Boris Palmer droht mit dem Ende der Pläne für den B27-Schindhautunnel

Von Klaus Irion

Wenn keine Tübinger Innenstadtbahn, dann auch kein B27-Schindhaubasistunnel: Auf diese einfache Formel lässt sich der neueste Aufreger verkürzen, für den Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer sorgt. Die CDU-Bundestagsabgeordneten im Zollernalbkreis, Annette Widmann-Mauz und Thomas Bareiß, verstehen die Welt nicht mehr.

Boris Palmer droht mit dem Ende der Pläne für den B27-Schindhautunnel

So sieht die Planung für den Schindhaubasistunnel im Tübinger Süden aus.

Weil sich in Tübingen der kommunalpolitische Widerstand gegen die dort geplante Stadtbahn als Teil der Regionalstadtbahn Neckar-Alb wieder zunehmend Gehör verschafft, stellt Palmer im Gegenzug den seit Jahrzehnten geplanten (vierspurigen) Bau des Schindhaubasistunnels als B27-Umgehung der Tübinger Südstadt via Facebook plötzlich wieder in Frage.

Als Argumente führt er ins Feld, dass der Tunnelbau nach neuesten Erkenntnissen rund 338 Millionen Euro, die Tübinger Innenstadtbahn aber „nur“ 200 Millionen Euro kosten würde.

Abgesehen davon sei der Tunnelbau ohnehin bald gar nicht mehr nötig, weil die E-Mobilität Einzug halte, damit Lärm und Gestank auch auf der B27 in der Tübinger Südstadt extrem zurückgingen und dort mit überschaubarem finanziellen Aufwand Bundesstraßenüberführungen für Fußgänger und Radfahrer realisierbar seien.

Enorme Entlastung für die Region

In einer gemeinsamen Presseerklärung äußern die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem Zollernalbkreis, Annette Widmann-Mauz und Thomas Bareiß, völliges Unverständnis im Bezug auf Palmers Einlassungen.

„Der durchgängige, vierspurige Ausbau der B27 bedeutet eine enorme Verkehrsentlastung der Region Neckar-Alb und der anliegenden Kommunen. Nicht nur die Stadt Tübingen ist auf die schnelle Umsetzung des Schindhaubasistunnels angewiesen, sondern auch die vielen Anwohner und Unternehmen der Region sind es.“

Für die Tübinger Stadtbürger

Nachhaltige Politik heiße auch, „mittel- und langfristige Zielsetzungen konsequent zu verfolgen und entsprechende Projekte dann auch umzusetzen“, betont Widmann-Mauz.

Und Bareiß ergänzt: „Für mich ist das eine Politik, bei der mal wieder nur an den Tübinger Stadtbürger gedacht wird.“ Der Ländliche Raum sei Palmer egal. Das werde man nicht zulassen.