Bundesliga-Wochenende in Meßstetten: Zahlreiche Hochkaräter in der Heuberghalle

Von Larissa Bühler

Lange mussten die Organisatoren warten, am Wochenende ist es nun aber soweit. Die deutsche Turnelite kommt nach Meßstetten, bestreitet in der Heuberghalle die letzten Wettkämpfe der Ligasaison.

Bundesliga-Wochenende in Meßstetten: Zahlreiche Hochkaräter in der Heuberghalle

Von der WM direkt auf den Heuberg – Karina Schönmaier tritt mit Lüneburg am Samstag in Meßstetten an.

Eigentlich wollte der TSV schon im Mai 2020 ein Bundesliga-Wochenende ausrichten. Die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren – dann kam Corona. Das vorläufige Aus für das Event auf dem Heuberg, doch die Ausrichter gaben den Traum nicht auf und nun ist es am Wochenende endlich soweit.

Das Besondere am Event in der Meßstetter Heuberghalle: Nicht nur die 1. und 2. Bundesliga, sondern auch die Südstaffeln der 3. Liga und der Regionalliga sind zu Gast. Vier Topligen an einem Wochenende, das gibt es sonst nirgends. Bedeutet aber auch einen großen organisatorischen Aufwand für die Ausrichter. Seit Monaten laufen die Planungen.

„Am Montag hatten wir unser großes Helfertreffen, an welchem die Freiwilligen eine Einweisung erhalten haben, damit sie mit einem guten Gefühl ins Wochenende gehen können“, berichtet Katharina Weber aus dem Organisationsteam. „Ebenso wurden hier die T-Shirts ausgegeben die jeder Helfer und jede Helferin erhält. Am Mittwoch starten wir bereits mit den ersten Aufbauten, bevor es am Donnerstagabend so richtig losgeht.“ So wird in der Heuberghalle das Catering und auch eine gesonderte Tribüne aufgebaut, zudem liefert Spieth die Geräte. „Knapp 70 Personen werden sich an diesem Tag in der Halle befinden und anpacken“, berichtet Weber.

Starke Besetzungen

Los geht es am Samstag zunächst mit der 2. Bundesliga. Um 10.20 Uhr beginnt das Einturnen, um 11.30 Uhr startet offiziell der ersten Wettkampf. An der Tabellenspitze kämpfen hier die TuG Leipzig (34 Punkte), der TSV Berkheim und der TSV Tittmoning 2 (beide 30) noch um die Meisterschaft, selbst der viertplatzierte Absteiger KTG Hannover hat noch eine minimale Chance. Ebenfalls dabei sind Berlin Steglitz (20), Ulm 2 (13), Heidelberg (12) und die TG Breisgau (2). Die Siegerehrung für den Zweitliga-Wettkampf soll um 14 Uhr stattfinden.

Nach einer kurzen Pause geht dann die deutsche Spitze auf die Fläche, um 16 Uhr beginnt der Bundesliga-Wettkampf. Dabei geht es für den MTV Stuttgart dann darum, die deutsche Meisterschaft zu verteidigen. Die Tabelle führt der MTV (42) aktuell vor Karlsruhe-Söllingen (32), Tittmoning (30), Köln (28), Lüneburg-Buchholz (14), Mannheim (10), Dresden und Ulm (beide 6) an. Um 17.30 Uhr sollen dann auch hier die Siegerinnen feststehen. Mit Lüneburg-Buchholz hat sich Karina Schönmaier angekündigt, die kürzlich noch bei der WM im Mehrkampf-Finale stand.

„Wir sind gespannt, ob noch die eine oder andere Nationalturnerin oder Weltmeisterschaftsteilnehmerin anreisen wird“, sagt Weber. Doch auch die Meßstetterinnen selbst gehen am Wochenende auf die Fläche. Die Showgruppen Gym (G)old & 8counts treten bei der 1. und 3. Liga auf, die Dance Crew zeigt während der anderen beiden Wettkämpfe ihre Show.

Lokalkolorit an Tag zwei

Am Sonntag geht es dann etwas früher los, ab 9.30 Uhr kämpfen in der Regionalliga Süd TurnTeam Schwaben (40), Hülben, Nürtingen 2 (beide 30), Wetzgau (26), Kempten (16), Backnang, Schönburg (beide 12) und Kirchheim unter Teck 2 um die letzten Zähler.

Ab 14.15 Uhr bekommt das Event noch richtig Lokalkolorit: Die TSG Balingen (22) tritt als Vierter gegen Hoheneck (38), Nürtingen (32), Heidenheim (24), Kichheim unter Teck (20), FilderNeckar (18), Unterföhring (12) und Ulm 3 (2) an.

Als Tabellenvierter gehen die TSGlerinnen ins Finale. „Damit sind wir mehr als zufrieden und wollen den Wettkampf in Meßstetten jetzt genießen“, so Katja Bisinger, die gemeinsam mit Jessica Bader, Denise Meboldt und Oliver Merz die TSG trainiert. Doch es schwingt ein Aber mit: Noch immer haben die Kreisstädterinnen mit Ausfällen zu kämpfen. „Sonja Lubitz hat sich noch nicht von ihrer Hüftverletzung erholt und wird wohl in Meßstetten nicht starten können – damit fehlt uns eine starke Vierkämpferin“, verrät Bisinger. Auch hinter dem Einsatz von Luisa Schneider steht ein Fragezeichen. „Dazu kommt das Problem, dass wir Anna Wager und Katharina Bisinger aufgrund ihrer anstehenden Einsätze in der Oberliga nur noch an einem Gerät einsetzen können“, erklärt die TSG-Trainerin.

„Das heißt, wir gehen womöglich noch mal mit einer ganz anderen Aufstellung in den letzten Wettkampftag.“ Carolin Walz soll deshalb einen Vierkampf turnen und am Boden einspringen, Florine Wörz könnte am Stufenbarren einspringen. „All das entscheiden wir aber erst ganz kurzfristig“, so Bisinger. „Auch wenn der Klassenerhalt sicher ist, wollen wir alles geben und noch mal zeigen, was wir können – dennoch aber natürlich auch aufgrund der Ausgangssituation kein zusätzliches Risiko eingehen.“