Balinger in der Hauptrolle

Von Michael Würz

Wann immer es etwas zu filmen gibt, zücken Jugendliche heutzutage ihr Smartphone – und halten drauf. Doch schon beim Videoschnitt scheitern viele. Der Medienpädagoge Daniel Stumfol will das ändern.

Balinger in der Hauptrolle

Der Medienpädagoge Daniel Stumfol weiß, wie Medien sich im Moment wandeln: YouTuber wie LeFloid erreichen inzwischen ein Millionenpublikum und lassen Fernsehmanager mal staunend, mal ratlos zurück. Foto: Michael Würz

Zusammen mit der Jugendkunstschule Balingen startet der 32-Jährige ein ambitioniertes Filmprojekt, das vom ZOLLERN-ALB-KURIER begleitet wird. Dabei sollen interessierte Jugendliche zunächst alles rund ums Filmen lernen: Drehvorbereitung, Bildgestaltung, Kameraführung, Inszenierungsmöglichkeiten. „Es wird heutzutage mehr gefilmt als je zuvor, aber kaum jemand kennt sich mit Technik und Videoschnitt aus“, sagt Stumfol, der hauptberuflich im Jugendhaus Mössingen arbeitet und sich in der Region vor allem als Musiker einen Namen gemacht hat.

Am Ende, genauer am 20. November, soll ein Film herauskommen, in dem Balinger aus den 50ern und 60ern berichten – eine Zeit, die auch Stumfol bislang eher fremd ist, wie er sagt, weshalb er sich besonders auf das Projekt freue. Jugendliche Filmemacher treffen also auf ältere Balinger, das generationenübergreifende Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk ‚Wege des Älterwerdens‘ in Balingen. YouTube trifft auf alte Hasen, Smartphones und moderne Technik auf Erzählungen von anno dazumal. Bevor es aber losgeht, lernen die Jugendlichen in einem Videoworkshop die Grundlagen rund ums Bewegtbild ausführlich kennen. „Dabei geht es auch um Dinge wie YouTube, eben alles, womit sich Jugendliche im Alltag beschäftigen“, so Stumfol. Doch nicht nur die technische Seite sei wichtig. „Auch Dinge wie Interviewführung müssen gelernt werden“, betont der Medienpädagoge.

„Die Jugendlichen müssen ihre Interviews so führen, dass sie später geschnitten werden können und gute Antworten herauskommen.“ Aus den Erzählungen der Balinger schneiden die Jugendlichen dann den Film, der ein eindrucksvolles Bild vom Balingen der 50er und 60er zeichnen dürfte. „Mir ist wichtig, dass ich die Jugendlichen dabei in erster Linie berate und technisch begleitete“, so Stumfol. Die Jugendlichen selbst sollen das Konzept für den Film erstellen. „Es soll ihr eigenes Ding werden“, sagt er. Und vor allem eines: Spaß machen. Wer Lust hat, an dem Projekt teilzunehmen, kann sich bei der Volkshochschule per E-Mail unter linder-schick@vhs-balingen.de oder telefonisch unter (07433) 908 018 anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei, mitmachen können Jugendliche ab 13 Jahren.

 

Ein Film entsteht: das Projekt im Überblick

Der Workshop Am 13. und 14. Juni lernen die Jugendlichen im VHS-Zentrum die Grundlagen rund um Videodreh, Schnitt und YouTube.

Die Interviews Am 10. Oktober, der Tag des Älterwerdens, drehen die Jugendlichen in Balingen die Interviews, aus denen der Film geschnitten wird.

Die Präsentation Der Film wird am 20. November um 19 Uhr im VHS-Zentrum zu sehen sein. Außerdem zeigen wir den Film und das Making-of auf zak.de.