Albstadt

Benefizrallye: Von Pfeffingen aus in 16 Tagen in zehn Länder für die gute Sache

05.09.2019

Von Vera Bender

Benefizrallye: Von Pfeffingen aus in 16 Tagen in zehn Länder für die gute Sache

© Vera Bender

Steffen Bendrin (rechts), Marc Lang (oben) und Markus Lorenz fahren im Winter zum Nordkap – ohne Navigationsgerät, aber mit einem guten Plan.

Die ambitionierten Pfeffinger Steffen Bendrin, Marc Lang und Markus Lorenz haben sich viel vorgenommen. Sie sammeln Spenden für den Club Handicap in Albstadt.

Die drei Pfeffinger Freunde Steffen Bendrin, Marc Lang und Markus Lorenz planen ihre Rallye im Februar. Dann fahren sie nämlich mit dem Bundeswehrbus von Steffen ans Nordkap. Klingt noch nicht abenteuerlich? Aber das wird es. Garantiert!

Drei Männer mit Humor

Der Bus ist 27 Jahre alt und mit gerade einmal 78 Pferdestärken wird wohl eher gemächlich getuckert, als wie eine „gsengte Sau“ gefahren. Diesen Spitznamen haben sich die Mittvierziger eigens für die große Rallye gegeben und auf Shirts drucken lassen. Ja, die Männer haben viel Humor. Den werden sie sicher auch brauchen, denn im Februar ist es am Nordkap empfindlich kalt.

Es könnte ganz schön frostig werden

„Bei minus 30 Grad könnte es in dem alten Bus ganz schön frostig werden“, vermutet Steffen Bendrin. Der Medienfachwirt war Anfang des Jahres in Hamburg und wurde so auf die leicht verrückten Rallyes aufmerksam, welche der „Superlative Adventure Club“ regelmäßig mit Startpunkt in der Hansestadt veranstaltet.

Bestimmte Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Schnell wurde der Wunsch laut, selbst mit von der Partie zu sein. Dass Marc Lang für solch einen Blödsinn zu haben ist, wusste Bendrin, denn mit ihm war er schon in Australien. Und Markus Lorenz ist ein absoluter Liebhaber der nordischen Länder, also sagte auch er sofort zu.

Das Auto muss älter als 15 Jahre sein

Durch die Gegend rasen und als erster am Ziel sein, das ist nicht Sinn der Sache. Die drei Freunde müssen ganz andere Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllen. So muss das Auto älter als 15 Jahre sein. Passt also. Zumal der Bundeswehrbus schon einmal die Route gemacht hat.

Ein Freund von Bendrin hat ihn sich zu diesem Zweck ausgeliehen. Nun muss also nur noch sein Besitzer mit auf die Reise.

Rund 7500 Kilometer

Und diese Tour dauert 16 Tage und führt durch die Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland bis an den Polarkreis nach Lappland und ans Nordkap, dann über Russland mit St. Petersburg, nach Estland, Lettland, Litauen und Polen, bis man nach 7500 Kilometern wieder in Hamburg zurück ist. Die Aussicht auf Polarlichter und andere Eindrücke steigert bei den abenteuerlustigen Fahrern die Vorfreude.

Ohne Autobahn und ohne Navi

Sie dürfen keine Autobahnen befahren, kein Navigationsgerät benutzen, einige witzige Aufgaben lösen oder erfüllen und einfach „old school“ unterwegs sein. Und es gibt noch eine Voraussetzung: Man muss mindestens 750 Euro für den guten Zweck sammeln. Das Ziel haben die drei Pfeffinger allerdings höher gesteckt. Es sollen mindestens 5000 Euro für den Verein Handicap Albstadt werden.

Wenn die Menschen mit Behinderungen ihre Freude zeigen, dann ist das eine „ehrliche Geschichte“, strahlt der angehende Fachkrankenpfleger für Notfallpflege Lorenz und Bendrin bestätigt: „Das macht einfach Spaß.“

Erste Gelder sind eingegangen

Schließlich hatte er die Gehandicapten schon beim Fußballspielen mit dabei. Und nach der Rallye wollen die drei mit den Menschen mit Handicap auch eine kleine Schnitzeljagd veranstalten.

Jeder, der auf die Homepage www.gsengtesau.de geht, landet hoffentlich nicht virtuell im Freizeitpark mit der gleichnamigen Attraktion, sondern findet einen Spendenlink. Erste Gelder für den „Club Handicap“ sind bereits eingegangen, freut sich Marc Lang, der als Zimmermann der handwerklich Begabte des Teams ist.

Begegnung mit Menschen ist wichtig

Aber auch die drei Abenteurer brauchen Unterstützung in Form von Sponsoren.

Sie hoffen auf Firmen, welche sie mit Tankgutscheinen oder dem nötigen Equipment versorgen: spezielle Winterreifen, warme Schlafsäcke, Werkzeug. Denkbar ist so ziemlich alles und als Dankeschön kommt die entsprechende Werbung während der Tour auf den Bus. Das könnte wiederum für Gespräche sorgen. Denn darauf freuen sich Bendrin, Lang und Lorenz vor allem: auf die Begegnungen mit Menschen

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