Binsdorfer Ortschaftsrat ärgert sich: Alter Nussbaum im Kindergarten fiel im Stillen

Von Rosalinde Conzelmann

Das Gremium hatte von der Baumfällaktion nichts gewusst und war von allen Seiten angesprochen worden. Geislingens Stadtbaumeister Markus Buck verteidigte die Aktion: „Es musste schnell gehen, der Baum drohte, umzufallen.“ Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger entschuldigte sich: „Es ist blöd gelaufen.“

Binsdorfer Ortschaftsrat ärgert sich: Alter Nussbaum im Kindergarten fiel im Stillen

Dieses Loch ist übrig geblieben von dem alten Baumriesen im Garten der Kita Regenbogen.Die Fällaktion sorgte für Ärger.

Wenn alte Bäume, an die sich die Menschen gewöhnt haben, gefällt werden, gibt es oft Proteste. So auch in Binsdorf.

Dort hat das Geislinger Stadtbauamt entschieden, dass der stattliche Nussbaum im Garten der Kita Regenbogen gefällt wird. Der Baum ist weg, ebenso wie ein Teil der historischen Mauer, der, wie berichtet, einem größeren Außenbereich des Kindergartens weichen muss.

Stadtbaumeister klärt auf

In ihrer Sitzung am Montag hakten die Räte Andreas Bonaus und Gerhard Mozer deshalb nach. Stadtbaumeister Markus Buck, der die Straßensanierung bei den Höfen vorstellte, beantwortete die Frage, warum der gesund aussehende Baumriese fallen musste.

Der neue Stadtgärtner habe das städtische Baumkataster wieder belebt und den Nussbaum bereits im November 2019 als krank aufgeführt. „Als dann ein Ast runtergefallen ist, haben wir aus Sicherheitsgründen sofort gehandelt und den Baum am vergangenen Samstag gefällt“, so Buck.

Der Baum war sehr krank

Dass dies richtig war, zeigte sich nach der Fällung: „Gott sei Dank, denn 90 Prozent des Stammes war butterweich.“

Weil es schnell gehen musste, wurde nur der Ortsvorsteher informiert.

„Es wäre besser gewesen, uns zu informieren, weil uns viele Binsdorfer angesprochen haben und wir keine Ahnung hatten“, meinte Andreas Bonaus.

Kritik an Informationspolitik

Dass der Baum gefällt wurde, sei richtig, das würden die Fotos zeigen, betonte er, kritisierte aber die schlechte Informationspolitik.

Auch Simone Eissler hieb in diese Kerbe: „Wir wurden von allen Seiten angesprochen, jeder war stinksauer und wir konnten nichts dazu sagen.“

Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger entschuldigte sich: „Normalerweise fließt die Information, in diesem Fall ist es wirklich blöd gelaufen.“