Bürgermeisterwahl in Burladingen: Davide Licht hat sich „sofort in die Stadt verliebt“

Von Matthias Badura

Der Verwaltungsmann, der bei der Stadt Calw arbeitet, hat am Freitag seine Bewerbung als Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Burladingen abgegeben.

Bürgermeisterwahl in Burladingen: Davide Licht hat sich „sofort in die Stadt verliebt“

Davide Licht gab seine erste Burladinger Pressekonferenz im Freien. Das bot sich, wie er sagt, zum einen wegen der Corona-Schutzvorschriften an, das komme aber auch seinem Naturell entgegen. Er liebe die Natur, sei gerne im Freien. Und Burladingen habe da ja nun wirklich unvergleichlich schöne Stellen zu bieten.

Wer hat ihn geschickt, wer hat ihn geworben, wer hat ihn dafür gewonnen, in Burladingen zu kandidieren? In einer Stadt, die aufgrund ihrer Flächenstruktur und ihrer neun Ortsteile besondere Anforderungen an einen Bürgermeister stellt.

Unabhängig ohne Parteibuch

Niemand habe ihn „geholt“, versichert der 31 Jahre alte Davide Licht. Er sei unabhängig und gehöre keiner Partei an. Es sei sein Wunsch, Bürgermeister zu werden. Burladingen behage ihm auch deshalb, weil die Stadt auf manche Art dieselben Voraussetzungen aufweist, wie er sie von seinem jetzigen Arbeitsplatz her kennt – und mag.

Davide Licht wurde am 30. März 1989 geboren, wuchs in Göppingen und Ludwigsburg auf und machte in Ludwigsburg Abitur. Er absolvierte seinen Wehrdienst bei der Luftwaffe, studierte erfolgreich „Public Management“ an der Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg, war stellvertretender Hauptamtsleiter im Kreis Esslingen und ist seit fünf Jahren hauptamtlicher Ortsvorsteher von Altburg und Hirsau sowie Liegenschaftsleiter bei der Stadtverwaltung Calw.

Konzepte gemeinsam erarbeiten

Er bringe Berufserfahrung mit, aber kein fertiges Konzept, sagt Licht. Er wolle sich zunächst ein Bild von der Stadt Burladingen machen, von ihrer Infrastruktur, den Vereinen und von den Menschen. In seinem Verständnis wäre das dann der Beginn eines dauerhaften Prozesses; denn sollte er zum Bürgermeister gewählt werden, will er an den Menschen „dran bleiben“.

Konzepte und Leitbilder – etwa zur Stadtentwicklung – möchte er gemeinsam mit den Bürgern und den Vertretern von Industrie und Gewerbe entwickeln. Licht: „Ich möchte nicht selbständig verwalten und Entscheidungen im Gemeinderat als Vorlage einreichen. Ich sehe mich als Inspiration und Kümmerer für die verschiedenen Akteure.“

Der 31-Jährige gibt sich überzeugt, dass die Stadt auf vielen Gebieten enormes Potential besitzt. „Das möchte ich aufzeigen und ausschöpfen.“ Die Menschen für die Zukunft zu begeistern und Sympathien zu wecken, sollte seiner Ansicht nach möglich sein. Er selber, so der 31-Jährige habe sich jedenfalls „sofort in Burladingen verliebt.“

Keine Angst vor Steuereinbußen

Dass die Corona-Krise die Steuereinnahmen mindert und droht, den gestalterischen Spielraum der kommenden Jahre erheblich einzuschränken, schreckt den 31-Jährigen nicht. Mit klammen Kassen, schmunzelt der Verwaltungsmann, habe er Erfahrung. Die Stadt Calw sei da auch nicht so gut aufgestellt ...

Jede Krise biete zugleich eine Chance. Wenn man die Bedingungen ehrlich einschätze und ein deutlich umrissenes Ziel formuliere und vor Augen habe, könne man vieles erreichen. „Man muss eben Prioritäten setzen. Und dafür heißt es: vor Ort mit den Leuten reden!“

Mitglied des Calwer Corona-Krisenstabs

Die Pandemie habe ihm – Licht gehört dem Corona-Krisenstab der Calwer Stadtverwaltung an – verdeutlicht, „wie wichtig es ist, transparent, verständlich und mit ruhiger Hand für die Einwohner und die Unternehmer da zu sein. Die Erfahrung als Vertrauensperson und Berater in schwierigen Zeiten haben meinen Wunsch nach dieser Kandidatur bestärkt.“

Der Bewerber, der früher Radsport betrieb und für den Radsportclub Ludwigsburg beachtliche Erfolge einfuhr, bezeichnet sich im Übrigen als naturverbunden und frönt in seiner Freizeit der Jagd.

Umzug bei Wahlsieg

Verheiratet ist Davide Licht nicht, hat aber eine Freundin, die er den Wählern vorstellen wird. Und mit der er im Falle seiner Wahl nach Burladingen ziehen würde.

Zu den Themen, die Licht gern im Gespräch mit Bürgern erörtern und vertiefen möchte, gehören Gewerbeansiedlung, Breitbandausbau, Tourismus, Ortskernentwicklung und -sanierung oder Jugendarbeit. „Jugendarbeit in den Vereinen und in den Jugendhäusern ist wichtig, denn sie bildet die Grundlage eines funktionierenden Gemeinwesens.“

Auf den Wahlkampf, auch wenn der unter erschweren Corona-Bedingungen stattfinden muss, freue er sich. „Vor allem auf die Menschen, denen man begegnet.“

Weitere Bewerber

Vor Davide Licht haben Michael Ohm und Hans-Walter Hellbach ihre Kandidatur angekündigt.