Hechingen

Blutrache-Prozess in Hechingen: Geflohener Verurteilter im Raum Stuttgart festgenommen

12.07.2019

von Andrea Spatzal

Blutrache-Prozess in Hechingen: Geflohener Verurteilter im Raum Stuttgart festgenommen

© Andrea Spatzal

Hohe Polizei- und Medienpräsenz begleiteten den letzten Verhandlungstag im sogenannten „Blutrache-Prozess“ am Landgericht Hechingen.

Der Blutrache-Prozess am Landgericht Hechingen hat ein spektakuläres Ende: Vor der Urteilsverkündung ist einer der beiden Täter geflüchtet.

Update, 18.30 Uhr: Wie die Polize am Abend mitteilt, wurde der Flüchtige am späten Nachmittag im Raum Stuttgart festgenommen. Kurz vor der Urteilsverkündung am Freitagmorgen hatte er das Gerichtsgebäude verlassen und sich mit unbekanntem Ziel abgesetzt.

Umfangreiche Fahndung

In Abwesenheit verurteilte ihn das Gericht zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe wegen Verbrechensverabredung zum Mord. Nach Erlass eines Haftbefehls leitete die Kriminalpolizeidirektion Rottweil umfangreiche Fahndungsmaßnahmen ein, die am späten Nachmittag zum Erfolg führten.

Der Gesuchte konnte gegen 17.30 Uhr von Kräften des Polizeipräsidiums Stuttgart im dortigen Raum festgenommen werden. Er wird zeitnah in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Ursprüngliche Meldung: Die Urteile im sogenannten Blutrache-Prozess sind gesprochen. Die Revisionsverhandlung hat sich für die beiden 21- und 24-jährigen Angeklagten nicht ausgezahlt. Die Haftstrafen fielen höher aus als in erster Instanz.

Verabredung zum Mord

Verurteilt wurden sie wegen Verabredung zum Mord, Bereitschaft zur Beschaffung von Kriegswaffen und Bedrohung.

Der 21-jährige Angeklagte, Bruder des am 1. Dezember 2016 in Hechingen getöteten Umut K., wurde zu einer Jugendhaftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Zweiter Angeklagter flieht

Der 24-jährige Angeklagte, der mit ihm Umuts Tod rächen wollte, muss für sechs Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.

Das Urteil musste in seiner Abwesenheit verkündet werden. Der 24-Jährige, der seit der Aufhebung des ersten Urteils durch den Bundesgerichtshof auf freiem Fuß war, ist auf der Flucht. Er entfernte sich in einer Sitzungspause vom Gerichtsgebäude und kehrte nicht wieder zurück.

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