozialsystem“ habe keine Zukunft.

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