Dormettingen

Bauhof und Dorfplatz in Dormettingen: Untergrund aus Schiefer fordert zusätzliche Bauarbeiten

23.04.2021

Von Daniel Seeburger

Bauhof und Dorfplatz in Dormettingen: Untergrund aus Schiefer fordert zusätzliche Bauarbeiten

© Daniel Seeburger

Der Dorfplatz gedeiht. Rechts das Rathaus, daneben das Dorfgemeinschaftshaus.

Mit dem Neubau des Bauhofs und der Gestaltung eines Dorfplatzes mit gleichzeitiger Sanierung der Äußeren Dorfstraße gibt es gerade zwei große Baustellen in Dormettingen.

Der Bau des neuen, zentralen Bauhofs ist eines der wichtigsten Projekte der Gemeinde in den vergangenen Jahren. Bisher haben die Gemeindemitarbeiter verschiedene Stellen im Ort, wo sie ihre Gerätschaften stationiert haben. Das soll schon bald Geschichte sein.

Architekt Peter Kölmel stellte den Gemeinderäten den Baufortschritt vor und konnte dabei gute Nachrichten überbringen. Nachdem bisher bis auf die Außenanlagen alle Gewerke berechnet werden können, liegt die Vergabe der verbleibenden acht Gewerke bei 170.455 Euro und damit um rund 5729 Euro höher als veranschlagt.

Finanzrahmen wird eingehalten

Für die Gesamtkosten, die man auf 1,35 Millionen Euro geschätzt hat, bedeutet das, dass der Finanzrahmen eingehalten werden kann. „Wir kommen nahezu zu einer Punktlandung“, erklärte Bürgermeister Anton Müller, „es können jetzt keine großen Überraschungen mehr kommen.“

Die Gemeinderäte vergaben in der jüngsten Sitzung, die Trockenbauarbeiten, die Estricharbeiten, die Fliesenlegerarbeiten, die Putz- und Stuckarbeiten, die Tischlerarbeiten, die Maler- und Lackierarbeiten, der Bau der Zaun- und Toranlage und der Kauf eines Salzsilos. „Bis auf die Fliesenarbeiten und die Malerarbeiten lagen alle Gebote im Bereich der Kostenberechnung beziehungsweise darunter“, heißt es in der Sitzungsvorlage der Gemeinderäte.

Bauhof soll Ende des Jahres bezugsfertig sein

Während die Räte acht der neun letzten Gewerken vergaben, geht es auf der Baustelle selbst sehr gut voran. Momentan werden die Betonsockel erstellt. Darauf kommt dann der Holzbau. In den kommenden sechs Wochen soll das Gebäude aufgerichtet werden. Bürgermeister Müller geht davon aus, dass Ende des Jahres der Bauhof in sein neues Domizil einziehen kann.

Die Arbeiten müssen wegen des Untergrunds aus Ölschiefer mit viel Fingerspitzengefühl ausgeführt werden. Wird der Schiefer zu trocken, dehnt er sich aus. Ohne unterstützende Maßnahmen würde sich der Boden des Bauhofs immer im Sommer anheben, wenn es trocken wird. Deshalb wurde unter der Bodenplatte eine Kammer eingebaut, in der das Dachflächenwasser zurückgehalten wird. Dieses Wasser sickert dann nach und nach weiter ins Erdreich und hält den Schiefer feucht, der sich dann auch nicht mehr anhebt.

Fußbodenheizung in der Bodenplatte

Beheizt wird das neue Bauhofgebäude mit einer Fußbodenheizung, deren Heizschlangen direkt im Beton der Bodenplatte verlegt sind. Diese Art des Heizens ist zwar träger als Fußbodenheizungen, die im Estrich verlegt sind, aber keineswegs uneffektiver.

Auch auf der zweiten Großbaustelle der Gemeinde geht es gut voran. Der Dorfplatz bei Rathaus und Dorfgemeinschaftshaus nimmt langsam Form an. Noch bei Beginn der Arbeiten war die Sorge groß. Denn an dieser Stelle stand früher ein Bauernhaus, das abgebrannt ist. Bei der Gemeindeverwaltung befürchtete man nun, dass das Erdreich kontaminiert und der Abtransport sowie die Entsorgung teuer wird.

Kein kontaminiertes Erdreich

Die Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus. Man habe kein belastetes Erdreich gefunden, führte Bürgermeister Anton Müller im Gespräch mit unserer Zeitung aus.

Problematisch dagegen ist die ungewöhnlich hohe und massive Schieferschicht, die weggemeißelt werden musste, um überhaupt mit dem Bau des Platzes beginnen zu können. Auch hier waren wie beim Bauhof zusätzliche bauliche Vorsichtsmaßnahmen unumgänglich. Es musste eine Schicht mit Speicherschotter eingebaut werden. Das Wasser wird dadurch nicht wegdrainiert sondern zurückgehalten. Diese Schicht speichert das Regenwasser und gibt es nach und nach an den Schiefer weiter, der dadurch immer feucht bleibt. „Das ist ziemlich aufwendig und kostet auch einiges mehr“, führte Bürgermeister Müller aus.

Problematische Schieferschicht

An der Äußeren Dorfstraße zeigt sich, wozu der Schiefer fähig ist. Gerade Senkungen und Erhebungen müssen jetzt saniert werden.

„Auch der Bau des Dorfplatzes läuft sehr gut“, freut sich der Bürgermeister, „wir kommen zügig voran.“ Er geht davon aus, dass die Baumaßnahme Ende Mai fertig sein wird. Insgesamt hat die Gemeinde Kosten in Höhe von 174.000 Euro für dieses Bauvorhaben eingeplant.

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