Bessere Sicht auf die Bühne: Umbau des K3 in Winterlingen ist abgeschlossen

Von Susanne Grimm

Mit einem Tag der offenen Tür hat die Kleinkunstbühne K3 den Umbau ihres Zuschauerraums gefeiert und in diesem Rahmen der Öffentlichkeit auch die Schauspielergruppen vorgestellt.

Bessere Sicht auf die Bühne: Umbau des K3 in Winterlingen ist abgeschlossen

Beim Tag der offenen Tür im K3 wurden die nach dem Umbau frisch eingebauten Podeste einer ersten Bewährungsprobe unterzogen.

Für die Wiedereröffnung des K3 übernahm die erste Dame des Landes, Gerlinde Kretschmann, eine Freundin und Kennerin des Amateurtheaters, die Schirmherrschaft. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Michael Maier und der Vorsitzenden des Theatervereins, Evelin Nolle-Rieder, konnten sich die Besucher ein Bild vom gelungenen Umbau machen. Der bietet den Zuschauern mit dem Einbau von aufsteigenden Podesten eine deutlich bessere Sicht auf die sehr niedrige Bühne. Dieser Umstand hatte es dem Publikum in den hinteren Reihen erschwert, ungehindert das Geschehen auf der Bühne verfolgen zu können.

Zuschuss vom Bund

Wie die Vorsitzende deutlich machte, war der Umbau dank der Förderung von „Landkultur“, eines Programms des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, möglich. Im gleichen Zuge wurde auch die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Nolle-Rieder gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich mit der Qualitätsverbesserung auch die Zahl der Zuschauer erhöht.

„Demokratie - ein Auslaufmodell?“

Dass dieses Ziel sicherlich nicht nur durch die Infrastrukturerneuerung möglich werden kann, zeigen die Planungen zu ungewöhnlichen Stückentwicklungen, was ebenfalls durch das Programm „Landkultur“ gefördert wird. „Demokratie – ein Auslaufmodell?“ lautet der vielsagende Arbeitstitel des nächsten Stücks.

Mit Jugendlichen und Erwachsenen des K3 soll unter der Leitung einer Regisseurin, einer Theaterpädagogin und einer Schauspielerin in gemeinsamer Arbeit ein Theaterstück entstehen, bei dem die Akteure zum großen Teil „ihre eigenen Rollen, Standpunkte, Texte und die Story mitentwickeln und somit in die dramaturgische Arbeit eingebunden werden“, erläuterte Nolle-Rieder das neuartige Konzept. Für launige Stimmung sorgte zwischendurch der beliebte Mundartsänger und –dichter Roland Single sowie „Tomquadrat“, eine Eine-Mann-Band mit einem enorm breiten musikalischen Spektrum.

„Das Traumfresserchen“

Im Laufe des Nachmittags bezauberten die „Theaterknirpse“, rund neun Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, mit kindlichem Charme. Die Jüngsten des K3 gaben Einblick in ihr nächstes Stück „Das Traumfresserchen“ nach dem Buch von Michael Ende. Mit dabei unter anderem die kleine blondbezopfte Emmi und eine weitere süße Maus mit orangefarbenem Hütchen, die bei diesem Stück erstmals auf der Bühne stehen.

Zwei „alte Hasen“ sind dagegen die neunjährige Neela, die bereits mit vier Jahren zum Theater fand, sowie Jakob, der Älteste unter den Jungschauspielern. Auch er hatte sein Debüt schon mit vier Jahren und gehört damit auf jeden Fall zum Stammensemble des K3.

Jubiläum im nächsten Jahr

„Er kann fast mit dem K3, das im nächsten Jahr zehn Jahre alt wird, Jubiläum feiern“, sagte Evelin Nolle-Rieder voller Stolz. Die „Theater-Kids“ sind eine weitere Gruppe des Winterlinger Theatervereins. Die vier Jungs und vier Mädels im Alter von elf bis 14 Jahren präsentierten an diesem besonderen Tag erstmals ihr Stück „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“. Damit möchten die Kids demnächst in Schulen und Kindergärten auftreten. Folgerichtig gibt es im K3 auch eine Theaterjugend mit Heranwachsenden und Jugendlichen bis 20 Jahren. Sie stellten sich am Tag der offenen Tür mit einer Szene aus ihren aktuellen Stück, dem Musical „Grimm“ vor. Derzeit proben die jungen Leute noch fleißig, denn das Musical ist ein abendfüllendes Stück, das viele Proben verlangt. Deshalb findet die Premiere erst kommendes Jahr statt.

Neue Bestuhlung geplant

Nach der Aufwertung der Kleinkunstbühne K3, einer ehemaligen Fabrikhalle, mit den Podesten und den die Akustik verbessernde Auslegeware, möchte der Verein auch die Bestuhlung für die Zuschauer verbessern. Die bisherigen Stühle sollen durch gepolsterte Kinosessel ersetzt werden, wofür der Verein noch Sponsoren und private Spender sucht. Hierbei kann der Spender zwischen verschiedenen „Paketen“ wählen, die von der namentlichen Erwähnung während der Aufführung bis hin zum Namensschild am Stuhl und Werbeanzeige im Programmflyer reicht.