Bitz

Bürger machen sich in Bitz schlau über die Energie von morgen und effiziente Altbausanierung

20.09.2020

Von Susanne Grimm

Bürger machen sich in Bitz schlau über die Energie von morgen und effiziente Altbausanierung

© Susanne Grimm

Manch einer nutzte seine sonntägliche Walkingtour, um sich vor dem Rathaus in Bitz übers Energiesparen zu informieren.

Die Energiewende ist für die Gemeinde Bitz nicht einfach nur ein zeitkonformer Begriff. Das zeigte sich am Sonntag beim landesweiten Aktionstag. Die Alb-Kommune war eine der wenigen in Baden-Württemberg, die sich an der Kampagne beteiligte.

Die kleine Gemeinde auf der südwestlichen Hochfläche der Schwäbischen Alb ist eine der wenigen Kommunen in der Region, die den landesweiten Energiewendetag dazu genutzt hat, den Bürgern und Besuchern aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es für den Einzelnen wie für Unternehmen gibt, um seinen Teil zum Klimaschutz beizutragen.

Wundern über geringe Teilnahme

„Man kann sich über die geringe Teilnahme anderer Städte und Gemeinden nur wundern“, sagte Roland Huber, Klimaschutzbeauftragter der Gemeinde und Verbraucherschutz-Energiefachberater. „Schließlich sollte der Klimaschutz und die Energiewende jeden angehen“.

Denn wenn in Kürze die CO2-Bepreisung kommt, würde das jeder, Städte und Gemeinden, Firmen und Unternehmen, Familien und Einzelpersonen, also alle, die Kohlendioxid-erzeugende Energie verbrauchen, an und in ihrem Geldbeutel spüren. Insofern sei das offensichtliche Desinteresse nicht nachvollziehbar.

Solarstrom für Eigennutzung

Das sah auch Sebastian Seibert, Berater von Techmaster aus Hechingen so, der am Stand seiner Firma mit einem Elektroauto das Interesse des Publikums auf sich zog. Dabei gehe es ihm weniger um die E-Autos, als darum, mit dem eigenen Haus Strom zu erzeugen. Photovoltaikmodule auf dem eigenen Dach würden ein Stück weit unabhängig machen vom Strompreis, sofern der Strom selbst genutzt werde.

Fotostrecke
/
Besucher sprechen mit Bürgermeister Hubert Schiele.

© Susanne Grimm

Bürgermeister Hubert Schiele, Eventmanager Stefan Maier und der Bitzer KlimaschutzbeauftragterRoland Huber.

© Susanne Grimm

Das E-Auto zog so manche Blicke auf sich.

© Susanne Grimm

Die Männer vom Holz waren auch vertreten.

© Susanne Grimm

Die Energie- und Wasserversorgung Bitz GmbH feiert 20-jähriges Bestehen.

© Susanne Grimm

Auch große Jungs wollen einen Ballon.

© Susanne Grimm

Roland Huber erklärt den Jungs, wie eine Zentralheizungsanlage funktioniert.

© Susanne Grimm

Es gab auch was auf die Ohren.

© Susanne Grimm

Die Einspeisevergütung lohne sich nicht mehr, umso mehr die Eigennutzung. Und mit einem E-Auto in der Garage, das mit eigenem Strom „betankt“ wird, könne“ man der Zapfsäule und im Gefolge den Produzenten von endlichen Energieträgern wie Erdöl und Gas die lange Nase gezeigt werden.

Alle Himmelsrichtungen machbar

Mit den heutigen Photovoltaikanlagen müsse das Haus auch nicht mehr die optimale Lage haben, „das geht auch auf Dächern aller Himmelsrichtungen“, so der Fachmann. Beim Thema Solarstrom mussten Interessierte allerdings erfahren, dass die betreffenden Firmen hochausgelastet seien und kaum der Auftragsnachfrage nachkämen. Das bestätigte auch Roland Huber. „Da hilft nur, immer wieder Nachfragen und Druck machen“, sage er.

Auch Albstadts Energiemanager ist neugierig

Im Laufe des Mittags gesellte sich Timo Niebling, der kommunale Energiemanager der Stadt Albstadt dazu, um sich über das Angebot zu informieren. Der neu in diesem Amt tätige Niebling sieht für seine Stadt in den nächsten Jahren in Bezug auf die Energiewende und der kommenden CO2-Steuer im übertragenen Sinne „eine Menge Holz“ auf sich zukommen.

Sich den Ist-Zustand zuerst einmal genau anzuschauen, dann die Optionen gegeneinander abzuwägen und erst dann zu entscheiden, was für die Stadt sinnvoll und tragbar ist, hat sich der Energiemanager auf die Agenda geschrieben.

Vom Wasser zum Holz

Stefanie Burggrat von der Energie- und Wasserversorgung Bitz GmbH knotete fleißig Luftballons für die Kunden von Morgen. Die Erwachsenen erhielten Informationen über Produkte der Albstadtwerke wie beispielsweise über ein exklusives Vorteilsprogramm für Haushaltstromkunden. Die örtliche Firma Timbermann informiert über den Themenbereich Holz als Energieträger.

Das Albstädter Unternehmen MF Haustechnik gab Informationen zu den Bereichen Heizung, Sanitär und Lüftung und die Stühlinger Firma Alpha Innotec gab Einblick in Heizungen und Wärmepumpen, ebenso wie die Firma Fröling aus Österreich.

Auch für Altbauten nutzbar

Es gab also für Hausbesitzer jeder Couleur, auch für jede Menge Informationen, wie sie ihre Immobilie, auch Altbauten, zukunftssicher aufbereiten können. Ebenso wenig fehlten ausführliche Hinweise zur neutralen Beratung, Finanzierung und Förderungen.

Diesen Artikel teilen: