Diesen Monat wurde entschieden, einen Teil der Produktion zu schließen, teilt Jens Schiele, Geschäftsführer des Baxter-Standortes in Hechingen, mit. Bereits Anfang der Woche wurde bekannt, dass Baxter plant, Stellen in Hechingen abbauen zu wollen.

Am Freitagabend erhält unsere Zeitung schließlich eine Stellungnahme. Am Donnerstag teilte der Geschäftsführer noch mit, dass vorerst mit der Konzern-Kommunikation geklärt werden müsse, inwieweit Informationen überhaupt freigegeben werden können. Eine konkrete Zahl, wie viele Stellen tatsächlich gestrichen werden, nennt das Unternehmen nach wie vor nicht.

Nicht mehr alle Linien können voll betrieben werden

Als Begründung für die Teilproduktionsschließung nennt Schiele die rückläufige Nachfrage: „Die Nachfrage nach diesem Produkt, das seit 23 Jahren verkauft wird, ist seit Jahren rückläufig, so dass wir nicht mehr alle Linien voll betreiben können“, heißt es wörtlich in der Stellungnahme.

Diese Entscheidung helfe dem Unternehmen, in den verbliebenen Linien zu besseren Kosten weiterproduzieren zu können, heißt es weiter.

Betrifft Mitarbeiter in allen Schichten

Auf die Frage, wie viele Stellen betroffen sind, antwortet Schiele nur so viel: „Dieser Schritt betrifft vor allem einige Mitarbeiter der Produktion, und zwar in allen Schichten.“

Das Management arbeite eng mit dem Betriebsrat zusammen, um die betroffenen Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen, schreibt Schiele. Das bedeutet: Mitarbeitern werden offene Stellen in anderen Produktionslinien angeboten. Ferner, so heißt es weiter in der Stellungnahme, könnten sich die Mitarbeiter freiwillig für Vertragsaufhebungen melden.

Ob dieser Schritt bereits zu Beginn der Konzernumstrukturierungen bekannt gewesen ist, schreibt Schiele: „Wir prüfen kontinuierlich unsere Herstellungskapazitäten, um diese zu optimieren und leistungsfähiger zu machen, zum Wohle unserer Patienten und Kunden weltweit.“

Hechinger Standort elementar für Überführung in anderes Unternehmen

Laut Geschäftsführer müsse der Rest der Belegschaft nicht um seinen Arbeitsplatz bangen. Der Baxter-Standort Hechingen und dessen Belegschaft blieben ein Aushängeschild des Konzerns.

Es handle sich um einen hochmodernen „State-of-the-art“-Standort für Medizinprodukte, so Schiele wörtlich. Er sei von elementarer Bedeutung für die vorgesehene Abspaltung.

Gemeint ist die Abspaltung der Geschäftsbereiche Nierenersatztherapie und Intensivmedizin, die im Januar bekanntgegeben worden ist. Die Bereiche sollen in ein anderes börsennotiertes Unternehmen überführt werden. Bis Mitte kommenden Jahres soll die Abspaltung beendet sein.