Brückenschlag mit Symbolcharakter: Balinger Parkufersteg wird erstmals offiziell begangen
05.10.2022
Der Parkufersteg ist fertig. Die ersten Personen, die über das Brückenbauwerk aus Holz gegangen sind, waren die Vertreter der Verwaltung, des Regierungspräsidiums und des Gemeinderats sowie der beteiligten Planer und Baufirmen nach dem offiziellen Banddurchschnitt. Während der Gartenschau und danach ermöglicht die neue Brücke auf Höhe der Bizerba-Arena Fußgängern und Radfahrern, die Eyach zu queren.
Die besondere Bedeutung des Parkuferstegs als „imposantestes Bauwerk in der Landschaft hier“, hob OB Helmut Reitemann bei der Feierstunde am Mittwoch hervor. Und dass die Brücke ein Beispiel dafür sei, wie viel die Stadt im Zuge der Gartenschaubauarbeiten in den Hochwasserschutz investiert hat. Rund 1 Million Euro kostet das Bauwerk, das Land finanziert maßgeblich mit.
Besonders über die Bezeichnung der Einweihung als Brückenschlag habe er sich gefreut, so Lothar Heissel vom Regierungspräsidium Tübingen – gerade in der aktuellen Zeit mit weltpolitischen Ausnahmesituationen habe dieses Wort Symbolcharakter. Er lobte die Umsetzung und die Entscheidung der Verantwortlichen „der Eyach im Stadtbereich den Raum zu geben, den sie verdient“.
„Vorzeigeobjekt für den Holzbau“
Um die Art der Bauweise wissen Frank Miebach (Ingenieurbüro Miebach) und Jörg Schaffitzel (Schaffitzel Holzindustrie) bestens Bescheid. „Wir hatten kein geringeres Ziel, als den Holzbrückenbau in eine zeitgemäße Form zu bringen“, sagt der Planer, der die baulichen Eigenheiten der Brücke erläuterte. Die Entwürfe seines Büros hatten die Jury überzeugt.
Als „Vorzeigeobjekt für den Holzbau“, das auch in Fachkreisen sicherlich wahrgenommen werde und mit einigen Vorurteilen aufräumen werde, bezeichnete Jörg Schaffitzel den Parkufersteg, der in seiner Firma in Schwäbisch Hall gebaut wurde. Er veranschaulichte die Nachhaltigkeit des Baustoffs: Das Fichtenholz, das für die Brücke verwendet wurde, wächst in deutschen Wäldern innerhalb von 30 Sekunden nach.
90 Kubikmeter Holz wurden verbaut, ergänzte Balingens Tiefbauamtsleiter Markus Streich. Er betonte, dass auch die Widerlager, die von der Firma Brodbeck aus 600 Tonnen Beton erstellt wurden, nicht rein funktional, sondern Teil des Brückengesamtkunstwerks seien.
Derzeit wird Konzept für Stadionbesucher erarbeitet
Jan Lindenmair, Geschäftsführer der TSG-Fußballer, nannte einen weiteren Nachhaltigkeitsaspekt: Das Bauwerk ist für die Leute in Balingen und für die TSG sehr wichtig. Derzeit würden Konzepte für die Zuschauerströme von der und in die Bizerba-Arena entwickelt – für die Zeit vor und während der Gartenschau.
Nachdem die Vertreter sämtlicher Beteiligter feierlich das Band durchschnitten hatten – übrigens im Luftschlangenregen – fand der Erstbegang statt. Doch obwohl die Brücke jetzt fertig und eingeweiht ist, wird sie erst mit Beginn der Gartenschau und innerhalb des Geländes genutzt werden können. Danach steht sie allen als Fuß- und Radweg über die Eyach frei.