„Bizarre“ Meldungen zum Auftritt von Helene Fischer beim Firmenjubiläum von Trigema

Von Matthias Badura

Berichte auswärtiger Medien sehen die Schlager-Ikone bei ihrem Auftritt vor privatem Publikum am Samstag in Burladingen „eingemauert“. Da handelt es sich wohl um ein Missverständnis.

„Bizarre“ Meldungen zum Auftritt von Helene Fischer beim Firmenjubiläum von Trigema

Helene Fischer tritt beim Trigema-Firmenjubiläum am Samstag auf.

Das große Fest zum Trigema-Jubiläum naht, viele Mitarbeiter fiebern aufgeregt und voller Vorfreude dem Auftritt von Helene Fischer entgegen. Politisch interessierte Gäste sind aber sicher ebenso auf den Landesvater Winfried Kretschmann und weitere Gratulanten aus Politik und Wirtschaft gespannt.

Das Medieninteresse am Fest reicht weit über Burladingen hinaus, es ist bundesweit groß. Kein Wunder, schon die Namen Wolfgang Grupp und Helene Fischer sind einzeln jeder für sich geeignet, Journalisten hellwach werden zu lassen.

Teils drollig, teils absonderlich

Da liest man teils drollige, teils absonderliche Dinge. So informiert der Münchner „Merkur“ seine Leser, Helene Fischer werde „eingemauert“. Die Trigema-Feier, heißt es, werde in einem „Großraumzelt steigen“. Und dieses Zelt werde – „kein Scherz“, versichert der „Merkur“ – von einer Mauer umfasst. Eine „bizarre Maßnahme“ findet der Verfasser des Artikels, den man online lesen kann.

Nun entspricht die Information mit der Mauer ja der reinen Wahrheit, aber es handelt sich, wie jedermann in Burladingen und Umgebung weiß, um eine rund anderthalb Meter hohe Einfriedung, die von jeher den Parkplatz an der Ortsdurchfahrt umgibt, auf dem jetzt das Festzelt aufgebaut steht. Vermutlich hat der ortsunkundige Verfasser schlecht abgeschrieben.

Es gibt keine neue Mauer

Der Eindruck, den der „Merkur“ erweckt, da seien gerade die Maurer am Werk, die ein Bollwerk mit Wachtürmen hochziehen, ist falsch.

Oder um es mit dem ehemaligen DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht zu sagen: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“

Richtig sein dürfte dagegen die Einschätzung des Münchner Blattes, dass Helene-Fischer-Schlachtenbummler und Zaungäste nicht allzu viel von dem Star zu sehen bekommen.

Es gab noch niemals Eintrittskarten

Noch immer gehen Anfragen ein, ob es nicht noch Karten für das Konzert gibt? Man kann es also nicht oft genug betonen: Es handelt sich nicht um eine öffentliche Veranstaltung, sondern um eine interne Betriebsfeier aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Firma Trigema. Es gibt keine Karten, hat nie welche gegeben!

Ebenfalls nicht umfassend informiert ist die Internetplattform Android Kosmos. Dort wird Helene Fischers Gastspiel auf der Betriebsfeier zum „Geheimauftritt“ stilisiert und im Hinblick auf die auch hier vermutete Einmauerung der Sängerin sogar als „besonders bizarr“ bewertet.

Damit nicht genug – dass keine ungeladenen Gäste zu der Feier kommen dürfen, findet Android Kosmos „ganz schön überzogen“.

Verliert sie den Kontakt zur Basis?

Zuletzt fordert der Verfasser Helene Fischer auf, sie solle sich nach längerer Bühnen-Abstinenz „auch wieder ihren ,normalen‘ Fans“ zeigen, denn andernfalls könne sie den Kontakt zur Basis verlieren.

Der letztgenannte Wunsch scheint legitim. Man fragt sich allerdings, was an den Gästen von Trigema-Chef Wolfgang Grupp, darunter rund 1000 Betriebsangehörige, nicht ,normal‘ sein sollte. Außer vielleicht, dass sie für den exklusiven Auftritt nichts zu bezahlen brauchen.

Die Frage nach der Nachfolge von Wolfgang Grupp

Seriös ist dagegen ein Trigema-Bericht, den „Bild“ am Donnerstag veröffentlichte. Darin geht es zunächst um die oft gestellte Frage, welches der beiden Grupp-Kinder einmal vom Vater die alleinige Geschäftsführung übernimmt: Bonita oder Wolfgang?

Freilich erfährt der Leser nichts Neues. Es ist bekannt, Wolfgang Grupp will die Geschäftsleitung nur einem seiner zwei Kinder übergeben, damit das Unternehmen in einer Hand bleibt.

Bisher haben sich die Grupps aber nicht öffentlich erklärt und es dürfte niemandem gelingen, die Entscheidung heraus zu kitzeln, bevor der jetzige Geschäftsführer die Zeit nicht für gekommen hält, sie mitzuteilen. Weiter kann der Leser dem Bericht der „Bild“-Zeitung entnehmen, dass am Samstag das 100-Jährige gefeiert wird und es Helene Fischer „zum Nachtisch“ gibt.

Für das Jubiläum habe der „Textil-Mogul“ Grupp keine „Kosten und Mühen“ gescheut. Wie es „in Branchenkreisen“ heiße, lasse sich die „Schlager-Prinzessin“ einen Auftritt mit 250.000 Euro und mehr vergüten.

Ganz genau weiß es die Boulevard-Zeitung aber auch nicht.