Die musikalische Lesung mit Dr. Lisa Federle, Dieter Thomas Kuhn und Philipp Feldtkeller, die den beziehungsreichen Titel „Federlesen“ trägt, findet am Dienstag, 14. März, um 20 Uhr in der Ebinger Festhalle statt. Inhaltlicher Dreh- und Angelpunkt der vom ZOLLERN-ALB-KURIER präsentierten Veranstaltung ist die erfolgreiche Autobiografie der wohl bekanntesten Notärztin Deutschlands.

„Auf krummen Wegen geradeaus“ heißt die zu Nachtstunden in nur rund zwei Monaten geschriebene, bewegte und außergewöhnliche Lebensgeschichte der vielfach engagierten 61-Jährigen, die auf Anhieb in den Top Ten der Spiegel- Bestseller-Liste landete. Und weil Federle, wie sie selbst sagt, mit ihrem Buch vor allem „den Menschen Mut machen“ möchte, lag die Idee für eine ganz besondere Lesetournee nahe.

Zwei ganz besondere Mitstreiter

Während sie bei der großen Premiere in Tübingen ihr langjähriger guter Freund Jan-Josef Liefers auf der Bühne unterstützte, mit dem zusammen sie auch ihre Hilfsaktion #bewegteuch gegründet hatte, konnte sie für die folgende Lesetour ebenfalls zwei ganz besondere Mitstreiter gewinnen:

Dieter Thomas Kuhn samt dessen langjährigem Bandleader und Gitarristen Philipp Feldtkeller, oder, wie Kuhn beim Latte macchiato augenzwinkernd formuliert, „eigentlich der halbe DTK“. Wir haben uns mit der Autorin und dem Schlagerbarden in Tübingen getroffen, um über die Lesung, eine ganz besondere Freundschaft, über Geburtstage von Boris Palmer und die alten Zeiten im Tropi zu unterhalten.

Der junge DTK war Stammgast im Tropi

„Gibt’s eigentlich das Tropi noch“, fragen Dr. Lisa Federle und Dieter Thomas Kuhn fast unisono, als man auf Tübingen und Albstadt zu sprechen kommt. Sowohl Federle als auch Kuhn haben dort zu alten Harry-Zeiten viele legendäre Abende verbracht. Dieter Thomas Kuhn war, sagt er, „der, der mit ’nem Bier an einer Säule stand“.

Damit nicht genug der Verbindungen in unsere Region. In Balingen beispielsweise machte er eine Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister, bis er zu einem der schillerndsten Vertreter des deutschen Schlagerrevivals wurde.

Federle und Kuhn wurden beide in Tübingen geboren

Wie Kuhn erblickte auch Federle das Licht der Welt in Tübingen, arbeitete nach dem Schulabbruch und als Mama zweier Kinder in der Gastronomie, machte über das Abendgymnasium in Reutlingen ihr Abitur nach ab und studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen Medizin.

Für ihre Rollende Arztpraxis zur Unterstützung von Obdachlosen bekam sie das Bundesverdienstkreuz verliehen. Das von ihr entwickelte „Tübinger Modell“ zur Pandemie-Bekämpfung fand große Resonanz.

Gemeinsames Engagement in Zeiten der Pandemie

„Wir kennen uns schon ewig“, bestätigen beide beim gemütlichen Plausch in einem kleinen Café irgendwo in den malerisch-verwinkelten Gässchen der Tübinger Altstadt, „hatten aber nie was miteinander“, wie Dr. Lisa Federle lachend ergänzt. Richtig zusammengeschweißt habe sie das gemeinsame Engagement in Zeiten der Pandemie und des Lockdowns. Täglich haben beide ehrenamtlich in Federles Teststation gearbeitet, tagein, tagaus. „Es gab kilometerlange Schlangen“, erinnert sie sich.

Auf einer neuen Tour füllt er riesige Locations

Dieter Thomas Kuhn, als Künstler in der Pandemie erheblich eingeschränkt, sah in diesem Engagement einfach auch die Möglichkeit, „etwas sinnvolles zu tun, einfach zu helfen“, wie er sagt. Und es war eine Möglichkeit, sich aktiv zu verhalten inmitten der verordneten Passivität. Mittlerweile ist er wieder auf Tour und wird in diesem Jahr Locations wie den Canstatter Wasen, die Berliner Waldbühne oder die Mannheimer SAP-Arena mit zehntausenden von Fans füllen. „Das darf man ruhig so schreiben“, insistiert Dr. Lisa Federle, während DTK bescheiden abwinkt.

Dennoch, sagt DTK, nehme das Thema Corona nur einen kleinen Teil des Abends ein. Denn es ist nur ein kleiner, wenn auch einschneidender Teil von Dr. Lisa Federles Leben. Und darum geht es in dem Buch und bei der musikalischen Lesung. „Ich war ja lange mit Rezzo Schlauch zusammen, darüber erfährt man etwas“, sagt die Autorin, die zugibt, vom immensen Erfolg ihres Buches selbst etwas überrascht zu sein.

Teufel, Schlauch, Palmer und der Tod des Vaters

Man erfährt, ohne hier nun allzu sehr spoilern zu wollen, etwas darüber, wie Ministerpräsident Erwin Teufel auf dem Sofa der Autorin saß und sie selbst nicht da war. Es gibt ernste Passagen wie die, in der die Zuhörer etwas über den Tod von Lisa Federles Vater hören, oder man erhält eher unterhaltsame Einblicke in den 45. Geburtstag des Boris Palmer, der, so Federle, „fast zum Kindergeburtstag ausartete“.

„Ich komm ja ganz gut weg im Buch“, wirft Dieter Thomas Kuhn schmunzelnd ins Gespräch ein. Auch er wird, neben der Autorin natürlich, einige Passagen aus dem Buch lesen, wird aber ebenso – und hier kommt sein langjähriger Wegbegleiter Philipp Feldtkeller ins Spiel – an den entsprechenden passenden Stellen Stücke aus seinem vielfältigen Repertoire unplugged vortragen.

Es wird auch spontan geplaudert

„Sieben oder acht Lieder werden es wohl werden“, verrät er schonmal. Welche genau es sind, das erfahren selbstverständlich die Besucherinnen und Besucher, die am kommenden Dienstag zur Lesung kommen. Und natürlich werden die Protagonisten auf der Bühne auch mal komplett und ohne Drehbuch spontan plaudern. „Jeder Abend wird daher ein bisschen anders und ganz einzigartig“, versprechen Dr. Lisa Federle und Dieter Thomas Kuhn.

Karten gibt es in den Geschäftsstellen des ZOLLERN-ALB-KURIER sowie an der Abendkasse in der Festhalle Ebingen. ZAK-Abonnenten bekommen in unseren Geschäftsstellen einen Vorteilspreis.