Bundesliga-Turnen beim TSV Meßstetten: Hochkaräter begeistern in der Heuberghalle

Von Larissa Bühler

Die deutsche Turnelite war am vergangenen Wochenende in der Heuberghalle zu Gast. Die Athletinnen begeisterten mit starken Leistungen – und der TSV Meßstetten überzeugte als Ausrichter.

Bundesliga-Turnen beim TSV Meßstetten: Hochkaräter begeistern in der Heuberghalle

Die Stuttgarterinnen gewannen den Erstliga-Wettkampf.

Eigentlich sollten die Stars der Szene schon im Frühjahr 2020 auf den Heuberg kommen – pandemiebedingt war es nun aber erst gut zweieinhalb Jahre später soweit. Monatelang hatten die Meßstetter die Großveranstaltung akribisch vorbereitet, schon in den Tagen vor den Wettkämpfen herrschte Hochbetrieb in der Heuberghalle. Über 100 Helfer waren mit den Vorbereitungen beschäftigt – und machten einen guten Job. „Das Feedback aller Mannschaften, aber auch der Besucher hat uns sehr gerührt“, freute sich Katharina Weber vom TSV Meßstetten über den reibungslosen Ablauf.

Berkheim steigt auf

Am Vormittag war am Samstag zunächst die 2. Liga im Einsatz – und schon hier waren die Ränge gut besetzt, Weber sprach von rund 400 Zuschauenden. Vor diesen überzeugte vor allem der TSV Berkheim. Der lieferte am Sprung (48,80 Punkte), Barren (42,95) und Balken (44,05) die Topwerte des Tages, musste nur am Boden (45,75) dem KTG Hannover, der mit 46,15 Zählern den Gerätesieg holte, den Vortritt lassen.

In der Endabrechnung belegten die Berkheimerinnen damit den ersten Platz – und zogen im Aufstiegsrennen noch am vormaligen Spitzenreiter TuG Leipzig vorbei. Dieser belegte in Meßstetten Rang drei hinter dem Aufsteiger (181,55) und Hannover (176,25).

Stuttgart siegt erneut

Auch in Liga eins waren an der Spitze vor dem letzten Wettkampf noch Fragen zu klären. Der MTV Stuttgart hatte sich schon ein kleines Polster an der Spitze erarbeitet, dahinter kämpften noch Karlsruhe, Tittmoning und Köln um das zweite Ticket für das Ligafinale. „Wir sind relativ safe für das Finale und können den Wettkampf eher genießen“, so MTV-Coach Robert Mai.

Und das taten seine Turnerinnen dann auch. Das Team um Junioreneuropameisterin Helen Kevric und die dreifache Olympiasiegerin Elisabeth Seitz, die erkältungsbedingt nur am Sprung startete, lieferte vor den über 500 Zuschauern einen überzeugenden Wettkampf. Mit 188,75 Punkten holten die Stuttgarterinnen vor insgesamt wohl bis zu 700 Turnfans und Helfern zum vierten Mal den Tagessieg.

Dahinter hatte im Kampf um Platz zwei am Ende das TZ DSHS Köln die Nase vorn. 185,75 Zähler sicherten den Kölnerinnen Rang zwei der Tageswertung und das Finalticket. Dritter wurde Mannheim (185,65), das haarscharf Tittmoning (185,60) und Karlsruhe (183,45) hinter sich zurückließ.

Im Rennen um den Klassenerhalt konnte am Ende der SSV Ulm (178,05) jubeln, für den Dresdner SC geht es nach 177,95 Punkten und dem vorletzten Platz in Meßstetten runter in Liga zwei. „Die Leistungen waren grandios, die Stimmung bombastisch“, freute sich Weber am Samstagabend. „Wir sind absolut überwältigt!“

Am Sonntag war dann zunächst die Regionalliga Süd im Einsatz, wobei sich TurnTeam Schwaben mit 163,10 Punkten vor Wetzgau (159,30) und Hülben (156,05) den Sieg sichern konnte. Zum Abschluss lief das Saisonfinale für die TSG Balingen in der 3. Liga Süd durchwachsen. Mit 158,75 Punkten ließen die Balingerinnen nur Absteiger Ulm 3 (153,15) hinter sich. Der Tagessieg ging an Nürtingen (170,80) vor FilderNeckar (169,00) und Hoheneck (167,85).