Befreiungsschlag geschafft: HBW Balingen-Weilstetten setzt sich gegen Hannover-Burgdorf durch

Von Marcus Arndt

Eine kampforientierte Mischung forderte Jens Bürkle nach zuletzt vier Niederlagen in Folge von seiner Mannschaft. Diese lieferte gegen den Tabellenvorletzten aus Niedersachsen, verbuchte mit 28:26 den zweiten Saisonsieg.

Befreiungsschlag geschafft: HBW Balingen-Weilstetten setzt sich gegen Hannover-Burgdorf durch

Der HBW stoppte gegen Hannover-Burgdorf die Negativserie.

„Mein Fazit ist sehr positiv“, betonte der Balinger Kommandogeber, „aufgrund von zwei Dingen. Zum einen wegen des Ergebnisses. Was mich aber fast noch mehr freut, ist die Art und Weise wie wir aufgetreten sind – wie wir gefightet, als Team extremst um die Bälle gekämpft haben. Nach diesem Start so zurückzukommen, das war wirklich sehr stark.“

Schwacher Start

Im Kellerduell gegen die Recken tat sich der HBW zunächst schwer, lag mit 0:3 zurück (2. Minute). Wichtig, dass der Balinger Kapitän, Jona Schoch, netzte. Die TSV drückte weiter voll auf das Gaspedal. In Überzahl brachte Vladan Lipovina den Aufsteiger von 2019 wieder heran (2:3/3.), doch weiter führten die Niedersachsen. Diese waren nicht zwingend besser, aber zunächst effizienter.

Beim 5:5 sorgte Lipovina erstmals für den Ausgleich (8.). Trotz Unterzahl hatten die Schwaben in dieser Phase die besseren Szenen, obwohl die klaren Chancen manchmal fehlten. Fabian Wiederstein sorgte beim 6:5 für die erste Balinger Führung (11.).

Entscheidend setzte sich in der Folge aber keine der beiden Mannschaften ab. Bitter, dass Gregor Thomann den ersten Balinger Strafwurf vergab (13.). Nichtsdestotrotz lagen die Kreisstädter weiter vorne: mit 7:6 (14.). Daniel Ingason stellte beim 10:8 erstmals auf plus zwei (18.). Prompt zückte Christian Prokop die Grüne Karte. Der Ex-Bundestrainer sah sein Team besser, „aber wir lassen zu viel liegen.“

Sejr setzt wichtige Impulse

Auf der Gegenseite musste der HBW unglaublich viel arbeiten, um zum Abschluss zu kommen. Unglaublich wichtig, dass Lipovina in Zeitnot zum 11:10 erfolgreich war (21.). Die „Gallier“ waren nun am Drücker – auch weil mehr Impulse von der Torhüterposition (ab 16. Simon Sejr) kamen. Nach dem 13:10 (23.) stellte die TSV zu schnell wieder den Anschluss her. Beschwingt durch die tolle Kulisse drängte der HBW weiter, ging mit einem 16:13-Vorteil in die Pause. „Wir haben noch ein paar Fehler zu viel gemacht,“ analysierte Bürkle.

Nach dem Seitenwechsel bauten die Schwaben den Vorsprung weiter aus. Tim Nothdurft und Moritz Strosack erhöhten auf 18:13 (32.). Die TSV tat sich schwer, fand keine Mittel. „Nichts für die Galerie machen“, forderte der Gästetrainer. Klare Worte von Prokop, der überhaupt nicht zufrieden war. Die „Gallier“ standen weiter defensiv stabil, aber vorne fehlte jetzt die Präzision. Beim 17:18 (37.) kamen die Niedersachsen wieder in Schlagdistanz.

Bürkle reagierte, bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Mehr Ruhe forderte der Sportwissenschaftler nach dem 0:4-Negativlauf, „es ist noch nichts passiert.“ Wichtig, dass Lipovina in dieser kritischen Phase traf. Der Aufsteiger von 2019 blieb am Drücker – aber das Handgelenk wackelte doch gewaltig. Schoch zog die nächste Fahrkarte. Thomann stoppte die Aufholjagd der Hannoveraner. Vorerst. Björn Zintel stellte auf 22:19 (46.). Aber es blieb eine enge Kiste in der „Hölle Süd“, stets mit leichten Vorteilen für die Schwaben (25:22/49.).

Saueressig als Entscheider

Beide Mannschaften hielten das Tempo weiterhin hoch. Die TSV verteidigte nun offensiver, zwang die Balinger so zu Fehlern. Beim 25:24 (51.) drohte die Partie zu kippen. HBW-Keeper Sejr hielt in der Crunchtime aber die Punkte fest, nahm den Gästen zwei Freie weg. Auf der Gegenseite machte Lukas Saueressig 33 Sekunden vor Spielende mit dem 28:25 den Deckel drauf.