Rosenfeld

Brandneu für die Rosenfelder Feuerwehr: Stadt stellt virtuellen Zugang für Austausch

17.12.2020

Von Rosalinde Conzelmann

Brandneu für die Rosenfelder Feuerwehr: Stadt stellt virtuellen Zugang für Austausch

© Feuerwehr Rosenfeld

Diese Fotomontage hat die Abteilung Heiligenzimmern schon beim ersten Lockdown erstellt. Dass sie jetzt wieder aktuell ist, darauf hätte die Wehr gerne verzichtet

Die Freude über die Wiederaufnahme der Übungen und Proben nach dem ersten Lockdown währte nur kurz. „Es waren gerade mal vier Wochen, dann mussten wir wieder alles runterfahren“, sagt Christoph Huber, stellvertretender Gesamtkommandant der Rosenfelder Wehr. Dieses Runterfahren ist aber kein Stillstand. Es bleibt nichts liegen, die Fahrzeuge sind tipptopp in Schuss, die Abteilungen bestens vernetzt und die Weiterbildungen finden statt.

Im ersten Lockdown haben sich die Wehrmänner und -frauen bereits virtuell untereinander ausgetauscht, allerdings auf unterschiedlichen, privaten Plattformen.

Der virtuelle Konferenzraum ist eingerichtet

Jetzt hat die Stadt Nägel mit Köpfen gemacht und mit Hilfe des Software-Pakets „Go-To-Meeting“ für die Feuerwehr einen eigenen virtuellen Konferenzraum „eingerichtet“. Eine feine Sache, findet Huber.

Bei der ersten virtuellen Dienstbesprechung der Kommandanten und Abteilungskommandanten am vergangenen Dienstag war auch Bürgermeister Thomas Miller zugeschaltet.

Für Februar 2021 ist die nächste Besprechung der Führungsebene anberaumt. Dann wird entschieden, ob die verschobene Hauptversammlung stattfinden kann. Auf der Tagesordnung steht die Wahl der Führungsspitze.

Kopf und Huber machen weiter

Stadtkommandant Günter Kopf und sein Vize Christoph Huber, der auch die Heiligenzimmerner Abteilung leitet, haben sich bereiterklärt, ihre Ämter bis zur Versammlung weiter kommissarisch auszuüben. Beide haben bereits angekündigt, dass sie sich wieder zur Wahl stellen.

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Wir funken alle digital. Christoph Huber, Rosenfelder Vize-Kommandant

Wir vermissen das Miteinander und den persönlichen Kontakt am meisten. Das ist durch nichts zu ersetzen. Feuerwehrmann Christoph Huber

Huber bedauert es besonders, dass die Aktivitäten in der Kinder- und der Jugendwehr ruhen. Denn hier würden alle Abteilungen eine tolle Arbeit leisten, die mit einem großen Aufwand verbunden sei.

Wehr betreibt intensive Jugendarbeit

Er hofft, dass keiner der insgesamt 41 kleinen Feuerwehrmänner und -frauen in den vier Kindergruppen abspringen wird. In der Jugendfeuerwehr leisten derzeit 37 Teenager Dienst. Huber freut es besonders, dass dieses Jahr vier Jugendliche, die ihre Laufbahn bei der Kindergruppe begonnen haben, der aktiven Wehr beigetreten sind.

„Das ist doch ein Zeichen, dass sich die jungen Menschen gut aufgehoben fühlen in unserer Gemeinschaft“, sagt er und hofft, dass die Nachwuchszahlen nach der Rückkehr zur Normalität weiter ansteigen werden.

Dafür betreibt die Wehr eine intensive Werbung. „Wir sind die Jugend von heute und die Retter von morgen“, heißt es auf der Website der Feuerwehr.

Corona funkte nicht dazwischen

Noch vor dem zweiten Lockdown wurde ein wichtiges Kapitel abgeschlossen. Alle sechs Abteilungen (Rosenfeld, Bickelsberg, Brittheim, Heiligenzimmern, Leidringen und Täbingen) wurden mit Funkempfängern ausgestattet; ebenso gab es die Anschlüsse dazu für die jeweiligen Magazine. Corona hat hier nicht dazwischen gefunkt. „Wir funken alle digital“, sagt Huber.

Brandneu für die Rosenfelder Feuerwehr: Stadt stellt virtuellen Zugang für Austausch

© Feuerwehr Rosenfeld

Bestanden! Zugführer Christoph Huber (links) und Gruppenführer Jannik Sauer müssen ihren Erfolg im Stillen feiern.

Ungebrochen ist auch der Lerneifer in den Abteilungen. Huber legte im Oktober die Prüfung zum Zugführer mit Erfolg ab. Dafür paukte er zwei Wochen online im Homeoffice; die weiteren Teilnehmer waren zugeschaltet. Auch ohne den persönlichen Kontakt habe sich eine gute Gemeinschaft gebildet.

Weiterbildung funktioniert

Jannik Sauer hat noch mehr Sitzfleisch bewiesen. Der Heiligenzimmerner verbrachte zwei Wochen in der Feuerwehrschule in Bruchsal, um den Gruppenführerlehrgang abzulegen. Eine tolle Leistung, sagt Huber.

In kleinen erlaubten Gruppen finden auch immer wieder Arbeitseinsätze statt, berichtet er. So wird derzeit der neue Anhänger in Eigenleistung ausgebaut. Er soll im neuen Jahr einsatzbereit sein und von allen Abteilungen genutzt werden. Wie berichtet, hat die Stadt fünf neue Mannschaftstransportwagen angeschafft. Zwei davon wurden erst jüngst abgeholt. Der Anhänger passt für alle.

Brandneu für die Rosenfelder Feuerwehr: Stadt stellt virtuellen Zugang für Austausch

© Feuerwehr Rosenfeld

Erst jüngst wurden die beiden letzten von insgesamt fünf neuen Mannschaftstransportwagen abgeholt.

Zug um Zug werden die Retter mit neuer Funktionskleidung ausgestattet. Auch das läuft jetzt im Stillen weiter. Erst jüngst wurden 15 neue Jacken und Hosen angeliefert.

Alle agieren sehr vorsichtig

„Wir haben in unseren Reihen sehr viele, die sich in vielfältiger Weise engagieren“, spricht Huber seinen Kameraden ein Lob aus. Alle würden sehr vorsichtig agieren und sich bewusst keinem Risiko aussetzen. Die Ausstattung mit Masken und Desinfektionsmittel sei gut. „Wir sind einsatzbereit und bleiben es“, betont Huber, der auf einen ruhigen Jahreswechsel hofft. Deshalb begrüßt er auch das Feuerwerk-Verbot.

Bisher nur wenige Einsätze

Glücklicherweise waren die vergangenen Monate ruhig und es gab keine großen oder gefährlichen Einsätze für die insgesamt 186 Frauen und Männer der Gesamtwehr.

Es gibt nur eine Sache, die ihn und seine Kameraden belastet: „Das Miteinander und der direkte Austausch fehlt uns allen sehr.“ Und das sei auch nicht durch Online-Konferenzen ersetzbar.

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