„Billige Fehler“: HBW Balingen-Weilstetten unterliegt gegen Aufsteiger N-Lübbecke

Von Marcus Arndt

Die „Gallier“ erwischten gegen den TuS einen gebrauchten Tag. „Wir waren nicht bereit“, gesteht Jens Bürkle nach der 27:33 (12:17)-Pleite ein, „machen es dem Gegner in vielen Phasen viel zu einfach. Das waren billige Fehler...“

„Billige Fehler“: HBW Balingen-Weilstetten unterliegt gegen Aufsteiger N-Lübbecke

Chancenlos waren die „Gallier“ am Sonntagnachmittag in Lübbecke.

Es war das erwartet intensive Duell am Rande des Wiehengebirges. Trotz personeller Probleme erwischte der TuS den besseren Auftakt (2:0/1.), während sich die Schwaben gegen die aggressive 6:0-Abwehr des Aufsteigers schwertaten.

Symptomatisch für die schwache Startphase der Schwaben: eine Lipovina-Fahrkarte sowie eine Strafwurfniete von Gregor Thomann. Bürkle reagierte, zückte früh die Grüne Karte (6. Minute). „Mehr Kontakt“ fordert der Balinger Trainer von seiner Defensivabteilung.

Kalarash stärkt Mittelblock

Diese arbeitete in der Folge besser, aber weiterhin führten die Ostwestfalen: mit 6:3 (8.). Der HBW leistete sich einfach viel zu viele Fehler – und die nutzte der ehemalige City-Cup-Sieger konsequent. Mit Neuzugang Gleb Kalarash im Mittelblock wurde es ein wenig besser – und beim 9:7 (15.) waren die Schwaben wieder dran. Bitter, dass der TuS in Überzahl wieder auf plus vier stellte (11:7/18.).

Es folgte eine wilde Phase von beiden Mannschaften. Nun sah Emir Kurtagic Gesprächsbedarf. Tin Kontrec erhöhte auf 12:7 (21.), ehe Jona Schoch in Zeitnot netzte. Vladan Lipovina traf per Siebenmeter zum 9:12 (25.) aus Gästesicht. Aber es lief nicht rund bei den „Galliern“, die mit einem Fünf-Tore-Rückstand in die Pause gingen (12:17). „Wir rennen immer hinterher“, moniert Bürkle, „dennoch kommen wir nach dem Seitenwechsel wieder heran.“

Lipovina bleibt blass

Nach Wiederanpfiff zunächst ein ganz anderes Bild. Nach einem Thomann-Doppelpack zum 16:19 (35.) stabilisierten sich die Schwaben, welche nun mehr investierten. Tobias Heinzelmann brachte den HBW wieder in Schlagdistanz: beim 19:20 (38.). Doch der Kreisstadt-Klub nutzte das Momentum nicht, „rennt von einem Fehler in den anderen“, wie es der Balinger Coach formuliert.

Auch die Abwehr habe nicht gepasst, kritisiert der 40-Jährige, „und dann bricht auch das Konterspiel ein.“ Anders der Aufsteiger. Dominik Ebner hielt die Schwaben auf Distanz. Auch weil Lipovina überhaupt nicht ins Spiel fand. Erst in der 42. Minute gelang ihm sein erstes und einziges Feldtor: zum 20:22.

Stets im Hintertreffen

Vor der Schlussviertelstunde justierte Bürkle noch einmal nach. In der Abwehr sollten es Daniel Ingason und Kalarash im Zentrum richten, um keine dritte Zeitstrafe gegen Schoch zu riskieren. Das funktionierte nicht: Zehn Minuten vor Spielende waren es wieder minus fünf (22:27). Der erfahrene Übungsleiter ging all in, brachte den siebten Feldspieler. Das klappte besser – und beim 25:28 hofften die „Gallier“ noch, schließlich waren noch fast acht Minuten zu absolvieren.

Die Ergebniswende schafften die Balinger allerdings nicht mehr, „weil wir zu leichtfertig die Bälle hergeben“, kritisiert der ehemalige Erstliga-Kreisläufer. Mit dem 32:26 machte Tom Skroblien den Deckel drauf und setzte mit dem 33. Treffer noch einen oben drauf. Der neunfache Torschütze war nach dem „verdienten Sieg“ natürlich zufrieden.

Vorfreude auf Jensen

Bereits am Donnerstagabend erwarten die Schwaben den SC Magdeburg, welcher mit drei Siegen in die Saison gestartet ist. „Ergebnisse und Kader sehen vernünftig aus“, sagt der HBW-Trainer über die Ostdeutschen, welche sich „mega verstärkt haben“ (O-Ton Bürkle). Einer der Neuen auf der Börde: der Ex-Balinger Mike Jensen. „Wir freuen uns auf ihn“, blickt der Sportwissenschaftler voraus.