Balingen

Balinger Kindergartenkinder kommen künftig in der Lauwasenschule unter

23.07.2019

Von Nicole Leukhardt

Balinger Kindergartenkinder kommen künftig in der Lauwasenschule unter

© Nicole Leukhardt

In der Lauwasenschule sollen zwei Kindergartengruppen entstehen.

Die Balinger Gemeinderäte beschlossen am Dienstagabend einstimmig, in der Lauwasenschule zwischen Balingen und Heselwangen provisorisch zwei neue Kindergartengruppen einzurichten. Sie folgten damit dem Plan B der Stadtverwaltung, denn das zunächst angedachte Johann-Tobias-Beck-Haus war durchs Kostenraster gefallen. Eine weitere Gruppe entsteht in Weilstetten.

Dass es in der Stadt eng wird in Sachen Kinderbetreuung, das war beim Blick auf die Geburtenzahlen klar. Die Balinger Verwaltung sah sich also in den vergangenen Monaten nach provisorischen Übergangslösungen um, weil die bestehenden Kindergärten voll belegt sind. Das Untergeschoss des evangelischen Gemeindehauses in Weilstetten zeichnete sich schnell als eine ab, auch das Johann-Tobias-Beck-Haus klang zunächst vielversprechend.

Die Kosten bei letzterem allerdings machten der Stadt einen Strich durch die Rechnung. „Da stand einfach eine Zahl im Raum, die für ein Provisorium zu hoch war“, so Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Dass die Wahl nun auf die Lauwasenschule fallen würde, blieb bis zur Sitzung am Dienstagabend ein Geheimnis. Die letzten Details hätten sich erst kurz vor der Gemeinderatssitzung klären lassen, erklärte Rathaussprecher Jürgen Luppold.

Container sind teurer als provisorische Umbauten

Dass auch die Lauwasenlösung kein Schnäppchen ist, zeigte sich beim Blick in die Vorlage. „Die Kosten sind nur überschlägig und noch nicht genau kalkuliert“, erklärte Reitemann. Zwar seien Schule und Fachbehörde einverstanden, aber ein separater Zugang muss zunächst noch geschaffen werden. „Die Kindergartenkinder dürfen nicht dieselbe Tür benutzen wie die Schüler“, so der OB. Ganz billig, räumte er ein, werde das auch nicht. Eine Containerlösung, wie sie CDU-Rat Georg Seeg angeregt hatte, sei in jedem Fall aber die teurere Alternative.

100.000 Euro für zwei provisorische Gruppen

Man wolle sich nun aber schnell an den Umbau machen und die Sommerpause möglichst nutzen. 60.000 Euro sind für den Umbau veranschlagt, weitere 40.000 für die Ausstattung der Gruppen. „Dass wir es zu Beginn des neuen Kindergartenjahrs allerdings schaffen, glaube ich nicht“, so der Oberbürgermeister.

Uwe Jetter (Die Grünen) regte an, die Geburtenzahlen im Auge zu behalten und für den Bedarf „Nägel mit Köpfen zu machen statt Provisorien zu schaffen“. Seine Sorge, die Kinder, die in Weilstetten im Gemeindehaus unterkommen, hätten nichts weiter als einen Sandkasten zum Spielen, konnte Weilstettens Ortsvorsteher und Ratskollege Wolfgang Schneider schnell ausräumen: „Die Kinder haben ums Gemeindehaus herum einen großen Freibereich und können auch den Spielbereich des bestehenden Kindergartens nutzen.“

Sie sei froh, dass Plätze geschaffen werden, stellte SPD-Rätin Angela Godawa fest. Dennoch habe man Provisorien dort geschaffen, wo ohnehin schon eine hohe Konzentration an Kindergartenplätzen vorhanden sei. In Frommern beispielsweise sei der Bedarf ebenso groß. „Was wir jetzt machen, ist besser als nix“, urteilte sie schließlich. Sie und ihre Ratskollegen stimmten der Gruppe in Weilstetten und den beiden Gruppen in der Lauwasenschule einstimmig zu.

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