Bisingen möchte einen Mountainbike-Single-Trail anlegen – Noch fehlt es aber an Mitstreitern

Von Stephanie Apelt

Biken auf höchstem Niveau – Was in Albstadt und in Weilstetten seit Jahren Alltag ist, möchte nun auch die Nachbargemeinde realisieren. Austoben auf 350 Höhenmetern könnte das Projekt überschrieben sein.

Bisingen möchte einen Mountainbike-Single-Trail anlegen – Noch fehlt es aber an Mitstreitern

Bisingen hat zwar die Burg Hohenzollern, aber von Albstadt aus hat man zweilfelsohne den besten (Postkarten)-Blick aufs Wahrzeichen des Landkreises. Das Zeller Horn ist nicht nur ein beliebtes Wanderziel, auch Mountainbiker genießen gerne die Aussicht.

Was lange währt, wird endlich gut – ob das auch auf den Bisinger Mountainbike- Single-Trail zutreffen wird, muss sich erst noch zeigen. Noch fehlt es an genügend tatkräftigen Akteuren, die beim Aufbau anpacken und sich auch später um die Strecke kümmern.

Es war der Wunsch von Bisinger Jugendlichen, die, beim Jugendforum nach ihren Ideen gefragt, sofort für eine Mountainbike-Strecke mit Schanzen, starkem Gefälle und verschiedenen Schwierigkeitsgraden warben. Das war Ende 2016. Gemeinderat und Ortschaftsrat fanden es gut. Die Mountainbiker des Skiclubs Weilstetten, die dort bereits eine ähnliche Strecke angelegt haben, sagten fachkundigen Rat zu.

Gelände bei Thanheim

Auch ein Gelände war schnell ins Auge gefasst; die Waldfläche oberhalb Thanheims. Die dort ohnehin schon verlaufende Trasse der Bodensee-Wasserversorgung bietet eine geradezu ideale Möglichkeit. Da gibt es schon eine gut sechs Meter breite Schneise. Der Wald ist ohnehin in Gemeindebesitz. Sogar Förster und Jäger waren grundsätzlich einverstanden.

Schützenswertes Gebiet

Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Denn ist zwar nicht alles am Albtrauf sogenanntes FFH-Gebiet (Fauna, Flora, Habitat und damit schützenswert), aber Vogelschutzgebiet. Was dort geht und was nicht – diese Prüfung dauerte gut ein Jahr und kostete die Gemeinde „eine kleine vierstellige Summe“, wie Bisingens Bürgermeister Roman Waizenegger sagte.

Was nun erlaubt ist, stellte Rathausmitarbeiterin Melanie Männing dieser Tage bei einer Infoveranstaltung vor.

Von vier Etappen bleiben drei

Etappe 1 (140 Meter lang) ist die leichteste. Sie darf ganzjährig befahren werden.

Etappe 2 (750 Meter lang) ist als mittelschwer einzustufen. Sie ist ebenfalls ganzjährig nutzbar.

Etappe 3 (100 Meter lang) weist ein starkes Gefälle auf und gilt als die schwerste. Da dort Vögel brüten, ist sie aber nur von September bis Februar nutzbar.

Etappe 4 wäre die kürzeste und schwerste gewesen. Die geht nicht, da sie das Naturschutzgebiet quert.

Keine großen baulichen Maßnahmen

Zu erreichen sind die Abfahrten jeweils über bereits geschotterte Waldwege. Größere bauliche Maßnahmen im gesamten Bereich der Strecke sind nicht erlaubt, lediglich Aufschüttungen für Kurven, das Verlegen von Steinen oder das Setzen sogenannter Treppen mit Hilfe von Baumstämmen.

Das gesamte Projekt aber steht und fällt, darauf wies Bürgermeister Waizenegger eindringlich hin, mit der Eigenleistung ehrenamtlicher Helfer – Jugend vor! Wer anpacken will, sollte sich im Rathaus Bisingen bei Melanie Männing melden.

Rechtliche Fragen

Wie steht es mit der Versicherung? Die Mountainbiker in Weilstetten haben sich der Skiabteilung angeschlossen. Thanheims Ortsvorsteher Rudolf Buckenmaier könnte sich einen eigenständigen Verein vorstellen. „Dafür braucht es sieben Leute, schwierig ist das wirklich nicht.“