Geislingen

Binsdorf, das reich an Brunnen ist, saniert seine eisernen Schätze der Wasserversorgung

27.01.2023

Von Rosalinde Conzelmann

Binsdorf, das reich an Brunnen ist, saniert seine eisernen Schätze der Wasserversorgung

© Rosalinde Conzelmann

Der Holderbrunnen unterhalb der Schule wird als nächstes ersetzt. Er wurde früher mit Beton ausgegossen. Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger blickt auf die durchgerosteten Stellen.

Der Geislinger Ortsteil Binsdorf ist reich an Brunnen, die in früheren Zeiten die Wasserversorgung sicherten. Heute holen die Binsdorfer vor allem ihr Gießwasser an den Trögen, auf die sie immer noch sehr stolz sind, wie Ortsvorsteher Dr. Hans-Jürgen Weger betont. Auch, weil das Thema Wasserversorgung in den vergangenen Monaten wieder mehr in den Blickpunkt der Gesellschaft gerückt ist. Stichworte: Ukrainekrieg, Blackout in der Strom- und Wasserversorgung.

Deshalb werden der Holderbrunnen, der Weißerbrunnen, der Stadtbrunnen, der Waschgassenbrunnen, der Hummelbrunnen, der Ditzenriedbrunnen und der Kindlesbrunnen in Ehren gehalten und regelmäßig kontrolliert. „Binsdorf hatte früher noch mehr Brunnen“, sagt der Ortsvorsteher.

Während ein Großteil der Brunnen aus Metall ist, wurden beim Weißer- oder Bäckerbrunnen und beim Kindlesbrunnen auch Beton als Material verwendet, während der Ditzenriedbrunnen aus Holz ist.

Beide Tröge waren durchgerostet

Schon vor ein paar Jahren wurden sowohl am Hummel- als auch am Holderbrunnen Schäden entdeckt. Beide Tröge waren an vielen Stellen durchgerostet und die Ortschaftsräte um Weger holten Kostenvoranschläge für eine Sanierung der korrodierten Metalltröge ein. „Es war ein satter fünfstelliger Betrag für einen Brunnen“, berichtet Weger. Aus diesem Grund wurde die Sanierung verworfen und das Gremium suchte nach einer Alternative.


Die Ostdorfer machen es vor

Dabei kam ihnen der Zufall zu Hilfe: Die Ostdorfer hatten ihren maroden Brunnen komplett mit einem Metalltrog ersetzt. „Wir haben das in der Zeitung gelesen und Kontakt mit der Ostdorfer Metallwerkstatt aufgenommen“, erzählt Weger. Vorsorglich wurden im Etat für das Jahr 2021 10.000 Euro eingestellt. Mit diesem Betrag lagen die Binsdorfer ganz gut, denn der Kostenvoranschlag für beide neuen Metallbrunnen lag bei 12.000 Euro.

Binsdorf, das reich an Brunnen ist, saniert seine eisernen Schätze der Wasserversorgung

© Rosalinde Conzelmann

Der Hummelbrunnen ist für das nächste Jahrhundert gewappnet. Der Trog wurde komplett ersetzt, außerdem wurde eine Stützmauer gebaut

Diese wurden 2022 bestellt und auch geliefert. Der Hummelbrunnen ist noch im alten Jahr ersetzt worden. Laut Weger haben die Bauhof-Mitarbeiter aber nicht nur den Trog ersetzt, sondern auch ein neues Fundament und eine neue Stützmauer zur Befestigung erstellt. „Die Arbeiten waren aufwendiger als gedacht und dauerten zwei Wochen“, so Weger. Sie wurden im November abgeschlossen. „Der Bauhof hat richtig gute Arbeit geleistet“, lobt Weger.

Trog wurde mit Beton ausgegossen

Der zweite, bereits gelieferte Metalltrog für den Holderbrunnen unterhalb der Schule steht noch auf dem Bauhof und soll ersetzt werden, sobald es die Witterung zulässt. Der Holderbrunnen ist bereits in früheren Jahren saniert worden. Der Trog wurde mit Beton ausgegossen. Vor zwei Jahren wurde die Zuleitung neu gemacht.

Binsdorf, das reich an Brunnen ist, saniert seine eisernen Schätze der Wasserversorgung

© Rosalinde Conzelmann

Der Holderbrunnen weist starke Schäden auf. Sobald es die Witterung zulässt, wird der Trog ausgetauscht.

Alle Brunnen sind über 100 Jahre alt und sehr zuverlässig. So waren der Stadtbrunnen und der Hummelbrunnen noch nie ausgetrocknet, allerdings nimmt beim Stadtbrunnen die Wassermenge in den heißen Monaten deutlich ab. Der Metalltrog des Weißerbrunnens, der auch Bäckerbrunnen genannt wird, weil dort einst die Bäckerei Weißer angesiedelt war, wurde im Jahr 1982 durch einen Steinbrunnen ersetzt. 2007 wechselte die „Markus-Figur“ des Stadtbrunnens zum Weißerbrunnen. Auf dem Stadtbrunnen thront seither der Binsdorfer Löwe mit dem Stadtwappen.

Brunnenstuben sind bekannt

Die Brunnen werden durch Quellen gespeist; die jeweilige Lage der Brunnenstuben ist bekannt, während es bei den Zuläufen manchmal schwierig ist.

Wenn der Holderbrunnen ausgetauscht wird, stehen vorerst keine weiteren Brunnensanierungen an. Der Ortsvorsteher und die Binsdorfer haben aber weiterhin ein genaues Auge auf ihre sprudelnden Wasserquellen im Ort.

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