Bankchef Markus Schmid: 2021 war ein Rekordjahr für die Sparkasse Zollernalb

Von Klaus Irion

Und es gibt sie noch doch: die guten Nachrichten aus der Wirtschaft. Markus Schmid, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Zollernalb war bester Laune, als er am Montag im Kreistag seine alljährliche Geschäftsbilanz vorlegte. Und das aus gutem Grund, wie die nackten Zahlen zeigen.

Bankchef Markus Schmid: 2021 war ein Rekordjahr für die Sparkasse Zollernalb

Sparkassen-Chef Markus Schmid präsentierte im Kreisrat positive Zahlen.

„Im Jahr 2021 haben wir tatsächlich fast alle bisherigen hausinternen Finanzrekorde übertroffen“, begann Schmid seine Ausführungen. Mit 4,007 Milliarden Euro überstieg die Bilanzsumme der Sparkasse Zollernalb im Jahr 2021 erstmals in der 186-jährigen Geschichte des Kreditinstituts die 4-Milliarden-Marke. Überhaupt spielte die Zahl 4 in Schmids Ausführungen eine wohl zufällige, aber dennoch besondere Rolle.

Unter den Führenden

So betrug der Jahresüberschuss rund 4,7 Millionen Euro. Und die Eigenkapitaldecke plus Fonds für allgemeine Bankenrisiken lagen im Jahr 2021 bei 434 Millionen Euro. „Mit diesem Wert stehen wir nicht nur gut da, damit gehören wir in diesem Bereich auch zu den drei führenden Sparkassen im Land“, verkündete Schmid nicht ohne Stolz.

„Langfristig tut Zinsanstieg gut“

Rund 4 Prozent beträgt auch der aktuelle Bauzins. „Eine Steigerung wie wir sie in dieser Kürze der Zeit noch nie erlebt haben“, betonte der Sparkassen-Chef. Dies führe kurzfristig zwar zu betriebswirtschaftlichen Belastungen, langfristig aber könne einer Bank wie der Sparkasse Zollernalb ein solcher Zinsanstieg nur guttun. „Denn wir leben nach wie vor auch im Besonderen von der Wohnbaufinanzierung.“ Und dabei wiederum überwiegend vom Bau klassischer Einfamilienhäuser, wie Schmid ergänzte. So wurden im Jahr 2021 Baukredite in Höhe von 263 Millionen Euro gewährt.

„Zurück auf Normalmaß“

Dass die wohl auch weiterhin steigenden Bauzinsen zu einer enormen Abschwächung der Bautätigkeit oder zu vermehrten Baukredit-Ausfällen führen könnte, bereitet Schmid kein besonderes Kopfzerbrechen. „Es wird auch weiterhin genug Bauwillige und finanziell Baufähige geben“, betont er mit der ihm eigenen Gelassenheit. Die Zinserhöhung führe vielmehr dazu, dass der „völlig überhitzte Immobilienmarkt wieder etwas auf Normalmaß gestutzt wird“. Schmid zog einen Vergleich zum Beginn seiner Sparkassen-Laufbahn: „Als ich in den 1980er-Jahren angefangen habe, lag der Bauzins noch bei rund 10 Prozent.“

Vermögen und Kreditsumme steigen

Doch nicht nur die Bauzinsen steigen. Vielmehr auch das Geldvermögen aller über 133.000 Kunden der Sparkasse Zollernalb – knapp 120.000 Privatkunden und über 13.000 Firmenkunden – zusammengenommen. Lag es im Jahr 2020 bei 3,8 Milliarden Euro, stieg es auf über 4,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Auch die neu vergebenen Kredite überstiegen im Jahr 2021 mit insgesamt 2,27 Milliarden Euro erneut die Milliardengrenze bei weitem. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent.

5 Millionen Euro Steuern

Die öffentliche Hand profitierte 2021 von der Sparkasse Zollernalb in Form von knapp fünf Millionen Euro Steuern – davon waren rund 1,66 Millionen Euro Körperschaftssteuer und rund 2,41 Millionen Euro Gewerbesteuer. Und mit einer weiteren knappen Million Euro sei das Gemeinwohl im Zollernalbkreis gefördert worden.

Einige Geldautomaten nachts aus

Für all diese Zahlen zeichnen derzeit kreisweit 580 Sparkassen-Mitarbeiter (davon 240 in der Kundenbetreuung) an 28 Standorten verantwortlich. Hinzu kommen 17 reine SB-Standorte mit den „natürlich vorzuhaltenden Geldautomaten, auch wenn das Bezahlen mit der Karte und das Onlinebanking sich Jahr für Jahr enorm nach oben entwickelt“, so Schmid. Apropos Geldautomaten: „Um auch in unserem Haus einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten, haben wir uns entschlossen, an kleinen Stellen die Automaten künftig von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens abzustellen.“

Für 2022 optimistisch

Energiekrise, Ukrainekrieg, Armutsrisiken: Schlagworte, die in Schmids Ausführungen natürlich auch nicht fehlten. Der Vorstandsvorsitzende blickt dennoch „optimistisch“ auf das zu erwartende Geschäftsergebnis für das laufende Jahr. „Was wir jetzt schon sagen können, ist, dass wir ein ordentliches Ergebnis erwarten.“ Wie es ob der konjunkturellen Eintrübung dann im Jahr 2023 weitergehen werde, müsse man sehen. Pessimismus jedenfalls sieht anders aus.