Betreuungsengpass: Zwei Balinger Gemeindehäuser sollen vorläufig zu Kindergärten werden

Von Nicole Leukhardt

Ins Untergeschoss des evangelischen Gemeindehauses in Weilstetten soll Leben kommen: Kommende Woche stimmt der Verwaltungsausschuss darüber ab, ob dort eine provisorische Kinderbetreuungsgruppe eingerichtet wird. Die Stadt schließt damit eine drohende Betreuungslücke.

Betreuungsengpass: Zwei Balinger Gemeindehäuser sollen vorläufig zu Kindergärten werden

Ins Untergeschoss des Weilstetter Gemeindehauses soll im kommenden Kindergartenjahr eine Betreuungsgruppe einziehen.

Im kommenden Kindergartenjahr könnte es eng werden, dies ergab die Bedarfsplanung, die das Amt für Familie, Bildung und Vereine jedes Jahr erarbeitet. Die Stadt suchte kurzfristige Alternativen und wurde in Weilstetten fündig.

Gespräche mit der evangelischen Kirchengemeinde sind gut gelaufen, die Gemeinde würde der Stadt das Untergeschoss des Gemeindehauses zur Verfügung stellen. 170 Quadratmeter Fläche möchte die Stadt anmieten. Monatliche Kosten: knapp 1000 Euro. Träger soll auch die evangelische Kirchengemeinde sein. Sie wird für die Organisation, das Personal und den Betrieb verantwortlich sein.

Auch der Kommunalverband für Jugend und Soziales hat bereits sein Einverständnis signalisiert: Nach ein paar Umbauarbeiten sind die Räume für Betreuung von Kindergartenkindern geeignet.

Vor allem die Toiletten müssen umgebaut und ihren kleinen Nutzern angepasst werden. Für Sanitäranlagen schätzt die Stadt 4500 Euro an Kosten, ein Wickeltisch schlägt mit 3000 Euro zu Buche. In die Küche sollen 7000 Euro investiert werden, weitere 2700 Euro in die Beleuchtung. Einer der größten Batzen, nämlich 5700 Euro, fällt für einen Zaun an, der die Außenspielfläche eingrenzt. Dort soll auch ein Sandkasten entstehen für 2500 Euro.

Weitere Investitionen stehen für Malerarbeiten, Sicherheitsvorkehrungen und natürlich Spielzeug an, insgesamt rechnet Amtsleiter Harry Jenter in seiner Vorlage von Kosten in Höhe von 30 000 Euro. Siebzig Prozent der Kosten übernimmt die stadt, die restlichen 30 trägt die Kirchengemeinde. Sie beteiligt sich finanziell an der Küche und der Beleuchtung je zur Hälfte.

Noch sollen die Kinder dort zunächst provisorisch für zwei Jahre untergebracht sein. Bleibt der Bedarf an Betreuungsplätzen so hoch, ist auch eine Verlängerung möglich, heißt es in der Vorlage.

Und nicht nur in Weilstetten tut sich was: Auch im evangelischen Johann-Tobias-Beck Haus in Balingens Osten sollen zwei Betreuungsgruppen einziehen. Auch darüber werden die Räte am kommenden Dienstag abstimmen. Zu den Kosten und den notwendigen Umbaumaßnahmen konnte die Stadt im Vorfeld der Sitzung noch keine Angaben machen.