Bereit für die Wiederholung: TSG Balingen erwartet Regionalliga-Primus SC Freiburg

Von Marcel Schlegel

In der Fußball-Regionalliga empfängt die TSG Balingen am Samstag um 14 Uhr Spitzenreiter SC Freiburg 2. Die Gastgeber hoffen auf eine Wiederholung, denn im Hinspiel besiegten sie die Breisgauer.

Bereit für die Wiederholung: TSG Balingen erwartet Regionalliga-Primus SC Freiburg

Cedric Guarino (Mitte) und die TSG Balingen erwarten Freiburgs U23.

Der Zollern-Alb-Kurier stellt wie gewohnt einen kostenlosen Liveticker bereit. Die TSG Balingen bietet ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg 2 im Livestream an.

Der Tabellenführer SC Freiburg 2 kommt zur TSG Balingen. Doch Martin Braun lässt das kalt, zumindest einigermaßen. Denn schaue er sich, und so erklärt der Trainer des Regionalliga-Zehnten diese gewohnt fatalistische Haltung, die bisherigen 29 Saisonspiele an, „dann ist es für uns prinzipiell egal, gegen wen es geht“, sagt der 52-Jährige und meint: Die TSG hat schon gegen Mannschaften gepatzt, die in der Tabelle hinter ihr standen. Doch genauso sind die Balinger Amateure in der 4. Liga bereits etlichen Profivereinen auf Augenhöhe begegnet, gegen die sie gemessen an den Voraussetzungen eigentlich heillos überfordert hätten sein müssen. Es aber nicht waren.

So verhielt es sich etwa vergangene Woche beim 1:1 beim Tabellenzweiten TSV Steinbach Haiger, so war es beim fast schon legendären 1:0-Heimsieg aus der Hinrunde gegen den Tabellenvierten Kickers Offenbach gewesen. Ja, und auch das Hinspiel der TSG bei der U23 des SC Freiburg fällt in diese Kategorie.

Braun ärgert sich über Heim-Sperre

Denn gegen diese Breisgauer, momentan mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, kamen die Schwaben damals zu einem 2:1-Auswärtserfolg, dies trotz zwischenzeitlichen Rückstands und einer Freiburger Mannschaft, die mit Bundesliga-Spielern „hochgerüstet“ war. Brauns These damit – belegt.

Der frühere Bundesliga-Spieler aus Löffingen, der seine größten Erfolge eben beim SC Freiburg feierte, braucht derweil keine Tabelle, um der Mannschaft um den scheidenden SCF-Coach Christian Preußer (für ihn übernimmt der bisherige U19-Trainer Thomas Stamm) im Geisterspiel am Samstag (ab 14 Uhr im ZAK-Liveticker) in der Bizerba-Arena die Favoritenrolle zu attestieren. Aber in der hatte sich zuletzt auch der TSV Steinbach offenbar zu wohl gefühlt.

Die TSG Balingen steht übrigens im WFV-Pokal-Halbfinale. Gegen wen es für den Vorjahres-Finalisten geht, erfahren Sie hier.

Das jüngste Remis in Haiger nun hat Braun gleichermaßen geärgert wie gefreut. Geärgert, weil er die Rote Karte (Tätlichkeit) gegen Felix Heim auch Tage danach noch für die falsche Entscheidung hält (das Video zum Nachschauen). Gefreut, weil die Balinger beim Drittliga-Anwärter trotz über einstündiger Unterzahl einen Punkt holten. „Man kann auch mit Glück unentschieden spielen“, sagt Braun, für dessen Team Marc Pettenkofer getroffen hatte. „Wir aber haben uns diesen Punkt verdient.“

Leistungen Ergebnisse laut TSG-Coach besser als Ergebnisse

Dem Balinger Trainer, dessen Mannschaft von den vergangenen sieben Spielen keines gewonnen hat, zeigte das 1:1 in Steinbach, „dass wir wie schon zuletzt besser sind als es die Ergebnisse darstellen“. Und: dass sich ebendies ändern muss.

Ob dies ausgerechnet gegen den Tabellenführer gelingt, der in besonderem Maße offensive Qualitäten besitzt, von denen die bisherigen 71 Treffer zeugen – fast doppelt so viele wie die TSG (38)? Nicht unmöglich, findet Braun, der nun unter anderem auf Torjäger Heim verzichten muss. „Felix fehlt uns“, sagt der Schwarzwälder. Denn gegen spielstarke Gegner wie Steinbach oder Freiburg mag es die Braun-Elf, auf Konterfußball zu setzen. Und dafür ist der schnelle Heim, für den wohl Simon Klostermann (Balingens bester Torjäger) beginnen dürfte, der ideale Stürmer. „Aber wir haben schon oft genug gezeigt, dass wir Ausfälle kompensieren können“, sagt Braun. Und gibt dann die bekannten Ziele vor: „Wir wollen in erster Linie eine gute Leistung zeigen und dem Gegner so nah wie möglich kommen.“ Und zweitens: „Ein gutes Ergebnis einfahren.“ Am besten eines wie im Hinspiel.

Das sagt Jonas Fritschi über seinen Ex-Klub

Nicht nur Balingens Trainer Martin Braun trifft am Samstag mutmaßlich auf alte Bekannte. Auch Jonas Fritschi, der sich nach langer Verletzungspause zuletzt zusehends der TSG-Startelf annäherte, hat eine Vergangenheit beim SC Freiburg. Aus der dortigen U19 kam der 20-jährige Defensivallrounder 2019 zur TSG. „Ich kenne noch einige Spieler des jetzigen Freiburger Kaders“, sagt Fritschi, den es nicht wundert, dass die Freiburger U23 diese Regionalliga-Runde um den Drittliga-Aufstieg mitspielt: „Sie haben eine sehr gute Mischung aus jungen und ein paar erfahrenen Spielern, was der Grund für ihren Erfolg sein dürfte.“

Freiburgs NLZ-Leiter Martin Schweizer über TSG Balingen:„Bei der TSG Balingen wird seit Jahren in ganz vielen Bereichen aus vergleichsweise wenigen Mitteln sehr viel rausgeholt. Man kann sagen, dass es Trainer Martin Braun sehr gut gelingt, einen Anker für das Spiel zu setzen. Die Balinger stehen defensiv stabil und kompakt und bekommen wenig Gegentore. Daher erwarte ich ein Spiel, in dem wir viel den Ball haben werden und gute Lösungen mit wenig verfügbarem Raum brauchen werden. Hoffentlich machen wir das erste Tor. Dann wird es etwas leichter.“