Geislingen

Besonderer Adventsgottesdienst in Geislingen: Auch ein Lächeln kann ein Geschenk sein

29.11.2020

Von Claudia Renz

Besonderer Adventsgottesdienst in Geislingen: Auch ein Lächeln kann ein Geschenk sein

© Renz

Ein kleines Instrument mit großer Wirkung: Die Geislinger feierten mit der Geigerin Ying Schütze Huang einen besonderen Gottesdienst zum ersten Advent.

Advent ist der lateinische Ausdruck für Ankunft, die Vorbereitungszeit auf Christi Geburt. Am Sonntag trafen sich die Gläubigen der Seelsorgeeinheit am Kleinen Heuberg in der Geislinger St. Ulrich Kirche zu einem ganz besonderen Gottesdienst am 1. Advent.

Bernhard Schlude leitete den Wortgottesdienst in Vertretung des erkrankten Pater Augusty, der diesen, wie auch viele Gemeindemitglieder via Live-Übertragung mitverfolgte. Ein riesiger Adventskranz, geschmückt mit lila Kerzen, ziert den Altarraum. Nachdem Schlude den Kranz gesegnet hatte, entzündete Heiner Kirmeier die erste Kerze.

Das Maskentragen gerät in Vergessenheit

Keine Frage, die Pandemie beherrscht natürlich auch den Ablauf des sonntäglichen Rituals in Geislingen. Alle Besucher und Akteure trugen dauerhaft Maske und verteilten sich in großen Abständen in dem Gotteshaus. Doch am Sonntagvormittag trat dieser Umstand bei vielen Anwesenden beinahe in Vergessenheit.

Chinesische Musikerin verzaubert die Gäste

Die chinesische Musikerin Ying Schütze Huang verzauberte die Zuhörer mit ihrem Spiel auf der Violine. Die Wahl-Geislingerin, die an der Beijing Music Academy in Peking Violine und Gesang studierte, umrahmte mit adventlichen Liedern die Feier. „Mach hoch die Tür, Tochter Zion oder Maria durch den Dornwald ging“, wurde von der Violistin wunderbar interpretiert.

Immaterielle Geschenke im Vordergrund

Das Organisationsteam der Kirchengemeinde für Öffentlichkeitsarbeit mit Christine Gulde, Veronika Killmaier, Sonia Ruof, Christiane Koch und Susanne Schenk gestalteten den Gottesdienst und hatten zum Thema Schenken, ganz viele Päckchen mit großen symbolischen Inhalten gepackt. Durch Zuhören, mit netten Worten und dem Teilen von positiven Gedanken kann Zuversicht geschenkt werden. Echtes Zuhören kann heilsam sein, denn der Zuhörer verschenkt durch seine Aufmerksamkeit seine Anteilnahme.

Die Freude, die wir schenken, kehrt in unser Herz zurück, schon mit kleinen Geschenken oder Aufmerksamkeiten kann dieses positive Gefühl ausgelöst werden. Respekt hat jeder verdient, der Andersdenkende, andere Religionen, Kinder, ältere Menschen, Jugendliche, Sterbende und Tote, Frauen, Männer, sozial Schwache, Ausländer und Flüchtlinge. Auch ein Lächeln kann gerade in dieser Zeit ein ganz besonderes Geschenk sein und Freude auslösen. Mit dem Schlüsselelementen Liebe, Vertrauen, dem Verzeihen oder der Zeit verbinden die Frauen ihre Fürbitten an Gott, die als Wünsche vorgetragen an diesem 1. Adventssonntag auf ihre Zuhörer wirken sollten.

Ein kleines Instrument füllt den großen Kirchenraum

Bernhard Schlude und Lektorin Daniela Hatzenbühler stellten das „immaterielle Schenken“ in ihren Lesungen und Gebeten in den Vordergrund. Nach der Kommunion und dem Schlussgebet, bedankten sich Bernhard Schlude und Christine Gulde bei der faszinierenden Geigerin. „Ich bin begeistert, wie so ein kleines Instrument, auf so wundervolle Weise den Raum ausfüllen kann“, schwärmt Bernhard Schlude.

Doch bevor Organist Albert Wochner mit seinem eindrucksvollen Orgelspiel den Auszug aus der Kirche begleitete, hatte der musikalische Gast mit einem irischen Volkslied und einer Gesangseinlage noch zwei weitere Schmankerl dabei. Mit dem Gesangsvortrag von Amazing Grace hüllte die Sängerin die Kirche in einen ganz besonderen Zauber.

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