Bühnenkino in der Balinger Stadthalle: Film- und Musicalhits aufwändig inszeniert

Von Thomas Meinert

Filme, die zu Musicals wurden, und Musicals, die verfilmt wurden bildeten den „Roten Faden“ der „Musical-Ladies & Friends Cinema Edition“. Bereits zum vierten Mal hatten Beatrix Reiterer und Melanie Gebhard eine vom ZOLLERN-ALB-KURIER präsentierte Musical-Gala für die Balinger Stadthalle zusammengestellt.

Bühnenkino in der Balinger Stadthalle: Film- und Musicalhits aufwändig inszeniert

Der „Time Warp“ aus der Rocky Horrer Picture Show durfte natürlich nicht fehlen.

Mit ihren Musical-Kollegen Carl van Wegberg und Max Niemeyer haben sich die „Ladies“ zwei Stargäste mit an Bord geholt – gleichzeitig boten sie dem heimischen Nachwuchs Gelegenheit, sich auf der Stadthallenbühne zu präsentieren: Die 24jährige in Albstadt geborene Musicaldarstellerin Vanessa Haug und die erst 16jährige Ann-Kristin Franz, eine Gesangsschülerin Reiterers, bereicherten das Programm mit ihren jungen Stimmen.

Fünfköpfige Band

Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von einer fünfköpfigen Begleitband unter der Leitung von Andreas Pabst am Klavier und Musikern aus Italien an Gitarre, E-Bass, Schlagzeug und Keyboard.

Cabaret und Elton John

Schon der instrumentale Einzug mit einem Medley aus dem Titanic-Titel „My Heart will go on“, Klängen aus James-Bond-Filmen und Sir Elton Johns „Your Song“ stimmte auf das Programm des Abends ein, bevor die Musical-Ladies und ihre Gäste das Publikum mit „Willkommen – Bienvenu – Welcome“ aus dem Musical „Cabaret“ begrüßten. Es folgte von Beatrix Reiterer „This Life is a Cabaret“ aus dem gleichnamigen Film.

Gefühlvolles vom Phantom

Max Niemeyer und Carl van Wegberg brillierten im stilechten Outfit mit Hut und Sonnenbrille als „The Blues Brothers“. Der Titel „Who wants to live forever“ von Queen kennt man sowohl aus dem Film „Highlander“ als auch aus dem Musical „We’ll rock you“. Auf der in blau beleuchteten Nebel getauchten Stadthallenbühne sang ihn Carl van Wegberg, gefolgt von dem romantischen Duett „Liebe – mehr will ich nicht von dir“ aus „Das Phantom der Oper“, gefühlvoll vorgetragen von Max Niemeyer und Beatrix Reiterer.

Ein Überraschungsgast

Mit „On my own“ aus dem Musical und gleichnamigen Film „Fame“ präsentierte sich Ann-Kristin Franz, die von ihrer Lehrerin Beatrix Reiterer als Überraschungsgast angekündigt worden war. Weiter ging es mit dem Kulthit „Time of my Life“ aus dem Film „Dirty Dancing“ im Duett mit Vanessa Haug und Max Niemeyer, gefolgt von „Cello“ aus dem Film „A Star is born“.

Sonderapplaus bei Titanic-Song

Es folgte Max Niemeyer mit Elton John’s „Your Song“ aus dem Jukebox-Musical „Moulin Rouge“, das im kommenden Jahr in Stuttgart Premiere haben wird, wie die Musicalladies in ihrer unterhaltsamen und informativen Moderation erklärten. Für den Titanic-Titel „My Heart will go on“ in einer Duett-Fassung erhielten Melanie Gebhard und Beatrix Reiterer einen Sonderapplaus, bevor sich alle 6 Sängerinnen und Sänger mit dem Titel „America“ aus dem Musical „Titanic“ in die Pause verabschiedeten.

Ein besonderer Augenschmaus erwartete das Publikum im zweiten Teil der Show. In Stöckelschuhen, Dessous und mit Federboa präsentierte Carl van Wegberg zusammen mit seinen Bühnenkollegen „Let’s do the time warp“ aus dem Musical „Rocky Horror Show“, das in der Filmversion als „Rocky-Horror-Picture-Show“ bekannt ist.

Abba auf deutsch

An das Musical „Mamma Mia“ erinnerte Melanie Gebhard mit dem Abba-Titel „Der Sieger hat die Wahl“, gefolgt von Vanessa Haug und Carl van Wegberg mit dem Duett „Lay All Your Love On Me“.

Schneekönigin und Stummfilm

Als kühle Schneeköniginnen präsentierten sich die Musicalladies anschließend mit „Let it go“ aus dem Film „Frozen“. Zwei Titel aus dem Musical und späteren Film „Sunset Boulevard“ entführten das Publikum in das Hollywood der frühen 50er-Jahre mit Max Niemeyer als „Joe Gillis“ und Beatrix Reiterer als Stummfilm-Diva „Norma Desmond“.

Mehrfach James Bond

Dann wieder ein völliger Zeitensprung und Stilwechsel. Im Rockigen Outfit zeigten sich die Darsteller mit Titeln aus dem Rock-Musical „Rent“ von Jonathan Larson, der am Tag der Erstaufführung 1996 verstarb. Dass die Musicalstars eindeutig die „Lizenz zum singen“ haben, bewiesen sie in einem Medley mit bekannten Titelmelodien aus James-Bond-Filmen: Skyfall – Diamantenfieber – Golden Eye und Thunderball bildeten das „Finale“ der zweiten Konzerthälfte.

Publikum tanzte mit

In die schwungvollen „60er“ entführte zum Abschluss das 2002 auf Basis des gleichnamigen Filmes aus dem Jahr 1988 entstandene Musical „Hairspray“. Natürlich ließ das begeisterte Publikum die Akteure nicht ohne zwei Zugaben von der Bühne: Nach „Let’s do the Time Warp“, wobei das Publikum zum Mittanzen der Choreografie aufgefordert wurde, folgte noch einmal der Titanic-Titel „America“, bei dem sich noch einmal alle sechs Sängerinnen und Sänger auf der Bühne vereinten.

Mitreißende Gala

Nach fast drei Stunden Programm endete eine mitreißende Gala mit tollen Kostümen und Lichteffekten, bei der man sich jedoch stellenweise eine stärkere Dominanz der Stimmen gegenüber der Band gewünscht hätte.