Busfahren für alle: Balinger Gemeinderat will mit Gratistickets den ÖPNV beleben

Die Stadt will mehr Menschen in den Bus locken. Damit das Vorhaben klappt, hat sie ihr Busnetz verbessert.

Gratistickets für die Haushalte

Die Neukonzeption des Stadtverkehrs sieht unter anderem vor, dass auf den Linien 14 und 24 die Busse im Halb-Stunden-Takt im Einsatz sind, zudem wird ein Rufbussystem eingeführt.

Um den Bürgern das Busfahren schmackhaft zu machen und kräftig für das neue ÖPNV-Konzept die Werbetrommel zu rühren, hat der Gemeinderat auf Initiative von Bündnis 90/Die Grünen in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, je fünf Gratistickets an alle Haushalte in der Kernstadt und Stadtteilen zu verteilen. Diese sollen dann zusammen mit dem Fahrplan samt der Linienführung als Infoblatt in Umlauf gebracht werden.

Klaus Hahn äußert Bedenken

Während sich der Großteil der Stadträte für den Antrag der Grünen aussprachen, äußerte CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Hahn seine Bedenken, Gratistickets auszugeben. Er befürchtete, dass die Aktion von einigen Bürgern missbraucht werden könnte. Gleicher Meinung war auch Werner Jessen (Freie Wähler). „Man muss sich darüber Gedanken machen, wie man einen Missbrauch verhindern kann“, sagte er.

Kosten in Höhe von 216.000 Euro

FDP-Stadtrat Christoph Foth begrüßte zwar den Vorschlag der Grünen, er deutete jedoch an, dass er die Aktion gerne später durchführen würde. Er wisse nicht, ob es sinnvoll sei, mitten in der Corona-Pandemie Gratistickets auszuteilen. „Es ist besser, wenn wir abwarten würden“, sagte er.

Würden alle Gratistickets eingelöst, könnte daraus im äußersten Fall eine finanzielle Belastung der Stadt von bis zu 216.000 Euro entstehen.

Zehn Stadträte entschieden sich dagegen

Bei der Abstimmung entschieden sich zehn Gemeinderäte gegen den Antrag der Grünen. Ein Stadtrat enthielt sich.